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Kaninchen-Hierarchien

Thema: Kaninchen-Hierarchien

Hallo zusammen, wir haben zwei (kastrierte) Kaninchen-Brüder, die jetzt so 1,5 Jahre alt sind und in einem großen (~4m²) Außengehege wohnen. Einer von beiden ist von Anfang an der dominantere gewesen. Anfangs merkte man das nur am “Ich freß hier zuerst“-Verhalten. Letztes Frühjahr, da sind sie in ihr Außengehege gezogen, fing es an dass er den anderen jagte und andauernd berammeln wollte und seit sie im Außengehege sind, nutzt er nicht mehr das Hasenklo, sondern macht überall hin und bespritzt alles... Nun meine Fragen: Der eine ist zur Zeit schon leicht kahl am Rücken, weil (Frühjahrsbedingt?) der dominantere wieder total rallig ist und eben immer versucht den anderen zu besteigen und dabei wohl in den Rücken beißt. Ist das noch normal und für den unterwürfigen “erträglich“, solange kein Blut fließt? Machen kann ich ja eh nichts, oder? Gibt's irgendwelche Tricks, dass das Klo wieder benutzt wird? Kann es sein, dass da was mit der Kastration des einen nicht geklappt hat, dass er so extrem rammelig ist und so extrem markiert oder ist das normales Rangverhalten eines dominanten Tiers? Vielen Dank an die Kaninchenexperten. Sind unsere ersten Kaninchen und ich lese immer viel, was die Haltung und die Ernährung angeht, aber alles erlesen geht halt nicht immer und Erfahrungen von anderen wären super... LG m.

von mibele am 04.03.2015, 10:13



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Was wurde denn gemacht? Hoden ab oder nur Samenstränge durchtrennt? Rammeln ist Dominanzgehabe, ob Weiblein oder Männlein. Aber spritzen etc sollte nach der Kastration weg sein. Es kann auch sein das sie garnicht zusammen passen. Man könnte die Gruppe mit 2 Weibchen erweitern, , natürlich im passenden Alter und nur wenn beide auch wirklich kastriert sind! Schau mal bei diebrain.de da ist das gut erklärt.

von Princess01 am 05.03.2015, 22:02



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Ist " (~4m²) " ein Tippfehler von dir? Denn 4m² würde ich jetzt nicht unbedingt als "groß" bezeichnen... Ich würde das Gehege vergrößern auf mindestens.10-15m² und eventuell zwei Weibchen dazuholen - der Harmonie wegen. Wobei man natürlich auch mit den Weibern Pech haben kann und die sich extrem anzicken - manche lieben sich, manche hassen sich. Das ist einfach Glückssache, die man ausprobieren muss, bis man eine friedliche Konstellation gefunden hat.

Mitglied inaktiv - 07.03.2015, 13:53



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Wurde frühkastriert? Frühkastraten gelten als verträglicher.

von Lauch1 am 07.03.2015, 16:30



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Nein, nicht frühkastriert. Ich fand hier ungelogen keine einzige Tierarztpraxis, die eine Frühkastration durchführen wollten. Und keine Ahnung wie ich auf 4m² kam. Das Gehege hat ca. 3x2 m Grundfläche und mehrere Ebenen + ein großes zweistöckiges Schlafhäuschen... Tja und größer können wir es leider nicht machen, also kann ich nicht noch mehr Kaninchen dazu tun...

von mibele am 07.03.2015, 21:15



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Also unser Männchen ist frühkastriert, rammelt und markiert nicht. Dominant ist das (unkastrierte) Weibchen. Pärchen sollen harmonischer sein als zwei Männchen. Also vielleicht doch vergrößern und wenigstens 1 Weibchen dazunehmen? Wurde auch richtig kastriert, also die Keimdrüsen entfernt? (Warum macht keine Praxis eine Frühkastration? Die wird doch bei Kaninchen empfohlen.)

von Lauch1 am 07.03.2015, 21:34



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hab nocheinmal bei die.brain nachgelesen: das Markieren sollte eigentlich mach der Kastration nachlassen. Wann wurde denn kastriert?

von Lauch1 am 07.03.2015, 21:56



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...gelten als risikoreicher und schwieriger als Spätkastrationen, da mittels eines Bauchschnitts die noch nicht abgesenkten Hoden aus dem Bauchraum gehölt werden müssen. Das ist die landläufige Version. Unser Tierarzt ist kopfschüttelnd der Meinung, dass das "risikoreicher" zu streichen und das "schwieriger" durch "aufwendiger" zu ersetzen ist. Er sagt, er muss für eine Frühkastration keineswegs mehr schnippeln als bei einer Spätkastration - er macht nämlich keinen Bauchschnitt wie die Grobmotoriker unter den Tierärzten, sondern macht genau an derselben Stelle wie bei einer Spätkastration, also in Hodennähe, einen kleinen Schnitt und "zieht sich die Sache dann aus dem Bauchraum da runter". Das ist eine fitzelige Kleinarbeit, die ein paar Minuten länger dauert und etwas mehr Mühe bedeutet - und dazu haben die meisten Tierärzte "keine Lust". So seine Worte. Das "risikoreich" sei nur eine weit verbreitete Ausrede, um sich nicht die Mühe machen zu müssen, nach den Hoden in der Leiste zu ertasten und direkt aus der Leiste herauszuoperieren. Er verwendet auch prinzipiell eine Narkosemethode, die etwas teurer, aber für Kleintiere sehr viel besser verträglich ist, so dass das Narkoserisiko auf ein Minimum reduziert wird. Er scheint sich also bzgl. Kleintier-OPs richtig gut auszukennen und fortgebildet zu haben.

Mitglied inaktiv - 08.03.2015, 09:25



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...ja, mir wurde hier von jeder praxis erzählt, daß das zu risikoreich wäre und sie das nicht machen oder daß die kleinen die narkose nicht vertragen würden... im internet las ich nur, daß die frühe kastr. viel empfehlenswerter wäre, aber hier auf dem land, wo viele tierärzte wohl auf pferde spezalisiert sind, fand ich keinen der das durchführen wollte. tja, kastriert wurden sie dann so mit 7 monaten und ich weiß ehrlich gesagt gar nicht genau wie, mir wurden da auch nicht mehrere methoden genannt... ich frage mich nur, ob eben bei dem einen das gar nicht richtig geklappt hat und ob mir das der tierarzt, der dies durchführte, überprüfen würde halte ich für fraglich... sie haben ja auch viele friedliche phasen und waren eben auch mal an einen toilettenplatz gewohnt... grade eben nicht mehr... LG m.

von mibele am 08.03.2015, 13:09