Ab wann Kuhmilch(produkte) und Ei?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Ab wann Kuhmilch(produkte) und Ei?

Hallo, ich habe gehört, dass man den Babys (vor allem allergiegefährdeten Kindern) im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch(produkte) geben soll. Mein Kleiner ist nun 11 Monate alt und ich würde gerne wissen, wie streng man das nehmen sollte. Ich habe gesehen, dass in vielen Gläschen Milch oder Sahne / Rahm enthalten ist. Darf ich ihm die geben? Wie sieht es mit (Frisch)Käse aus und anderen Milchprodukten wie Joghurt o.ä. aus? Ich frage mich immer, was ich ihm als Brotbelag anbieten kann. Bisher isst er Brot oder Brötchen noch ohne Belag. Genauso frage ich mich wie es mit Eiern aussieht. Darf er schon Ei (natürlich gekocht, Rührei, Eierpfannkuchen o.ä.) essen? Vielen Dank im Voraus!

von August_Mama_2013 am 28.07.2014, 20:21



Antwort auf: Ab wann Kuhmilch(produkte) und Ei?

Liebe „August_Mama_2013“, diese Aussage zur Kuhmilch bei allergiegefährdeten Kinder ist falsch. Die aktuellen Empfehlungen lauten, bei der Ernährung im ersten Lebensjahr nicht mehr alles zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko nach und nach eine vielseitige Kost aufzubauen. Generell muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel mehr verzichtet werden, das gilt auch für Zitrusfrüchte, Kuhmilch, Eier und Fisch. Das „Weglassen“ hilft nicht bei Allergievorbeugung. Es gibt Hinweise darauf, dass die Gabe verschiedener Lebensmittel ab dem 5. und 7. Lebensmonat sogar wichtig für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist. Und im Gegenzug das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat die Lebensmittel als harmlos zu tolerieren. Vor diesem Hintergrund spricht nichts dagegen Produkte anzubieten, die kleine Mengen an Milch bzw. Milchprodukte beinhalten. Bei Eiern ist es sehr wichtig, dass diese auf keinen Fall roh gereicht werden. Sie können also schon mal gekochte oder gut durchgegarte Eier in den Speiseplan aufnehmen. Gekocht oder gegart deshalb, um eine Salmonelleninfektion zu vermeiden. Zum Brot: Beim Brotbelag haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Im Grunde muss dieser gar nicht kompliziert sein. Brote können dünn mit Butter oder Margarine bestrichen werden. Oder schlicht „pur“ gereicht werden, wie Sie es ja machen. Auch Frischkäse ist geeignet. Das alles reicht schon aus. Natürlich kann auch mal ein Aufstrich aus der Familienkost aufs Brot. Wie viele Wurstsorten (Salami, Fleischwurst, Gelbwurst, Würstchen oder auch Leberwurst (Streichwurst)) können diese sehr fettreich, salzig sein und zudem viele Zusatzstoffe enthalten. Das darf natürlich schon mal sein, aber es kann ja auch Alternativen geben. Mal etwas magerer gekochter Schinken oder Putenwurst oder magerer Schnittkäse sind bessere Möglichkeiten. Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs). Auch das Mettbrot ist nicht geeignet. Rohmilch- und Rohwurstprodukte können für Kleinkinder ein Gesundheitsrisiko darstellen. Ein idealer kindgerechter Brotaufstrich sind unsere HiPP Bio-Fleischzubereitungen, die Sie evtl. mit frischen Kräutern verfeinern können. Unsere Fleischzubereitungen bestehen aus hochwertigem Fleisch, sind strengstens kontrolliert und enthalten kein Salz. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Wurst, die im normalen Handel gekauft wird. Denn die enthält in der Regel mehr Salz als für das Kind empfohlen wird und andere Stoffe, die in der Säuglingsernährung unerwünscht sind. Kann Ihr Junge gut kauen, dann schmecken auch Brote, die mit Gemüse- und Obstscheiben belegt sind. Als fruchtige Alternative sind unsere HiPP Früchtebreie sehr beliebt. Und das ganze ohne Zuckerzusatz, wie Sie es von üblicher Marmelade her kennen. Viele Grüße! Doris Plath

von Doris Plath am 29.07.2014



Antwort auf: Ab wann Kuhmilch(produkte) und Ei?

Hallo und vielen Dank für die ausführliche Antwort. Also kann ich ihm tatsächlich auch ohne schlechtes Gewissen Milch(produkte) geben. Nur frage ich mich, warum wir ihm dann HA Folgemilch geben sollen!? Das mit den HIPP Fleischgläschen als Brotaufstrich ist ein guter Tipp. Ab wann dürfen Kinder denn "normal" salzhaltig (also normale Wurst etc. aus der Familienkost) mitessen? Vielen Dank und viele Grüße

von August_Mama_2013 am 31.07.2014, 12:58



Antwort auf: Ab wann Kuhmilch(produkte) und Ei?

Liebe „August_Mama_2013“, Entschuldigung, Rückmeldungen zeigen sich mir leider nicht automatisch an. Wenn ein Beitrag weiter nach hinten rutscht, kann so schon mal eine Nachfrage durchrutschen. Gut, das Sie nachgebohrt haben:-) Zu Ihrer Rückfrage: Ja, das dürfen Sie. Sie können nun Milch und Milchprodukte in den Speiseplan Ihres Sohnes mit aufnehmen. Was das Allergierisiko und die Vorbeugung anbelangt, sind bei der Ernährung die ersten vier Monate entscheidend. Am besten ist es hier zu stillen und kann nicht oder nicht ausreichend gestillt werden, können zur Vorbeugung HA-Nahrungen verwendet werden. Diese Maßnahmen helfen das Allergierisiko deutlich zu vermindern. Damit haben Sie das bestmögliche getan. Weitere Empfehlungen ab dem Beikostalter gibt es nicht mehr. Das heißt, Sie müssen ab der Beikost zur Allergievorbeugung nicht mehr auf eine HA-Nahrung zurückgreifen, Sie können auch eine herkömmliche Säuglingsmilch verwenden. Übrigens: Auch HA-Nahrungen basieren wie herkömmliche Säuglingsnahrungen auf Kuhmilch. Bei der HA-Nahrung ist nur das Kuhmilcheiweiß in Bruchstücke zerteilt. Nach dem ersten Geburtstag können Kinder das bekommen, was es auch sonst in der Familie gibt. Dennoch sollte es noch „kindgerecht“ sein. Also nicht stark gewürzt/gesalzen oder scharf. Auch sollte das Essen in der Konsistenz dem Kauvermögen und der Reife des Kindes angepasst sein. Herzliche Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 07.08.2014



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