Sehr geehrte Frau Höfle,
ich habe meine Tochter am 10.03.15 per Kaiserschnitt entbunden.
Ich musste sieben Tage im Krankenhaus bleiben, da ich nach dem Kaiserschnitt starke Schmerzen hatte.
Die Kleine erwies sich im Krankenhaus als Traumbaby, dies sagten auch die Schwesten und Hebammen zu mir.
Sie hat nicht all zu viel geweint, nur kurz gequängelt wenn sie Hunger hatte oder die Windel voll war. In der Nacht ist sie auch nicht sehr oft wach geworden. Ich stille die kleine!
Es hat bis zum Tag der Entlassung hat alles prima funktioniert.
Kaum bin ich zuhause hat sich das Blatt völlig gewendet.
Am ersten Tag war sie so unruhig und hat fast nur geweint, wollte plötzlich nicht mehr abgelegt werden. Normalerweise schläft sie beim Stillen immer ein und ich konnte sie dann in ihr bettchen legen oder habe ihr aus dem Stillkissen ein kuschelnest gemacht.
Sie hat dann immer ganz zufrieden ausgesehen, durch die Gegend geschaut und ist wieder eingeschlafen.
Das ist alles nicht mehr möglich, selbst das bonden, was sie vorher so gerne mochte klappt nicht mehr, sie ist total unruhig dabei und versucht nach oben zu robben/ krabbeln und schreit dabei...... Ich habe eine Hebamme, sie meinte es könnten Verspannungen durch den Kaiserschnitt sein, ein Wachstumsschub, eine Phase etc. ich soll sie bei mir tragen, kuscheln usw. Aber das geht nicht, weil sie immer nur schreit.
Die Kleine saugt seit zwei Tagen fast ständig an ihren Händen oder Fäustchen, lässt los und schreit dabei. Wir probieren seit heute einen Schnuller, denn ohne dieses Ding würde sie nur unentwegt schreien, sie lässt sich durch nichts beruhigen, gar nichts. Der Schnuller hilft, sie saugt permanent bis sie irgendwann damit einschläft.
Zwischenzeitlich streckt sie beim schreien ihren ganzen Körper durch.
Auch nachdem sie getrunken hat, es vergeht keine Minute und sie fängt sofort wieder an zu schreien und sucht etwas zum nuckeln. Es geht nur mit diesem Schnuller, dann ist sie ruhig.
Ich bin völlig verzweifelt :(
Ich kann nicht mal in Ruhe auf Toilette gehen!
Stuhlgang ist in Ordnung, riecht auch nicht seltsam, Pipi ist auch gut, sie trinkt gut und es ist vollkommen ausreichend. Gewichtszunahme seit der Entlassung. Windeln sind immer gewechselt, Popo trocken.
Ich weiß mir nicht mehr zu helfen, vorhin ist der Schnuller nur kurz rausgefallen und sie brüllte sofort los.
Musste vorhin sogar abpumpen, weil sie auf einmal keine Brust mehr wollte, obwohl die letzte Mahlzeit über vier Stunden zurück lag, sie hat dann 40 ml aus der Flasche getrunken.
Haben sie eventuell einen Rat für mich?!
Viele liebe Grüße
Jenni
von
Jennifer2401
am 20.03.2015, 18:49
Antwort auf:
10 Tage alt, kaum Zuhause, Kind wie ausgewechselt,dringend, hilfeeeeeeee :(
Liebe Jenni,
Sissy hat den Wachstumsschub und das Clusterfeeding schon gut erklärt. Ich ergänze noch etwas: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen (10-14 Tage; 4 Wochen; 3-4 Monate) Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Legen Sie das Kind an, wenn es unruhig wird. Nicht erst, wenn es brüllt.
Lassen Sie den Schnuller noch einige Zeit weg. Es kann sein, dass das KInd völlig verwirrt ist und nicht mehr weiß, was es tun soll. Flasche, Schnuller und Brust verlangen unterschiedliche Saugtechniken. Dazu kommt, dass die Milch aus der Flasche einfacher fließt und das Kind deshalb die Flasche vorzieht!
Wenn Flasche, dann maximal nach dem Stillen.
Ihr KInd hat zuhause ein völlig neues Umfeld vorgefunden. Anderer Geruch, andere Lichtverhältnisse, andere Geräuschkulisse. Ihr KInd kann sich das nicht erklären. Es weiß nur eins: da wo es nach Muttermilch riecht, da ist Wärme, Nähe, Geborgenheit. Und da ist dieses KInd halt am liebsten.
Wenn Sie Ihrem KInd noch etwas Gutes tun wollen, dann stellen Sie es beim Osteopathen vor.
Bis dahin: Stillen, Stillen + evtl. den Schnuller.
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 21.03.2015
Antwort auf:
10 Tage alt, kaum Zuhause, Kind wie ausgewechselt,dringend, hilfeeeeeeee :(
Hallo!
Also ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen, deine Maus macht ab ca 10. Tag nen Schub bzw steigert die Milchmenge da sie mehr braucht. Das heißt clustern - auf Deutsch dauerstillen - ist zwar voll mühsam aber gehört dazu und vergeht in 2-3 Tagen wieder. Ich glaub das deine Maus einfach Hunger hat und deshalb an alles saugt, das sie die Brust dann verweigert ist weil es zu anstrengend ist da zu saugen und wenn man schnell satt werden will das Fläschchen wo es einfach rinnt besser schmeckt.
Probiere mal mit mehr stillen, also immer wenn sie unruhig wird. Das gibt sich dann in ein paar Tagen wieder. Also alles gute und toi toi toi auch wenn's jetzt bissi schwierig ist. Es gibt immer mal bessere und schwierigere Tage :)
von
Sissy050814
am 20.03.2015, 20:12
Antwort auf:
10 Tage alt, kaum Zuhause, Kind wie ausgewechselt,dringend, hilfeeeeeeee :(
Kann es vielleicht sein dass dein Baby auch mit der neuen Umgebung nicht klar kommt? Manche Babys lutschen an den Händen/Fingern weil sie sich dadurch beruhigen können, aber nicht alle Babys schaffen es nicht sich selbst zu beruhigen..
vielleicht hat sie auch Blähungen, Hunger, Unwohlsein auf einmal. Hat mein Sohn auch gehabt. Er wusste da nicht was er als erstes machen soll und hatte dazu noch so einen Schub..
Ich drück dir die Daumen!
von
Luftherz
am 21.03.2015, 06:57
