Hallo Frau Höfel!
Meine Tochter ist jetzt 4 1/2 Monate alt und seit ca einer Woche möchte sie nur noch getragen werden!
Meine Tochter braucht viel Nähe, das heißt... Sie schläft viel im tragetuch, Mittagsschlaf nur auf meinem Bauch und abends schläft sie auf meinem Arm ein,bevor ich sie Weg legen kann!
Wenn ich sie im Kinderwagen schlafen lasse,schläft sie exakt eine halbe Stunde. Auf meinem Bauch oder im tragetuch auch mal über zwei Stunden!
Ich habe mich damit arrangiert und auch kein schlechtes Gefühl mehr damit. Am Anfang hatte ich immer bedenken sie zu verwöhnen durch die viele nähe, jetzt geb ich ihr was sie braucht.
Ich habe viel gelesen in den Foren darüber und kam immer wieder zum selben Ergebnis,dass die Babys dadurch ihr Vertrauen Stärken und später selbstbewusster durch das Leben gehen!
Nur jetzt mit dieser Phase komm ich wieder sehr ins Grübeln und es ist auch sehr anstrengend! Mein Baby möchte nur noch bei mir sein. Wenn ich sie Weg lege dauert es keine 5 Minuten und sie schimpft, was dann auch schnell ins weinen über geht. Selbst wenn ich mit ihr Spiele,schimpft sie sehr schnell. Sie möchte am liebsten nur noch hoch und gucken!
Ich nehm sie dann auch auf meinen Arm oder tragetuch und versuche meine Hausarbeit so zu erledigen.
Sie ist sehr auf geweckt und in ihrer Bewegung sehr fit, trotzdem braucht sie noch alle (mind. ) 2stunden ihren Schlaf.
Ich hab manchmal das Gefühl ihr ist es zu langweilig mit mir den ganzen Tag alleine. Wenn ich unterwegs bin, ist sie eigentlich immer recht friedlich und schaut interessiert.
Nur hab ich Angst ihr dann zu viel zu zumuten, weil sie auch schnell überreizt ist!
Meine Frage ist jetzt, was mache ich falsch? Ist es nur eine Phase? Soll ich ihr weiterhin die Nähe geben und sie auf den Arm nehmen, oder verwöhn ich sie doch damit?
Weinen lassen möchte ich sie nicht!
Vielen Dank schon mal im Voraus für Ihre Antwort!
von
schubitwo
am 11.03.2015, 12:43
Antwort auf:
Baby will nur noch auf Mama's Arm!
Liebe schubitwo,
Sie machen nichts falsch! Gerade dieses Alter ist manchmal für Eltern sehr schwierig.
Ihr Kind ist "unglücklich", aber nicht im Sinne von traurig (also Leid geprägt), sondern "unglücklich", weil es nicht so kann wie es will! Meine Oma würde sagen: das Kind is nich Fisch und nich Fleisch!
Tun Sie sich einen Gefallen: legen Sie sich einmal zwanzig Minuten auf den Boden (am besten wenn Ihr Mann da ist und am besten mit Sonnenbrille). Sie bleiben bitte auf dem Rücken liegen, lassen die Brille auf und drehen den Kopf nur nach rechts oder links (nicht den Kopf hochheben) - egal was in Ihrer Wohnung sonst noch passiert (auch wenn das Kind bei Ihrem Mann weint, in der Küche etwas runterfällt, es an der Tür klingelt oder Ihre Mutter die frisch gebügelte Wäsche neu zusammenlegt). Sie können mir glauben, danach verstehen Sie Ihr KInd! Dabei haben Sie noch den Vorteil, dass Sie wissen, was hinter der nächsten Ecke passiert. Wenn Sie im Nebenraum sind, sind Sie für Ihr Kind "weg"!
Das Kind will hoch - geht nicht; es will rum - geht vielleicht nur in eine Richtung; es will weiter- geht nicht; das Kind will Ihr Gesicht sehen- geht nicht, weil Sie nach einem Meter unscharf werden usw. Da würde ich auch Alarm machen.
Das wird besser, wenn Ihr Kind zu rollen oder krabbeln beginnt! Ja, das haben Sie schon oft gehört, aber das ist so.
Sie können Ihrem Kind nicht nicht helfen "zufriedener" zu werden, da Sie seine Entwicklung nicht künstlich beschleunigen können. Es ist im Moment so wie es ist! Das einzige was hilft: die Situation akzeptieren und das KInd huckepack ins Tragetuch binden. Ja, mag sein, dass es das auch raunzt, aber es ist bei Ihnen und Sie haben die Hände frei! Also besser, als wenn es irgendwo liegt und Sie nicht sehen kann!
Aber Ihr Kind ist ja aufrecht ein ganz friedliches.
Mit der Reizüberflutung gebe ich Ihnen völlig Recht. Sicherheit erlangen Kinder, wenn Sie in klaren Grenzen (z.B. häusliches Umfeld) sich in den ersten drei Jahren jede Menge Kompetenzen aneignen können. Danach sind Sie bereit für die große, weite Welt (z.B. den Kindergarten)! ;-)
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 11.03.2015
Antwort auf:
Baby will nur noch auf Mama's Arm!
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Da fühle ich mich jetzt doch wieder bestärkt und werde weiter ihren Bedürfnissen nach kommen:)
Das mit der Brille werde ich mal aus probieren!
Lg Sandra und Luise
von
schubitwo
am 11.03.2015, 18:21