Hallo Frau Höfel,
mein Sohn hat bis zum Alter von gut 4 Monaten nachts prima geschlafen. Er wurde zwar häufig wach, ist aber innerhalb kürzester Zeit nach dem Anlegen wieder eingeschlafen.
Seit 2-3 Wochen schläft er nach 150-180 g Milchbrei und 100-170 ml Pre-Milch von 19/19:30 bis 23:00/24:00 Uhr. Dann stille ich ihn und lasse ihn bei mir im Bett liegen. Meist schläft er dann bis ca. 02:00/03:00 Uhr und wird danach im Rhythmus von 30-50 Min. wach. Meist versuche ich ihn bei jedem Wachwerden durch Stillen wieder in den Schlaf zu bekommen, was dann nicht mehr so gut klappt. Er lässt dann die Brust immer wieder los, ich habe aber auch das Gefühl, dass der Milchspendereflex nachts mittwl. erst sehr spät einsetzt (ich spüre das durch Kribbeln in der jeweils anderen Brust) und ihm das anscheinend zu lange dauert. Meinen Sie, ich sollte es mal mit einer Flasche beim Erwachen zw. 02:00 und 03:00 Uhr probieren oder nicht ständig die Brust anbieten? Er ist nun fast 6 Monate und bekommt bereits zwei Breimahlzeiten sowie morgens und abends ein Fläschchen à 170 ml Pre-Milch. Schnuller akzeptiert er leider nur tagsüber und dann auch nicht immer.
Was könnte ansonsten der Grund für die Unruhe in der Nacht sein? Tagsüber schläft er 3-4 Schläfchen, Gesamtdauer 3-4 Stunden. Zähne bzw. Wachstumsschübe könnten doch nicht so lange der Grund sein, Schmerzen scheint er außerdem nicht zu haben.
Danke und viele Grüße
von
Elmolino
am 13.08.2014, 15:40
Antwort auf:
Unruhiger Schlaf in der 2. Nachthälfte
Liebe Elmolino,
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (Sie erleben es ja gerade!)!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder!
Ob es eine Flasche sein soll, müssen Sie entscheiden. Da geht probieren über studieren.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 13.08.2014