Hallo,
mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt und ich möchte gerne langsam abstillen. Problem: Er mag weder Folgemilch, noch Kindermilch, noch Kuhmilch (er trinkt immer so 20 ml, schüttelt sich dann und trinkt danach dafür gleich Tee oder Wasser nach). Habe nun auch schon Soja und Reismilch getestet - nada! Was ich noch nicht probiert habe ist Mandelmilch, die käme jetzt noch (ich probiere die einzelnen Sachen immer so 14 Tage aus, bevor ich es aufgebe). Er liebt Joghurt, mit Käse kann ich ihm noch nicht kommen (nur Schafskäse und ab und an mal ein winziges bisschen Frischkäse)
Bislang sieht unser Essensplan so aus:
05:30 h Stillen
08:30 h Frühstück (derzeit hat er mal wieder von Brot Abstand genommen und besteht auf sein Hipp-Joghurtmüsli)
11:30-12:00 12-Monatsgläschen oder das was er mit seinen 4 Zähnchen vom Tisch schon mitessen kann und worauf er Lust hat; ein paar Löffelchen Obst zum Nachtisch oder ein paar Trauben
15:00 1/2 Banane und Joghurt mit Obst/Kaiserschmarrn (Gläschen); Reiswaffeln und Kekse beißt er im Moment nur ab und spuckt sie wieder aus
18:00 Abendessen (da besteht er noch auf seinen Milchbrei): 1,5 Gläschen Hafer- oder 7-Korn-Brei mit 2,5 EL Obstmus
20:00 - 20:30 h: Stillen
0:30 - 1:30: Stillen
Zum Essen trinkt er morgens Tee und den Rest des Tages Wasser; seit er 8 Monate ist, trinkt er nur noch aus Tassen, Gläsern oder aus seinem Trinklernbecher. Fläschchen möchte er absolut nicht mehr. Nicht mal nachts im Halbschlaf. 18:30 h ist bis jetzt auch das späteste, wo ich ihn füttern kann abends, danach ist er einfach zu müde/zu ungeduldig zum Löffeln.
Gewichtsmäßig liegt er mit 9,5 kg zwar eher im MIttelfeld, aber er ist eben nicht mehr tagsüber.
Ich bin nun ziemlich ratlos. Wie kann ich das mit dem Abstillen denn jetzt am besten anfangen, wenn er keine Milch trinken mag?
von
Cassandra1864
am 28.05.2015, 13:58
Antwort auf:
Wie kann ich abstillen wenn mein Sohn keine Milch trinkt?
Liebe „Cassandra1864“,
die gute Nachricht vorweg, um Ihr Söhnchen mit Milch und Calcium zu versorgen, muss er nicht unbedingt Milch trinken und so viel Milch und Milchhaltiges braucht Ihr Söhnchen auch nicht mehr.
Im zweiten Lebensjahr reichen etwa 300 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei, Joghurt, Quark, Müesli mit Milch, (Frisch)Käse auf dem Brot, Käse im Auflauf, Sahne in der Cremesuppe, Pudding, Mehlspeisen) aus.
Mit dem Milchbrei am Abend (ca. 280g) und einem halben HiPP Guten-Morgen-Müesli in der Früh oder statt dem „Joghurtmüsli“ in der Früh einen kleinen Joghurt (50 bis 100g) am Nachmittag, wäre Ihr Kleiner bereits bestens mit Milch und Calcium versorgt.
Mehr muss es gar nicht sein, sonst wird die Ernährung Ihres Sohnes zu „milchlastig“
Sie können also ohne schlechtes Gewissen abends und nachts weniger abstillen.
Ihr Sohn ist nun in einem Alter in dem er nachts ganz ohne Nahrung auskommen kann, wenn er sich tagsüber an den Mahlzeiten richtig satt isst.
Die Mengen, die Ihr Sohn isst sind in Ordnung. Fällt die Milch in der Nacht weg, können sie sich auch noch steigern.
Statt dem Stillen ersatzweise ein Fläschchen zu reichen ist meiner Meinung nach gar nicht nötig. Ich vermute, dass es mehr die Gewohnheit und das Bedürfnis nach Nähe ist, warum Ihr Kleiner nachts an die Brust möchte.
Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Säuglinge sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist.
Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird.
Versuchen Sie dran Ihren Schatz anderweitig zum Einschlafen zu bringen: Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Vielleicht kann das auch der Papa übernehmen. Ihn verbindet Ihr Sohn nicht mit dem Stillen.
Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Schatz weiß wie er Sie rumkriegen kann. Es kann anstrengend werden und Ihr Kleiner wird lauthals rebellieren. Aber er wird mit Ihrer Hilfe lernen, keine Milch in der Nacht mehr zu bekommen. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht.
Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 29.05.2015