Frage: entscheidung

liebe frau höfel, ich habe zwei kinder (5 und 3 jahre). beide kamen zu früh zur welt, 34-0 und 31-2. beide haben sich aber ganz unauffällig entwickelt und bereiteten uns damals wie auch heute keine sorgen. allerdings kann ich selbst diese ereignisse nicht vergessen. immer wieder stelle ich mir die frage, warum es ausgerechnet uns treffen musste und dann auch noch zwei mal. ich war vor zwei jahren bereits bei einem psychologen gewesen, habe die treffen aber bereits nach zwei malen abgebrochen, da ich mich in sowas gar nicht wiedergefunden habe und es eher komisch fand. im alltag denke ich meist gar nicht daran, aber ich merke schon, dass ich mich von damaligen freunden, die von den zu frühen geburten wussten mit der zeit getrennt habe und eher mit leuten zusammen bin, die von allem nichts wissen. mir war es immer wichtig gewesen, dass es keinen etwas angeht, da die kinder nun wirklich nichts dafür können und man es ihnen auch nicht ansieht. an die frühen geburten denke ich in ruhigen situationen, wo ich allein bin und dann macht es mich immer wieder auch sehr traurig. um schwangere mache ich meist eher einen bogen und auch freunde, die neugeborene kinder haben, kann ich zwar ein geschenk und eine karte schicken aber das kind möchte ich meist in der anfangszeit nicht sehen. das macht dann meist mein mann. seit jahren beschäftige ich mich mit dem thema frühgeburt. habe vieles zur prävention gelesen. der wunsch nach einem dritten kind geht nicht weg sondern wird immer stärker. jetzt ist bei mir herausgekommen, dass warum ich nicht schwanger werde. endometriose und zwar so stark, dass nur noch eine ivf in frage kommt. manchmal frage ich mich, ob das schicksal ist und mir die natur sagen will, dass ich bloß aufhören soll aber ich merke, wie ich keinen inneren frieden mit mir schließen kann. ich möchte so gern noch einmal schwanger werden und nehme alle kosten und schmerzen und ... in kauf. mein mann unterstützt mich und wünscht sich letztlich auch nochmal ein kleines baby. statistiken beängstigen mich nicht, demnach habe ich wohl eine mindestens 50% wiederholungsgefahr. aber damals habe ich auch nicht gedacht, dass ich mit 26 jahren, keinen risikofaktoren ausgerechnet zu den 9% frühgeburten gehören muss. frage: bin ich irgendwie krank? wie würden sie sich entscheiden? viele grüße

von elli1982 am 18.08.2015, 12:46



Antwort auf: entscheidung

Liebe elli, ob Sie krank sind, kann, darf und will ich nicht beurteilen. Und eine Entscheidung, welche den weiteren Versuch einer Schwangerschaft betrifft, kann Ihhnen auch niemand abnehmen. Folgendes fällt mir an Ihrem Posting auf. Sie können die Ereignisse nicht vergessen, Sie arbeiten Sie aber auch nicht wirklich auf! Ja, es passiert, dass man mit einem Therapeuten nicht zurecht kommt. Allerdings hilft es nicht, die Therapie dann ganz zu beenden, weil das Problem bleibt. Und Sie tun einiges dafür, dass niemand von den Frühgeburten erfährt. Sie beziehen sich dabei auf die Kinder. Kann es sein, dass ein Gefühl von Unfahigkeit bei Ihnen dahinter steckt? Neugeborene bereiten Ihnen Unbehagen. Warum? Weil Ihre Kinder eben Frühchen waren? Nicht perfekt? Und jetzt steht die Frage nach einer weiteren Schwangerschaft im Raum!? Wirklich nur, weil der Kinderwunsch so groß ist oder vielleicht doch eher, um zu sehen, ob es nicht doch eine komplett ausgetragene Schwangerschaft gibt? Was tun Sie, wenn es Fehlgeburten gibt? Es wieder ein Frühchen oder gar Mehrlinge (häufig Frühchen) gibt? All diese Fragen sollten Sie im Vorfeld bearbeiten. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an eine Schwangerenberatungsstelle (Pro Familia, Donum vitae, Caritas, Sozialdienst der Kath. Frauen). Dort ist Zeit mit geschultem Personal ergebnisoffen zu reden,vielleicht neue Perspektiven zu entdecken und eine Entscheidung zu treffen.. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 18.08.2015