Frage: Schrei, wenn er nicht zufrieden ist

Liebe Frau Höfel, Unser Sohn ist gerade 1 Jahr geworden. Er meckert schon immer viel. Mit der Zeit hat er immer stärkeren Willen, wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann, oder wenn er nicht zufrieden ist, schreit er sofort mit hoher Stimme. Ich bin schon so statt von seinem Schrei, steigt mein Blutdruck bei seinem Schrei sofort bis zu Grenzen hoch. Ich weiß überhaupt nicht,was ich in so einer Situation machen sollen. Schrei ignorieren?? Aber er darf auch nicht alles machen, was er will. Ich versuche zurzeit nur, ruhig zu bleiben, Geduld und noch mehr Geduld. Aber so geht es nicht immer weiter, der Blutdruck bleibt mehrere Stunden oben und ich bekomme nur Kopfschmerzen, geht meine Energie noch schnell aus. Es wäre mir so dankbar, wenn Sie mir paar Tipps geben könnten. Vielen Dank und viele Grüße Wen Zeng

von wengnez am 11.05.2017, 20:36



Antwort auf: Schrei, wenn er nicht zufrieden ist

Liebe Wen Zeng, Sie haben ganz Recht: er darf nicht alles! Was machen Sie, wenn etwas nicht funktioniert. Sie etwas nicht dürfen? Genau: Sie argumentieren! Sie sammeln Fakten, um doch noch die Erlaubnis oder Recht zu bekommen. Sie schmollen. Sie schreiben einen Protestbrief. Sie machen es trotzdem. All das kann Ihr Kind nicht! Es kann nicht argumentieren, weil die Sprache fehlt! Es kann keine Fakten sammeln, da nur ein rudimentärer Wortschatz verstanden wird. Schmollen in Form von Tür zu und beleidigt im Bett liegen kann Ihr Kind nicht. Protestbrief?*g Und trotzdem machen geht erst recht nicht. Der Becher mit Wasser, der so lustig alles nass macht, steht auf einmal so hoch, dass es nicht mehr dran kommt! Also zeigt es, dass ihm das nicht gefällt. Und auf die einzige Art, die ihm zur Verfügung steht! Es schreit! Und je mehr Aufmerksamkeit dieses Schreien erzeugt, umso lauter wird es. Aber nicht aus Berechnung, sondern weil es nicht versteht, dass ja jemand nett auf es einredet- und es ändert sich trotzdem nichts! Sie machen es ganz richtig: ruhig bleiben (notfalls Kopfhörer aufsetzen!)! Ein Kind kann bis zum dritten Lebensjahr seine Emotionen nicht kontrollieren. Das können nur Sie! Notfalls müssen Sie aus der Situation (z. B. aus dem Zimmer) gehen. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 13.05.2017