Liebe Experten,
Meine 15 Monate alte Tochter ist gut genährt, was mich jedoch sehr stört, dass sie oft beim Essen zicken macht. Was am besten klappt ist dass Frühstück zu dem es meistens Müsli mit Joghurt und Obstpüree gibt.
Haben sie ein Rezept für Marmelade mit weniger Zucker als Alternative zur gekauften.
Vormittags bekommt sie als Zwischenmahlzeit unterschiedlich entweder ne Banane, apfelstückchen, Salzstangen, oder ähnliches.
Oft verweigert sie Mittag dass essen oder ist nach ein paar Löffeln satt, selten dass sie Nachschub will. Als Nachspeise bekommt sie etwas Obstpüree. Teilweise würde sie dann Kekse holen aber sie bekommt nur einen Keks wenn sie ohne meckern gegessen hat- ist dies so ok?
Am Nachmittag bekommt sie Joghurt mit Obst, Keks, Kuchen,manchmal Breze und geschnittenes Obst angeboten.
Beim Abendessen zeigt sie oft ihren Hunger und kann es kaum erwarten setzen wir uns aber passiert es oft dass sie sich wegdreht und zu allem nein sagt.... Da sie seid ca 10 Wochen jegliche Wurst, Fleisch, Käse verweigert bietet dass Abendessen wenig Abwechslung Brot/Brezr/Semmel/ Knäckebrot mit Gurke, Butter, Frischkäse, rohkostsalat, gemüsewaffeln, Suppe
Wie soll man vorgehen wenn sie nach 2 Bissen nichts mehr isst aber dann wem wir vom Tisch aufstehen aus ner Schublade Kekse, Knäckebrot...usw holen würde- ich hab immer gesagt wenn du nichts isst bekommst du dies auch nicht. Kann ich ihr als Alternative zum Abendbrot Joghurt mit Obst bieten? Oder hungrig zu Bett gehen?
Ich finde es sehr schwierig, da ich nicht zu streng sein möchte aber auch nicht ausgespielt werden will von ihr.
Wie sehen sie ihre Versorgung? Kann ich ihr noch Obstgläschen (selbst gemacht) geben oder nur frisches Obst. Hier ist es auch so, mal isst sie Äpfel, Birnen, heilbeeren,.... Mal nicht?
Wen in einem Kuchen z.B größere apfelstückchen sind lässt sie diese raus oder auch beim Strudel
Sie trinkt sehr viel und verlangt auch nach Wasser auch während der Mahlzeit kann es vorkommen, dass sie eine kleine Nuk Trinklernflasche leer trinkt. Sie verweigert auch das trinken aus dem Nuk magicbecher oder einer Tasse, Aventbecher,.... Und ich denke mir dass sie langsam mal anfangen soll nicht mehr aus der Flasche zu trinken????!!!!!
So dass war jetz mein Anliegen über eine Antwort wäre ich dankbar!!!
Liebe Grüße
von
meichri
am 09.05.2017, 13:56
Antwort auf:
15 Monate alte Tochter isst oft 1-2 Gabeln und verweigert
Liebe „meichri“,
willkommen im Kleinkindalter.
Ihr Mädchen macht gerade recht deutlich, welche Vorlieben sie hat und was gerade nicht so der Hit ist. Das kann sich auch täglich ändern. Ganz typisch im Kleinkindalter.
Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Und Ihre Kleine ernährt sich noch sehr vielfältig, viele Speisen werden ja akzeptiert.
Sie sind nicht allein.
Kinder haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Kinder sind wählerisch und Neues probieren wollen sie auch nicht.
Kinder loten beim Essen einfach auch ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie kriegen ganz schnell heraus, wie sehr sie Mama und Papa mit einem bestimmten Essverhalten oder mit Verweigerungen auf Trab halten und immer beste Aufmerksamkeit erreichen. Mama tut alles, damit ich was esse. „Das ist so toll, dass sich Mama mir so intensiv zuwendet.“
Schnell steht auch seitens der Eltern hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Vielleicht verstehen Sie Ihr Mädchen nun etwas besser – nun zum Umgang mit dieser „Phase“.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Mädchen isst.
Als Außenstehende ist das natürlich leichter gesagt, aber am besten wäre es, wenn Sie keine allzu große Sache aus dem „Essproblem“ machen. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch besser essen. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen wieder für das Essen interessieren.
Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild weiter wie gewohnt abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt.
Versuchen Sie nicht etwas zu finden, was ihr schmecken könnte, sondern machen Sie ihr einfach nur ein Angebot. Wenn Sie abends kein Müesli oder Jogurt mit Früchten essen, bereiten Sie nicht für Ihr Mädchen speziell eines zu.
Das was Sie ihr derzeit anbieten, liest sich sehr gut, ein ausgewogenen Speisplan, in denen besondere leckerreine auch Ihren Platz haben dürfe. Sonst teile ich Ihren Umgang mit Keksen und co.
Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Mädchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag.
Verweigert sie das Essen, sagen Sie ihr, dass es nur dieses Essen geben wird. Auch keinen Keks!
Wenn Sie alle fertig sind mit essen, ist die Mahlzeit beendet. Mehr gibt’s dann nicht. Alle stehen vom Tisch auf und gehen zur üblichen Tagesordnung über. Das ist streng, aber nur so schaffen sie klare Verhältnisse und Ihre Kleine erfährt woran Sie bei Ihnen ist.
Es gibt dann auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch kein Keks und kein Knäcke.
Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Mädchen gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihre Kleine ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen, was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite.
Ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller.
Bringen Sie sie auch mal mit nur 2 Bissen Abendessen ins Bett, wenn Sie partout nicht das essen will, was sie „auftischen“.
Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden.
Eine Alternative zur Marmelade kann übriges eine Fruchtmus sein. Beim selber Kochen bin ich kein „Profi“. Da können Sie sich gerne an Birgit Neumann aus dem Nachbarforum „Kochen für Kinder“ wenden, vielleicht hat Sie ein Rezept für Sie.
Natürlich können Sie ihr auch Fruchtmus reichen, aber auch frisches Obst, das gekaut werden muss, sollte nicht zu kurz kommen.
Ich empfehle Ihnen das Wasser konsequent nur noch aus einem Becher anzubieten. Mit 15 Monaten ist das möglich und wenn sie wirklich Durst hat, wird sie auch daraus etwas trinken und nicht vor dem „vollen Becher“ verdursten.
So sinkt auch automatisch die Trinkmenge. So verhindert Sie auch, das Ihre Kleine sich satt trinkt. Während der Mahlzeit ein Becher Wasser, da ist anschließend im Bäuchlein nicht mehr viel Platz für feste Nahrung. Darüber hinaus ist das Trinken aus einem Becher, besser für die Zähnchen.
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 11.05.2017