Baby Isst weniger!

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Baby Isst weniger!

Liebes Team, normalerweise isst mein Baby heute 9 Wochen alt, 850-990 ml. Davon ca. 80 % Muttermilch und den Rest Pre. Er isst sehr gern und meldet sich 3.5-5 Std. Plötzlich seit Montag isst er deutlich weniger..Der Arzt sagte das er gesund ist und sein recht flüssiger Stuhl vom vielen Essen kommt. Dies war am Montag, da wurde er auch geimpft. Seit 2 Tagen isst er jedoch nur noch 700 ml und schläft beim essen ein. So kenne ich ihn gar nicht. Er ist sonst wie immer und hat auch kein Fieber. Nur einem roten Po, wahrscheinlich weil er schon sehr früh oben Zähnchen bekommt. Ich mache mir sehr grosse Sorgen da er ein Frühchen war und gut essen sollte... Ich kann seit Dienstag nicht mehr mit abgepumpter Milch füttern, da ich Antibiotika nehmen muss..Kann es sein das er mehr satt wird von der Pre als mit meiner Muttermilch und Pre als Kombi? Ist es richtig das ein Kind 1/6 seines Gewichtes trinken sollte und mein Sohn bei 4500 Gramm um die 750 ml trinken müsste in 24 Std..Und können Sie mir einen Tipp geben wie ich ihn zu mehr Trinken kriege oder ist es ok wenn er nun weniger trinkt.. ab wann besteht Grund zur Sorge? LG

von Julija89 am 15.12.2016, 09:48



Antwort auf: Baby Isst weniger!

Liebe „Julija89“, ich kann verstehen, dass Sie auf das Essen Ihres Sohnes ein besonderes Augenmerk haben, gerade weil sie zu früh auf die Welt gekommen ist. Da macht man sich als Mama immer seine Gedanken. Dass Sie durch die Anfangszeit im Krankenhaus und das ständige „Gewicht im Blick behalten“ sehr darauf geprägt sind, ist ebenfalls verständlich. Verständlich, dass Sie sich Sorgen machen. Auch wenn es nicht leicht fällt, versuchen Sie diesen Druck unbedingt abzulegen. Ihr Kleiner spürt es, wenn Sie als Mama etwas unbedingt wollen und das kann dann zum Gegenteil führen. Ihr Söhnchen hat ja schon toll getrunken (er kann es also) und er hat super zugenommen. Dass der Appetit der Kleinen mal schwankt, ist normal und meiner Meinung nach sind die derzeitigen Trinkmengen nicht besorgniserregend. Ihr Kleiner hat diese Woche sehr viel erlebt, einen Arzttermin, er wurde geimpft, hat einen wunden Po, die Zähnchen kommen und nun muss er auch noch auf die Muttermilch verzichten und seine Verdauung muss sich darauf einstellen. Sehr viel für so ein kleines Menschenkind, kein Wunder, das sich das auf seinen Appetit niederschlägt. Diese „Schlechttrink/essphasen“ kommen und gehen. Beim Zahnen ist die Zahnleiste gereizt und besonders empfindlich. Das Trinken aus dem Fläschchen kann unangenehm sein, Sie können mal probieren, die Milch mal etwas „kühler“ anzubieten oder vor dem Trinken einen gekühlten Beißring zu reichen. Solange Ihr Sohn fit ist und nicht quengelt und munter ist, müssen Sie sich keine Gedanken machen. Es ist völlig „normal“, dass der Appetit Ihres Kleinen auch mal schwankt, das ist bei uns Erwachsenen ja auch so. Ja es gibt diese Faustregel: im Durchschnitt trinkt ein Baby innerhalb von 24 Stunden ca. die Menge Milch, die 1/6 seines Körpergewichtes entspricht - bei Ihnen also 750ml. Aber Sie dürfen hier auf Ihr Söhnchen vertrauen. Er holt sich das, was er braucht. Auch können Sie Ihren Kleinen ja nicht zwingen mehr zu trinken, sondern ihm nur das Angebot zur Nahrungsaufnahme machen. Das ist Ihre Aufgabe und mehr nicht. Auch meldet er sich ja, wenn er Hunger hat. Versuchen Sie nicht zu viel zu denken, schauen Sie nicht zu arg auf die Zahlen (Trinkmenge, Gewicht), hören Sie viel mehr auf Ihr mütterliches Bauchgefühl. Und achten Sie auf die Signale Ihres Sohnes, diese weisen Ihnen automatisch den richtigen Weg. Beobachten Sie Ihren Kleinen und wenn Sie Mitte nächster Woche noch in Sorge sind, sprechen Sie vor Weihnachten noch einmal mit Ihrem Kinderarzt, gerade bei Frühchen ist es besonders wichtig, dass er auch immer über die Ernährung informiert ist. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Söhnchen einen schönen 4. Advent und ein frohes Weihnachtsfest, Annelie Last

von Annelie Last am 16.12.2016