Hallo Liebes Expertenteam,
hätte mal ein paar Fragen bezüglich Ernährung bei unseren Kleinen -11 Monate.
Wir versuchen jetzt schon seit einigen Monaten die Flaschen-Nahrung =aktuell Spezialnahrung wegen Kuhmilch-Eiweißallergie „runterzufahren“ und immer
Mehr Beikost bzw. normales Essen einzuführen.
Unsere Kleine war schon immer keine große Esserin bzw. Trinkeren. Das Thema Eiweißallergie hat am Anfang bestimmt auch damit beigetragen.
Sie ist ein Leichtgewicht aber der Kinderarzt auch entspannt unterwegs, weil sie so top fit ist bzw. sonst alles in Ordnung ist.
Zum Essen/Trinkablauf.
7-8Uhr Morgen-nach Aufstehen = Flasche (100-170ml)
11.30-12.00 Mittags-Gläschen = zwischen halbes und ¾ Gläschen (190g) geht aktuell immer –bei Spaghetti Bolognese oft mehr.
Dies Gläschen müssen aber immer ohne Stücke sein ->alles Stückige kann zur sofortigen Verweigerung führen
13-15Dann gibt Nachmittag mal pures Obst-Gläschen bzw. mit Vollkorn gemischt . 10-20 Löffel.
Dann noch eine Flasche (100-170ml)-wenn sie genug Obst gegessen hat entfällt die Flasche.
Und dann gegen Abend 18Uhr :Abendbrei –Milch +Getreideflocken +Obst vermischt ->den isst sie manchmal gut auf bzw. gestern hat sie mal wieder absolut verweigert.
Zum Schlafen Gehen gibt’s dann wieder eine Flasche: (50ml -170ml)
Und in der Nacht kommt sie mindestens 1Mal bzw. 2 Mal und will ihre Flasche. In der letzten Woche hatte sie aber auch mal 2 Tage wo sie komplett durchschlief. ->8Uhr bis ca. 07Uhr.
Wir versuchen unsere Maus an jedem Frühstück bzw. Abendessen in die normale Kost einzuführen bzw. sind in Ruhiger Atmosphäre am Tisch und Essen das gleiche.
Problem: sie nimmt zwar eigentlich alles in den Mund und kaut auch ein wenig rum aber das runterschlucken haut oft nicht hin.
Brot kommt oft wieder aus. Ein paar Nudeln sind bis jetzt am besten „runtergegangen.“
Jetzt kommt auch noch die Geschichte dazu, dass Madam eigentlich bei jedem Frühstück/Brotzeit dass Essen auf den Boden schmeißt.
Das bringt mich bzw. meine Frau schön langsam zur Weißglut.
Wir gehen aktuell damit um, dass sei noch 1Chance bekommt und dann wird das selbständige Essen abgebrochen.
Ich glaube auch, dass die Maus beim Normalen Essen (Frühstück/Brotzeit) oft auch kein Hunger hat z.B beim Frühstück hat sie ja davor schon ihre Milch gehabt.
Aber was will man machen, wenn die Maus das normale Essen wieder raus befördert.
Der Versuch ein Frühstücksbrei in der Frühe einzuführen wurde auch mal konsequent verweigert und so lange gemotzt /geschrien im Stühlchen überstreckt bis es endlich Milch gab.
Und so ist bei den anderen Mahlzeit/Abendbrei auch manchmal.
Wir wissen nun auch nicht wie man sich richtig verhält. Wenn unser Kind wie am Spieß schreit weil es Hunger bzw. seine Milch mag dann können wir sie auch nicht verweigern. (wie gesagt =absolutes Leichgewicht)
Können sie uns hier bitte ein paar Essens--bzw. Erziehungsratschläge geben.
Vielen Dank im Voraus
von
Gerd2015
am 26.10.2015, 12:55
Antwort auf:
Können Sie uns ein paar Ernährungsratschläge geben?
Lieber „Gerd2015“,
alles was Sie beschrieben ist ganz „normal“.
Ihre Kleine erforscht und erkundet nun mehr und mehr das (selbstständige) Essen und auch die Reaktionen, die ihre Eltern so bieten.
Das Runterwerfen von Essen ist keine böse Absicht von Ihrer Kleinen und sie will Sie damit auch nicht ärgern. Sie macht gerade eine schlichte aber für sie superinteressante Erfahrung. Wenn sie das Frühstück/das Brot mit ihrem Arm schubst, fällt es zu Boden. Punkt. Da steckt gar nicht mehr dahinter.
Sie können ja kurz kommentieren, dass das Essen nicht auf den Boden gehört. Aber machen Sie keine große „Geschichte „ draus. Sonst lernt Ihr Mädchen weiter nur, dass es mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden. Da werfe ich doch morgen auch gleich wieder alles zu Boden.“
Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Mein Tipp: Leben Sie Ihrer Tochter als Vorbild weiterhin abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten.
Und noch ein Tipp. Gehen Sie ruhig bei der Milch zurück, auch wenn das eine vorübergehende Zeit mit Meckern bedeuten kann. Unterstützen und helfen Sie Ihrer Kleinen durch diese Phase hindurch. Einmal müssen Sie da alle durch.
Machen Sie sich doch auch mal den Hunger zum Gehilfen. Ich kann verstehen, dass Ihnen das nach dieser Vorgeschichte vermutlich nicht leicht fällt. Sie sind ständig dahinter her, dass Ihr Leichtgewicht ausreichend bekommt. Und wenn sie nicht genug am Tisch isst, dann bekommt die sie eben die Milch.
Ihr Kleine hat jedoch daraus bis jetzt nur gelernt, dass es ja auch gar nicht notwendig ist, sich mehr mit festem Essen abzumühen, denn letztlich gibt es ja doch immer die bequeme Milch. Wozu sich als beim Essen anstrengen. Und noch dazu zum Kauen von Stückchen?
Bleiben Sie dabei und bieten Ihrer Tochter die normale Kost aus der Familienküche an. Stück für Stück wird sie sich daran gewöhnen und die Mengen werden immer mehr werden. Reduzieren Sie die Milch und Sie werden sehen, der Appetit wird am Tage bei den festen Mahlzeiten größer werden. Fördern und fordern Sie Ihre Tochter. Dass e z.B. nachts ohne Milch geht, hat sie Ihnen eben schon bewiesen.
Noch werden 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei empfohlen. Im zweiten Jahr reichen etwa 300 ml Milch inklusive anderer Milchprodukte, die Ihre Kleine essen darf.
Natürlich kann es eine Übergangsphase geben, in denen es „Protest“ gibt, das ist verständlich, schließlich hatte Ihre Tochter auch lange Zeit sich an das jetzige Essverhalten zu gewöhnen. Kinder sind zum Glück noch äußerst lernfähig. Genauso wie sie sich gewöhnen, lassen sie sich auch wieder umgewöhnen. Wichtig ist letztlich immer, das Sie das was Sie sich vornehmen auch konsequent umsetzen. Und sich von kleinen Widerständen oder Protesten nicht zu sehr beindrucken lassen. Das hilft den Kleinen beim Umgewöhnen am besten.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 27.10.2015