Frage: Komplikationen bei schwerem, großen Kind zu erwarten?

Guten Tag, bin das erste Mal schwanger und aktuell Anfang der 39. SSW (38+2). Vor ca. einer Woche hatte ich an ein paar Tagen unregelmäßige Senkwehen und ab und zu Schleimabgang. Seitdem ziept es nur ab und an etwas und der Bauch wird auch nicht jeden Tag hart. Ich sitze schon sehr auf glühenden Kohlen und würde es sehr begrüßen, wenn endlich richtige Wehen bei mir einsetzten. Denn zwei Sachen machen mir sehr zu schaffen. Die ganze Schwangerschaftgut verlief gut, hatte keine Auffälligkeiten im Urin, Zuckertest vor 3 Monaten war negativ, nehme Eisenpräparate, Folsäure und Omega3. Aber ich habe bis jetzt schon 25 Kilo zugenommen, da ich viel Wasser einlagere, vor allem in den Beinen und Füßen. Es wird immer mehr. Eiweiß wurde aber nie im Urin gefunden. Was mich noch mehr beunruhigt, vor eineinhalb Wochen stellte mein Arzt fest, dass die Kleine schon 3740g wiegt, AU bei 36, Körperlänge bei ca. 51/52cm! Er meinte, es sei nicht makrosom, eben voluminöser. Kopfumfang war bei 33cm. Ich habe Angst, dass es noch sehr viel bis zum Entbindungstermin oder darüber hinaus zunimmt, wenn es die Tage nicht kommen soll. Ich möchte gerne natürlich entbinden. Kommen solche schweren Kinder in der Regel eher 10 Tage vor dem Geburtstermin? Wäre eine Einleitung hier sinnvoll oder soll ich noch bis zum Termin warten? Kann es auch sein, dass die Werte nicht stimmen und die Berechnung, vor allem das hohe Gewicht, einfach falsch ist? Momentan bin ich ein kleines Nervenbündel. Danke für Ihre Ratschläge.

von wish1 am 16.12.2014, 11:56



Antwort auf: Komplikationen bei schwerem, großen Kind zu erwarten?

Liebe wish1, erstmal zu den Wassereinlagerungen: Die Salz-Wasser-Konzentration in den Gefäßen stimmt nicht mehr und außerdem ist die Gefäßelastizität herab gesetzt. Deshalb das Wasser. Eiweiss ist ein wichtiger Baustein in der Schwangerschaft und ein Mangel ist oft für die Ödeme verantwortlich. Der Eiweißgrundbedarf beträgt 70 Gramm pro Tag. Pro Kind werden 20-30 Gramm zusätzlich benötigt. Alles Wissenswerte dazu finden Sie unter www.gestose-frauen.de Bitte nicht mit Brennesseltee entwässern, da er nur an den Glumeroli (sozusagen dem Urinspeicher) der Niere ansetzt. Da sich das Wasser aber noch im Gewebe befindet...... Salz bindet Wasser! Aber um sich aneinander zu binden und auszugleichen, müssen sich Salz und Wasser treffen. Sind Wasser und Blut in den Gefäßen (Adern) ausgeglichen, also genug Salz für die entsprechende Menge Wasser, dann passiert gar nichts. Salz und Wasser bleiben in den Gefäßen. Ist zuwenig Salz in den Gefäßen, wird Wasser in das Gewebe abgegeben. Dann ist die Flüssigkeit in den Gefäßen wieder ausgeglichen. Aber Ödeme sind im umliegenden Gewebe entstanden. Nehmen Sie Salz zu sich, wird das Salz in den Gefäßen mehr. Es muß Wasser aus dem Gewebe in die Blutbahnen gegeben werden, damit wieder ein ausgeglichener Zustand hergestellt wird. Und nun kann die Niere (die wir mit dem zusätzlichen Salz, mit Eiweiss, Wärme und Flüssigkeit in der SS gut pflegen müssen)überschüssige Flüssigkeit über die Harnwege nach außen ableiten. Na, erinnern Sie sich wieder an die Diffusionsgesetze aus dem Physikunterricht?*fg* Jetzt verstehen Sie sicherlich auch, warum Brennesseltee zum Ausschwemmen keinen Sinn macht. Brennesseltee greift nämlich nur an den ableitenden Harnwegen - aber wo nichts ist.......! Bitte Ihre Speisen zusätzlich salzen!!!! Je nach Gewicht dürfen Sie bis zu vier Teelöffel Salz täglich ZUSÄTZLICH zu sich nehmen. Wassereinlagerungen und leichte Eiweissausschwemmungen (+) sind okay! Falls ein hoher Blutdruck dazu kommt, sollten Sie hellhörig werden und sich in der Klinik vorstellen. Kopfschmerzen und Augenflimmern, dazu ein Oberbauchschmerz bedeutet: sofort in die Klinik. Solange der Blutdruck in Ordnung ist, sind die Wassereinlagerungen lästig, aber okay. Wenn die Wassereinlagerungen nach der Nachtruhe besser sind, ist das auch ein Zeichen, dass es sich nur um die üblichen Oedeme in der Schwangerschaft handelt. Zum großen KInd: wenn nichts anderes zu finden ist, dann "droht" man mit großem Kind! Bei fortgeschrittener Schwangerschaft können die KInder gar nicht mehr vernünftig "vermessen" werden! Zudem wir unterliegen leider alle immer wieder der Meinung, dass Technik und Ihre Bediener perfekt sind! Der Ultraschall basiert auf bestimmten Maßen. Diese müssen korrekt erhoben werden - dann "rechnet" der Computer. In der späteren Schwangerschaft sind das u.a. BPD, ATD und spezifisches Gewicht Mensch. Nehmen wir an, korrekt erhoben sind diese Maße alle "5". Der PC rechnet 5x5x5=125. Wird nur ein Maß (bedingt durch Schallschatten, unkorrekte Messung, ungünstige Lage des Kindes - z.B. der Kopf liegt schräg anstatt schön seitlich!!) anders gemessen, dann ergibt sich zum Beispiel 6x5x5=150 Dass ist 1/5 mehr! 4x5x5=100 Das ist ein 1/5 weniger. Die Daten geben also nur einen groben Überblick, da es sich immer nur um Schätzwerte handelt! Bei einem Kopfumfang von 33 cm ist keinerlei Problematik zu erwarten! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 16.12.2014



Antwort auf: Komplikationen bei schwerem, großen Kind zu erwarten?

Liebe Frau Höfel, vielen Dank für die hilfreichen, ausführlichen Informationen. Jetzt bin ich viel beruhigter und habe hinsichtlich der Wassereinlagerungen noch einiges dazu gelernt. Danke. Schöne Grüße wish1

von wish1 am 16.12.2014, 21:48