Guten Morgen,
Meine Tochter ist 9 Monate. Die Beikosteinführung gestaltete sich schwierig und läuft auch noch. Mittags schafft sie etwa 120 g Brei, Getreide-Obst-Brei isst sie mä.ig und Milchbrei geht fast gar nicht. Also hab ich bis vor wenigen Tagen tagsüber noch 2x gestillt, nachts sowieso noch 2-3x. Tagsüber habe ich das stillen nun "abgeschafft". Und die Milch wird auch weniger. Morgens kriegt sie eine kleine Menge, dann eine Flasche mit etwa 120 ml pre-Milch, die sie nur trinkt, wenn etwas Vollmilch drin ist. Ich mach mir natürlich Gedanken, dass sie nicht genug Milch kriegt, weil sie ja abends fast nichts von dem Brei isst. Kann ich denn schon mehr Vollmilch geben und soll ich sie einfach noch ein bisschen mit gemischter Flasche statt Milchbrei am Abend versorgen, damit es genug ist?
Vielen Dank und Liebe Grüße
von
Dezemberbaby
am 16.09.2015, 08:03
Antwort auf:
Baby 9 Monate mag keine Fertigmilch und Abendbrei
Liebe „Dezemberbaby“,
so lange Sie noch 2 bis 3mal in der Nacht stillen und morgens stillen und ein Fläschchen reichen, brauchen Sie sich über die Versorgung mit Milch keine Gedanken machen.
Bis zum ersten Geburtstag werden täglich etwa 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges (Milch-Getreide-Brei, Babyjoghurt/quark) empfohlen.
Die Breiportionen, die Ihr Mädchen isst und schafft sind recht klein. Es gibt natürlich auch Babys, die essen nur kleinere Portionen Brei und das reicht Ihnen, wenn sich Ihre Kleine, aber nachts 2 bis 3mal meldet, weil Sie Hunger hat, hat sie sich tagsüber nicht satt gegessen.
Ich will ganz offen sein, ich denke wenn Ihr Mädchen mit 9 Monaten nachts noch mehrmals Muttermilch bekommt, mindert das den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“ am Tag und Ihr Mädchen trinkt sich nachts satt und „snackt“ sich so eher durch den Tag.
An dieser Schraube sollten Sie drehen. Der Ess- und Sättigungsrhythmus sollte sich nun auf den Tag einpendeln. Das hat zwei positive Effekte: Sie und Ihr Mädchen können endlich nachts durchschlafen und ihre Zähne werden dadurch geschont, wenn keine Milch mehr die Zähnchen in der Nacht umspülen und darauf einwirken kann.
Schauen Sie sich tagsüber alle Mahlzeiten noch einmal genau an, wie kann es an der einen oder anderen Stelle etwas mehr werden? Sie werden sehen nach und nach wird Ihr Mädchen es schaffen, sich tagsüber richtig satt zu essen, dann braucht sie die Nachtmilch bald nicht mehr. Bleiben Sie geduldig am Ball!
Oder Sie probieren es anders herum. Machen Sie, wenn sich Ihr Mädchen nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie sie durch streicheln, Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen.
Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Kleine hat Durst, bieten Sie etwas Wasser an. Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Schatz weiß, wie sie Sie rumkriegen kann. Es kann ein-zwei anstrengende Wochen dauern, und Ihre Kleine wird lauthals rebellieren. Aber sie wird mit Ihrer Hilfe lernen, mit weniger und irgendwann ohne Milch in der Nacht aus zu bekommen. Da brauchen Sie viel Geduld und Konsequenz. Aber es lohnt sich! Denken Sie an Ihr Ziel (s.o.)
Zum Milchbrei:
Meinen Sie es liegt am Abend am Geschmack oder ist Ihre Kleine einfach zu müde fürs Löffeln? Denn wenn es am Abend mit dem Milchbrei nicht klappen will, können Sie auch abends ein Fläschchen reichen.
Versuchen Sie es aber zuvor mit einer geschmacklichen Abrundung des Milch-Getreide-Breies, einfach ein paar Löffel püriertes Obst oder auch Gemüse unter den Brei mischen. Vielleicht findet Sie so Gefallen daran.
Oder Sie bereiten den Milch-Getreide-Brei selbst zu, z.B. mit unseren „HiPP Bio-Getreide-Breien“ ( http://www.hipp.de/index.php?id=374 ). Dann können Sie den Brei auch mit Kuhmilch (50% Vollmilch, 50% Wasser, 1 TL Öl) anrühren, der Geschmack von Vollmilch kommt ja bei Ihrer Kleinen gut an.
Sie könnten auch einen Babykeks oder Babyzwieback in den Milch-Getreide-Brei zerbröseln, das gibt einen „griffigeren“ Brei, der oft gut ankommt.
Das könnten Sie auch mit dem Getreide-Obst-Brei machen.
Parallel zum Getreide-Obst-Brei können Sie je nach Kauvermögen auch ein paar weiche, reife Obststückchen und was zum Knabbern wie Reiswaffel, Babykeks etc. anbieten.
Zur Säuglingsmilch:
Ein Vermischen von Säuglingsmilch und Vollmilch kann ich Ihnen nicht empfehlen. Bereiten Sie die Säuglingsmilch so zu, wie es auf der Verpackung steht, nur so wird Sie mit allen Nährstoffen versorgt, die sie braucht.
Kuhmilch hat eine andere Zusammensetzung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Daher ist sie als Muttermilchersatz, also zum Trinken, im ersten Jahr nicht geeignet. Dem Baby fehlen so einerseits wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen, andererseits könnten andere Nährstoffe, die in Kuhmilch in zu hoher Menge enthalten sind, die Organe des Babys belasten.
Kuhmilch ist im ersten Lebensjahr nur als Zutat in einem Milch-Getreide-Brei geeignet.
Vielleicht kann auch mal jemand anderes das Fläschchen reichen und manchmal hilft auch etwas Obstmus zur Milch als kleiner „Pepp“. Sie können die Milch auch aus einem anders farbigen Fläschchen oder einem Trinkbecher anbieten. Vielleicht hilft das.
Kennen Sie die „HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke“. Gerade wenn Ihr Mädchen bisher nur Muttermilch kennt, ist diese hervorragend geeignet. Sie enthält wie Muttermilch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt. Und sie schmeckt besonders lieblich, das kommt bei vielen Stillkindern sehr gut an.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 17.09.2015