Hallo Frau Höfel,
Ich bin ganz schön verzweifelt und habe riesige Angst, dass ich evtl. meinem Baby geschadet haben könnte.
Meine SS wurde im Ultraschall noch nicht bestätigt, aber der Bluttest sagt schon mal positiv aus. Ich wäre dann heute genau 5 Wochen schwanger.
Nun zu meiner sorge: ich habe die ganze Zeit Kopfschmerzen bis hin zur Migräne, richtig heftig. Dazu noch Zahnschmerzen und eine dichte Nase und ohrschmerzen. Als ich noch nicht wusste, dass ich vlt. Schwanger bin, habe ich zwei sumatriptan gegen Migräne eingenommen und eine glaube ich thomapyrin. Seitdem ich es weiß (etwas über eine Woche) habe ich schon paar mal zu paracetamol gegriffen und auch paar mal zum Kinder nasenspray (2-6 Jahre). Ebenso biodolor und reibe meinen kopf ständig mit Pfefferminzöl und tiger Balm ein, um die schmerzen zu lindern.
Können Sie mir sagen, ob es schlimm ist, was ich schon alles gemacht habe. Ich mache mir solche Sorgen. Und was darf ich denn jetzt eigentlich nehmen? Die Meinungen gehen extrem auseinander.
Vielen Dank im Voraus.
von
Mary123
am 19.05.2015, 13:15
Antwort auf:
Was tun gegen Migräne
Liebe Mary,
zum Sumatriptan schreibt unser Medikamenten-Experte Dr. Paulus:
Eine schwedische Studie stellte keine erhöhte Fehlbildungsrate bei 658 Kindern fest, deren Mütter in der Schwangerschaft Sumatriptan benutzt hatten. 7 Kinder (1,1%) wiesen einen Ventrikelseptumdefekt auf, was jedoch nicht signifikant über dem Hintergrundrisiko für Herzfehler liegt (Kallen et al 2001).
Bei 468 in einem Herstellerregister dokumentierten Fällen nach Exposition mit Sumatriptan im I.Trimenon zeigten sich folgende Schwangerschaftsausgänge:
14 Schwangerschaftsabbrüche (ohne Anhalt für Fehlbildung!)
31 Spontanaborte
5 Totgeburten (ohne Anhalt für Fehlbildung!)
398 unauffällige Neugeborene
20 Fehlbildungen
Die Fehlbildungsrate liegt mit 4,7% im Rahmen des Basisrisikos (Eldrigde et al 1997; Sumatriptan and Naratriptan Pregnancy Registries 2008).
Auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen wäre eine Anwendung von Sumatriptan bei Versagen therapeutischer Alternativen akzeptabel.
Ihren Zahn sollten Sie behandeln lassen.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 19.05.2015