Hallo Frau Höfel,
ich hoffe Sie können mir bei allen Fragen weiterhelfen können.
Ich hatte letztes Jahr im September einen Kaiserschnitt (Zwillinge-Polyhydramnion-Wehen- zu frühe Frühgeburt- danach noch ein 3wöchiges Hämatom:().
Ich frag einfach mal drauf los:
1. Wie läuft der genaue Heilungsprozess nach einem Kaiserschnitt ab
(Rückbildung/Heilung Gebärmutter/ innere äußere Narben)? Ich lese immer
nach ca. 6 Wochen ist alles verheilt (innerlich)... aber ich würde das gern
genauer wissen.
2. Wann kann man mit dem Sport anfangen (spez. Joggen). Bisher gehe ich
nur Walken (hab gehört/gelesen, dass "hüpfende" Bewegungen nicht so gut
wären und die Gebärmutter absacken könnte (?)
3. Ab wann Kurse (bspw. BBP, Pilates, Tanzen)? Ich habe die ersten Wochen
ziemlich wenig gemacht, hatte noch erhebliche Schmerzen (und Angst),
seitdem mache ich täglich mehrere Übungen zur Rückbildung (spez. auch
schräge Bauchmuskeln).
4. Ich war schon vor der Schwangerschaft recht dünn und wiege jetzt sogar
weniger als vor der Schwangerschaft... dennoch stört es mich, dass ich noch
ein kleines "Bäuchlein" habe (fängt an dem Bauchnabel an bis zur Narbe).
Man sieht schon, dass die Seitenmuskulatur des Bauchs trainiert wird, aber
das vorne geht einfach nicht weg... bin ich zu ungeduldig (grad nach
Zwillingen/ Gebärmutter noch so groß)? ... gibt es Ernährungstipps/Übungen,
die helfen, dass er weggeht oder bleibt das immer so??? Ich war in keinem
Rückbildungskurs (jedoch hat eine Hebamme gemeint, dass ich erst nach 6
Monaten mit dem geraden Bauchmuskeltraining beginnen sollte)--> sehen
Sie das auch so? Wie dann beginnen ohne (!) irgendetwas zu verletzten???
5. Ist es normal, dass man noch Darmbeschwerden hat? Manchmal hab ich
echt heftige Bauchschmerzen (Verstopfung/Luft im Bauch/Verwachsungen?)
6. Bei der Kontrolluntersuchung nach dem Kaiserschnitt wurde mir gesagt,
dass alles in Ordnung ist und uns wurde empfohlen ein Jahr zu warten.
- Warum soll man so lange warten?
- Kann man auch schon nach 10 Monaten mit dem Üben anfangen?
7. Ich habe vor 3 Tagen angefangen, die Narbe mit APM-Salbe einzucremen,
da sie - bes. an der Stelle wo das Hämatom gespült wurde - noch recht
wulstig ist. Gibt es da noch andere Salben/Tipps, die helfen können?
Sie sehen schon: ziemlich viele Fragen, die mich sehr verunsichern...
Ich danke Ihnen schon mal vorab für Ihre Anworten!
Gruß,
Tamara
von
Tula66
am 13.02.2015, 15:36
Antwort auf:
Rückbildung nach Kaiserschnitt (Fragen)
Liebe Tamara,
Ich hatte letztes Jahr im September einen Kaiserschnitt (Zwillinge-Polyhydramnion-Wehen- zu frühe Frühgeburt- danach noch ein 3wöchiges Hämatom:().
1. Wie läuft der genaue Heilungsprozess nach einem Kaiserschnitt ab
(Rückbildung/Heilung Gebärmutter/ innere äußere Narben)? Ich lese immer
nach ca. 6 Wochen ist alles verheilt (innerlich)... aber ich würde das gern
genauer wissen.
Rückbildung der Gebärmutter nach Ausbleiben des Wochenfluss abgeschlossen.
Hautnarbe nach 4 Wochen verheilt.
Uterusnarbe erst nach 4 Monaten wirklich verheilt. Das Problem sind entstehende Mikrofissuren. Diese kleinsten inneren Verletzungen führen bei frühzeitiger Belastung zu Verwachsungen und diese können höllische Schmerzen verursachen.
2. Wann kann man mit dem Sport anfangen (spez. Joggen). Bisher gehe ich
nur Walken (hab gehört/gelesen, dass "hüpfende" Bewegungen nicht so gut
wären und die Gebärmutter absacken könnte (?)
Begonnen wird also mit Beckenbodenübungen - erst später (wenn die Rektusdiastase annähernd geschlossen ist!!!!!) mit Bauchmuskelübungen.
Leichtes Ausdauertraining ist nach dem Beckenbodentraining okay! Schwimmen - auch sehr gut! Auch für Ihre Gelenke! Fahrradfahren als Ausdauertraining ist okay. Joggen bitte langsam beginnen, da die Gelenke unter Umständen Schaden nehmen können.
3. Ab wann Kurse (bspw. BBP, Pilates, Tanzen)? Ich habe die ersten Wochen
ziemlich wenig gemacht, hatte noch erhebliche Schmerzen (und Angst),
seitdem mache ich täglich mehrere Übungen zur Rückbildung (spez. auch
schräge Bauchmuskeln).
Ab sofort
4. Ich war schon vor der Schwangerschaft recht dünn und wiege jetzt sogar
weniger als vor der Schwangerschaft... dennoch stört es mich, dass ich noch
ein kleines "Bäuchlein" habe (fängt an dem Bauchnabel an bis zur Narbe).
Man sieht schon, dass die Seitenmuskulatur des Bauchs trainiert wird, aber
das vorne geht einfach nicht weg... bin ich zu ungeduldig (grad nach
Zwillingen/ Gebärmutter noch so groß)? ... gibt es Ernährungstipps/Übungen,
die helfen, dass er weggeht oder bleibt das immer so??? Ich war in keinem
Rückbildungskurs (jedoch hat eine Hebamme gemeint, dass ich erst nach 6
Monaten mit dem geraden Bauchmuskeltraining beginnen sollte)--> sehen
Sie das auch so? Wie dann beginnen ohne (!) irgendetwas zu verletzten???
Wie gesagt - erst Beckenboden, dann Bauchmuskeln.
5. Ist es normal, dass man noch Darmbeschwerden hat? Manchmal hab ich
echt heftige Bauchschmerzen (Verstopfung/Luft im Bauch/Verwachsungen?)
Ja, vor allem nach Anstrengung und Heben.
6. Bei der Kontrolluntersuchung nach dem Kaiserschnitt wurde mir gesagt,
dass alles in Ordnung ist und uns wurde empfohlen ein Jahr zu warten.
- Warum soll man so lange warten?
- Kann man auch schon nach 10 Monaten mit dem Üben anfangen?
Gemeint ist: warten mit einer Schwangerschaft. Der Uterus ist durch die Narbe evtl. nicht sofort 100%ig belastbar. Wir empfehlen sogar 2 Jahre zu warten.
7. Ich habe vor 3 Tagen angefangen, die Narbe mit APM-Salbe einzucremen,
da sie - bes. an der Stelle wo das Hämatom gespült wurde - noch recht
wulstig ist. Gibt es da noch andere Salben/Tipps, die helfen können?
Die Salbe ist okay. Ringelblumensalbe ist auch okay.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.02.2015
Antwort auf:
Rückbildung nach Kaiserschnitt (Fragen)
Hallo Frau Höfel,
erst einmal: Vielen Dank für Ihre Antworten, sie haben mir schon viel weitergeholfen.
Drei kleine Fragen bitte ich Sie mir genauer zu beantworten:
1. Sie haben gesagt: Die Uterusnarbenheilung dauert 4 Monate. Bedeutet das, dass danach alles wieder "beim alten" ist? Woran erkenne ich, ob ich evtl. Verwachsungen habe?
2. Wie erkennt man eine Rektusdiastase (und ob diese geschlossen ist)? Hat man nach jeder Zwillingsschwangerschaft eine?
3. ... zudem stört es mich, dass ich noch ein kleines "Bäuchlein" habe (fängt an dem Bauchnabel an bis zur Narbe)... ist das normal oder gibt es Übungen, die helfen, dass er weggeht oder bleibt das immer so???
Vielen Dank.
Tamara
von
Tula66
am 16.02.2015, 13:37