Hallo Frau Höfel,
mein Sohn ist 5 Monate alt. Seit ca. 5 Wochen wacht er nachts alle 2h auf, schreit und möchte gestillt werden. Er trinkt und schläft dann dabei wieder ein. Da er in der Nacht so oft kommt, muss ich auch die Windel frisch machen. Dann wird er leider wach und braucht seine Zeit um wieder einzuschlafen. Davor gab es aber auch schon Zeiten, da hat er zwischen 6-8h in der Nacht durchgeschlafen. Leider habe ich seit einiger Zeit auch das Problem, dass ich nicht mehr so viel Milch habe. Auf der linken Seite kommt so gut wie gar nichts mehr. Ich habe schon es schon mit Stilltees und anderen Sachen versucht. Leider ohne Erfolg. Da ich das gefühl hatte, dass mein Sohn nicht mehr satt wird, habe ich bereits mit der Beikost angefangen, dieses klappt auch sehr gut. Anfangs bekam er zum Mittag Karotten mit Kartoffel und abends dann Hirsebrei mit Birne, dieses habe ich jetzt getauscht, mit der Hoffnung, dass er abends davon besser satt wird und länger schläft. Bisher aber ohne Erfolg. Jetzt meine Frage: Haben Sie für mich einen Tip, was ich geben kann, dass besser sättigt?
Meine 2. Frage: Wenn er für ein paar Stunden bei Papa oder Oma ist, was kann er aus der Flasche bekommen?
Vielen Dank schoneinmal im Vorraus!
Lg
von
Mai-Mami
am 17.10.2014, 21:57
Antwort auf:
Wie schläft mein Sohn besser in der Nacht?
Liebe Mai-Mami,
schlafen kann ein Kind nicht lernen. Schlaf ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen.
Ihr Kind macht einen ganz normalen Entwicklungsschritt durch.
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! Sie erleben es ja gerade!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder! Und: legen Sie sich hin, wenn Ihr KInd Mittagsschlaf macht!
Lesen Sie bitte dazu das "Emotionale Bewusstsein" bei Dr. Posth hier bei RuB.
Wenn nur Urin in der windel ist, würde ich nicht wickeln. Wenn er bei Oma ist, dann kann er eine Pre-Nahrung bekommen. Das gilt auch für nachts, wenn sich wegen der frühen Beikost die Milchmenge weiter reduziert.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 19.10.2014