Guten Abend Frau Höfel!
Ich bin in der 19. Woche schwanger zu meinem zweiten Kind und habe gelegentlich Bauch ziehen, kann schlecht schlafen und mache mir Sorgen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass ich in der ersten Schwangerschaft bereits in der 20. Woche Wehen verspürte und in der 25. Woche dann im KH war und Lungenreife und Wehenhemmer erhielt. Ich musste dann bis zur spontanen Geburt bei 35+1 (vorzeitiger Blasensprung) strikte Bettruhe halten.
Jetzt hat mir meine Hebamme Byrophyllum 50% Pulver von Weleda - eine Messerspitze morgens und abends - empfohlen. Mein Frauenarzt kennt dieses Pulver nicht und bei uns in Österreich scheint es auch nicht wirklich verbreitet zu sein. Meine Hebamme fragte auch erst auf meinem Vorschlag hin nach (habe über das Pulver in einem Forum gelesen).
Meine Frage ist nun, hat dieses Pulver für das Ungeborene und/oder mich irgendwie negative Auswirkungen (Entwicklung des Kindes zum Beispiel) und kann es die gesamte Schwangerschaft über bedenkenlos in dieser Dosierung eingenommen werden?
Das Pulver nehme ich einfach pur oder?
Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort!
Schöne Grüße
Tanja
von
Tanja1985
am 20.02.2017, 20:56
Antwort auf:
Byrophyllum 50% Pulver von Weleda
Liebe Tanja,
Bryophyllum ist eine pflanzliche, homöopathische Arznei aus der anthroposophisch orientierten Medizin. Der gängige Name dafür ist auch: Keimzumpe.
Es gibt sie in unterschiedlichen Potenzen.
Das ist diese Pflanze, deren reife Blüten, „weghüpfen“ wenn man sie an der einen Seite leicht drückt. Ich habe das als Kind immer getan. Was man sich von ihr als arzneiliche Information verspricht, ist die Fähigkeit, dieser „weggehüpften“ Keimlinge, sich dort einzunisten, wo sie gerade gelandet sind. Sie brauchen dafür überhaupt keine Hilfe, niemand muss sie einbuddeln oder pflegen. Sie nisten sich dort ein, wo sie gerade sind. Mit der Gabe von Bryophyllum soll diese spezielle Eigenschaft dieser Pflanze auf die Frucht übergehen.
In der anthroposophischen Klinik wird sie grundsätzlich bei Frühschwangeren eingesetzt (Herdecke hat dazu eine Studie gemacht). Man gibt sie im ersten Trimenon der Schwangerschaft, also bis zur vollendeten 12.Woche. Jeden Tag eine Messerspitze der Trituration (Pulver).
Aber sie hat auch noch weitere Eigenschaften.
Sie reguliert funktionelle Störungen und bringt rezidivierende (wiederkehrende) Entzündungen der Stoffwechselorgane zur Heilung. Sie bekämpft vorzeitige Wehen, in dem Falle wird sie auch in anderen Abschnitten der Schwangerschaft empfohlen.
Außerdem hilft sie vitaler Schwäche und Unruhe, wenn diese durch seelische Ausnahmezustände hervorgerufen wird. Das trifft auch auf seelisch bedingte Schlafstörungen zu.
Ihre Kraft hat drei Ansatzpunkte:
die Unterstützung der Einnistung im ersten Trimenon
seelische Hilfe bei Angst und Panik in der SS
Beruhigung bei vorzeitiger Wehentätigkeit.
Hier kann man sie ergänzend einsetzen, denn eine innere Beruhigung wird immer auch positiv auf die vorzeitige Wehentätigkeit einwirken. Auch ist es oft so, dass die üblichen Wehenhemmer arge Unruhezustände hervorrufen können. Hier bildet Bryophyllum eine wunderbare Ergänzung.
Besonders Frauen, die vielleicht schon eine oder mehrere Fehlgeburten hinter sich haben, gehen oftmals sehr ängstlich in eine Folgeschwangerschaft. Ihnen würde ich Bryophyllum ganz besonders ans Herz legen. Es unterstützt nicht nur die Einnistung, es hält auch die Psyche und eventuelle Schlafunregelmäßigkeiten prima in der Balance.
Bitte 2-3 Messerspitzen pro Tag (einfach mit einem Löffel Joghurt nehmen).
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 20.02.2017