Liebe Martina Höfel,
ich bin in der schönen Situation, dass mein erstes Kind (6 Jahre) sich sehr auf sein Geschwisterkind (aktuell 36 SSW) freut. Ich möchte das Kind im Geburtshaus bekommen und mein Sohn war auch schon einmal mit und hat es sich angeschaut. Nun hat er sich in den Kopf gesetzt, dass er unbedingt mit zur Geburt möchte. Ich habe ihm erklärt, dass es sehr lange dauern und anstrengend sein kann und ich mich dann nicht um ihn kümmern kann - aber das überzeugt ihn nicht. Ich weiß nicht, wie ich es ihm ausreden soll, denn ich möchte ihm nicht vermitteln, dass eine Geburt etwas "Schlimmes" ist (was ich auch nicht so sehe, aber für ein Geschwisterkind halte ich sie dennoch für ungeeignet).
Ich würde mich über Argumentationshilfen freuen!
Danke und liebe Grüße
Janina
von
Janina83
am 07.03.2015, 18:01
Antwort auf:
Wie Geschwisterkind erklären, dass es nicht mit zur Geburt kann?
Liebe Janina,
Sie müssen Ihrem Sohn nichts ausreden. Sie müssen entscheiden. Und Sie haben entschieden: nein! Punkt.
Nein, ich bin keine, die aus den 50ern übrig geblieben ist! ;-) Ich finde nur, dass Eltern die Entscheider sind und dem Kind eine Richtschnur geben. Wir müssen nicht mit Ihnen dealen und gute Argumente finden, damit sie uns verstehen oder uns gewogen bleiben oder Ihre gute Laune behalten! Wir müssen Ihnen das Vertrauen geben, dass die Entscheidungen, die wir treffen, gute Entscheidungen sind!
Dazu gehört Verlässlichkeit, Konsequent etc. - aber das würde jetzt zu weit führen. ;-)
Liebe Grüße
Martina Höfel
Für 6 jährige Kinder darf es durchaus noch Geheimnisse geben.
von
Martina Höfel
am 08.03.2015
Antwort auf:
Wie Geschwisterkind erklären, dass es nicht mit zur Geburt kann?
Hallo,
wir bekommen im April unser drittes Kind, auch unser Großer (5,5 Jahre) freut sich sehr. Schon bei unserem zweiten Kind hat er die Schwangerschaft gespannt verfolgt, damals war er 3 und mit mir gemeinsam schwanger. :-)
Heute weiß er, dass nur Frauen Babies kriegen können und ist sehr daran interessiert, wie und warum. Letzte Woche hat er dann beim Abendbrot verkündet, dass er ja schon gerne mal sehen wolle, wie das Baby da raus kommt (er weiß, auf welchem Wege). Da wir zuvor schon mal besprochen hatten, was Wehen sind, dass es bluten wird und dass es sehr weh tun wird, habe ich ihm genau das auch noch einmal gesagt und dann erklärt, dass ich eigentlich nicht möchte, dass er das, und mich so, sieht. Für ihn ist es momentan ein großes Thema und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir ihn natürlich sofort anrufen, wenn die Kleine da ist. Das haben wir bei unserem zweiten Kind auch gemacht, so dass er den kleinen Bruder etwa 30 Minuten nach der Geburt sehen konnte. Wir sprechen oft über die Geburt des kleinen Bruders und auch über seine eigene, erklären, dass ich auch dabei Schmerzen hatte und weinen musste, dass es aber nicht so schlimm war, weil wir dafür ja die beiden Jungs bekommen hätten und man das so schnell vergisst, wenn man dann das Baby im Arm hat.
Ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber für uns ist es gut, offen auch über die "schlimmen" Sachen der Geburt zu sprechen. Dabei machen wir aber immer klar, dass es okay ist.
Ich habe damals auch kurz vor der Fahrt ins Krankenhaus noch Wehen mit ihm auf dem Schoß veratmet, weil er nicht loslassen konnte. Daran kann er sich tatsächlich noch erinnern. :-)
Viele Grüße,
Roc
PS: Die Hebamme im Vorbereitungskurs meinte übrigens auf Nachfrage, dass sie Geschwister ab ca. 6 mit im Kreißsaal okay fänd. Für mich kommt es aber nicht in Frage.
von
Roc_83
am 07.03.2015, 23:52