Sehr geehrter Prof. Dr. Abeck, zu erst einmal vielen Dank, dass Sie Ihre Expertise hier im Forum zur Verfügung stellen. Ich habe bisher viele Ihrer Beiträge gelesen. Dies ist nun das erste Mal, dass ich über ein Forum Rat suche: Meine Tochter (21 Monate) hat seit Juli Haut-Probleme (vorher nie). Im Juli bekam sie kleine Pickelchen unter der und um die Nase, dann am Kinn und später bis zu den Wangen - ich habe dann eine Art Nulltherapie (keine Cremes, nichts) gemacht. Es war mal besser, mal schlechter aber dann wurde die Haut sehr trocken und rot, immer noch pickelig, aber nie Juckreiz. Der Kinderarzt riet: Mit Schwarz-Tee betupfen und Hametum Wund und Heilsalbe schmieren. Der Ausschlag wurde einen Tag besser und verschlechterte sich danach. Dann nur Verschlechterung (besonders morgens und abends besonders rot, trocken und pickelig, aber kein Juckreiz). Versuch dann mit Linola Fett creme (half nicht) und dann Ekzevowen - half alles nicht und verschlechterte sich eher. Kinderarzt überwies zum Dermatologen: Ich äusserte Vermutung auf Perioale Dermatitis, weil pickelig, im Sommer begonnen und auch Verwendung von LSF 50, kein Juckreiz und Verschlechterung durch fettige Cremes. Zudem hatte sie nun aber auch kürzlich eine rauhe, rötliche Stelle an der Leiste und jetzt auf dem Po auch rötliche Stellen/Flecken. Dermatologe sagte Perioale Dermatitis extrem selten bei Kindern eher Verdacht auf Atopisches Ekzem, war sich aber nicht ganz sicher, weil eben auch pickelig. Verschrieb dann Erythromycin mit der geringsten Dosis auf hydrophiler Basis. Anweisung morgens und abends schmieren sonst nichts. An der Leiste diagnostizierte er "Ekzem" und sagte nichts weiter dazu. Er fügte noch hinzu, dass es in Frage gestellt wird, ob die topische Anwendung von Erythromycin bei POD wirklich wirksam ist. Seit 10 Tagen benutze ich also Erythromycin Salbe und an den Stellen an Leiste und Po Ekzevowen. Im Gesicht ist der Ausschlag besser geworden, vor allem tagsüber war er gestern fast weg. Abends wird es allerdings oft wieder sehr rot und ein bisschen pickelig und die Haut ist noch immer trocken an den betroffenen Stellen. Ich habe nun Sorge, dass sie doch überall Atopisches Ekzem hat und wir deshalb mit Erythromycin im Gesicht falsch behandeln. Warum wird es dann aber trotzdem besser im Gesicht? Ich habe normale Haut, mein Mann leidet jedoch an Heuschnupfen, hatte als Kind Ekzem auf der Brust und hat Psoriasis an den Ellenbogen. Was kann ich tun, ich habe Bedenken im Gesicht kortisonhaltige Salben anzuwenden, denn falls es POD ist, wird es ja nur verschlimmert. Und wenn sie ja anscheinend an der Leiste und am Po Ekzem hat, vielleicht ist es dann doch alles Atopisches Ekzem. Und was kann ich gegen die trockene Haut im Gesicht tun? Und mich wundert, dass keine der Stellen jucken, sie sich nie kratzt - gibt es auch Fälle von Atopischem Ekzem, welches nicht juckt? Nur machmal wischt sie ein bisschen im Gesicht, aber eher weil die trockene Haut wahrscheinlich spannt. Kann man Atopisches Ekzem auch ohne Cortison behandeln - wird es durch Kortison nicht nur unterdrückt und kommt immer wieder und manchmal auch schlimmer? Bitte entschuldigen sie die lange Geschichte, aber ich bin wirklich ein bisschen verzweifelt. Über eine Rat würde ich mich sehr, sehr freuen! Herzliche Grüsse H
von Charlie1002 am 10.11.2015, 11:17