Hallo,
meine Tochter ist 6 Monate und bekommt seit ca. 3 Wochen Beikost (Gemüse-Kartoffel). Durch eine 1-wöchige Pause (KH-Aufenthalt) fangen wir grad wieder von vorne an, aber das Interesse ist irgendwie nicht mehr da...
Wenn wir selber essen, starrt sie total gierig auf unsere Teller, hat man sie auf dem Schoß will sie zulangen und es sich in den Mund stopfen... Was kann man denn in dem Alter schon an Fingerfood geben? Sie hat noch keine Zähne, wird ansonsten gestillt.
Ich habs nicht eilig mit der Beikost, aber man merkt ja deutlich dass sie an unserem Essen interessiert ist... Daher würde ich ihr schon gerne mal was geben.
LG Sun
Mitglied inaktiv - 23.06.2014, 14:42
Antwort auf:
Was kann man mit 6 Monaten schon an Finderfood geben?
Liebe Sun,
das kommt gerne so vor, dass Babys ganz interessiert sind, was da auf Mamas und Papas Teller liegt.
Das ist ja auch nicht verkehrt, denn es zeigt, dass Ihr Schatz nun zur Milch auch noch was anderes essen möchte.
Die Einführung der festen Nahrung muss grundsätzlich nicht nach strengen Vorgaben erfolgen, sondern sollte möglichst die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen.
Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz durch spielerisches Erforschen angelehnt an das Baby-led-weaning-Konzept mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln.. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihre Kleine damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Kinder kauen und zermalmen das Essen übrigens nicht nur mit den Zähnen. Auch die harten Kau- und Kieferleisten tun hier ihre Dienste. Wenn das Essen also etwas fester ist, können die Kleinen damit erfahrungsgemäß dennoch recht gut umgehen. Grundsätzlich is(s)t aber jedes Kind anders und auch unterschiedlich reif und geschickt was das Kauen und Beißen betrifft. Deshalb unbedingt immer dabei bleiben und zuschauen, wenn das Kind etwas isst.
Trotzdem bleibt meiner Meinung nach pürierte und grob-pürierte Kost mit feinen Stückchen unabhängig davon die Basis der Babyernährung. Denn nur damit kann ein Säugling eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt. Die Gabe von Breien hat sich als sichere Form der Nahrungszufuhr bei vielen Generationen von Babys bewährt und wird von ernährungswissenschaftlichen und kinderärztlichen Fachgesellschaften empfohlen.
Deshalb mein Tipp: Füttern Sie zusätzlich auch Brei. Erfahrungsgemäß lässt sich beides – finderfood und Babybrei – sehr gut miteinander kombinieren. Gerade bei der Beikost ist vieles nur Gewöhnung und Übung.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 24.06.2014