Geschrieben von Andrea&Würmchen am 30.01.2016, 18:01 Uhr |
Ich glaube, sie stirbt
Vor 2 Stunden stand Jolie plötzlich von ihrem Schlafplatz auf und begann, unruhig durch die Wohnung zu tigern. Sie schnupperte alles ab, als wäre sie zum ersten Mal hier. Versuchte, sich in die engsten Spalten zu zwängen. Kam einfach nicht zur Ruhe. Zweimal hat sie sich hingelegt, stand aber schnell wieder auf.
Nun liegt sie seit einer halben Stunde unter der Toilette - ein ruhiges, begrenztes, warmes Plätzchen. Sie atmet ruhig und bewegt sich nicht. Ich schaue immer wieder nach ihr. Vorhin wollte ich ihr eine Decke überlegen, das liebt sie normalerweise. Sie ist aber furchtbar erschrocken, weil sie mich nicht gehört hat (sie ist ja quasi taub), das will ich ihr ersparen.
Ich habe noch kein Tier sterben sehen, aber ich fürchte, das hier ist eindeutig.
Bin furchtbar traurig.
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von Fredda am 30.01.2016, 20:30 Uhr
Ich denke an dich, an euch. Und würde es Jolie gönnen, zuhause sterben zu dürfen anstatt nochmal zum TIerarzt zu müssen. Der alte Kater von Bekannten hat es genauso gemacht wie sie, und konnte wirklich zuhause in einem geschützten Raum einschlafen. Rede mit ihr (auch einfach in Gedanken), sie weiß, dass du da bist. Ich weine mit dir.
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von Andrea&Würmchen am 30.01.2016, 21:36 Uhr
Ich danke Dir.
Ich kann das gerade überhaupt nicht einordnen, was da passiert. Vor zwei Stunden war ich sicher, es geht zu Ende. Plötzlich stand sie schreiend auf und ging ins Wohnzimmer. Zwar etwas wacklig, aber in besserer Verfassung als zuvor. Inzwischen hat sie gefressen und getrunken, viel geschlafen, gezuckt. Ich hab keine Ahnung, was da vor sich geht. Auf jeden Fall schlafe ich heute in ihrer Nähe.
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von Pamo am 30.01.2016, 21:55 Uhr
Ich denke auch an euch.
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von Fredda am 30.01.2016, 21:55 Uhr
Ja, fressen, trinken, zucken und in der Nähe schlafen steht hier auch auf dem Programm. ZU nah schlafen geht leider nicht, wenn sie krampft, hab ich die Krallen im Gesicht (hatte ich schon) oder sonstwo.
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von jeyla82 am 31.01.2016, 2:21 Uhr
Ohh man das echt zum weinen,obwohl ich euch nicht kenne.
Ich hoffe das es ihr besser geht und ihr gerade schmusend eingeschlafen seid.
Eigentlich ist es schon ein Zeichen das es zu Ende geht wenn sie aufschreien...
Wünsche dir viel kraft und das ihr noch ein bißchen Zeit habt
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von Sternspinne am 31.01.2016, 9:11 Uhr
Unser alter Kater hat das vor zwei Jahren intensiv gemacht.
Er hat sich auf den Kompost gelegt und ich dachte, so lange wie er da liegt, schläft er dort ein.
Plötzlich stand er in der Küche und hat gefressen wie irre.
Das hat er tatsächlich viermal gemacht, verteilt über mehrere Wochen.
Er hatte auf meine Tochter gewartet, die damals von ihrem Auslandsjahr zurückkam.
Ein paar Tage später stand er über dem Wassernapf und wollte trinken, konnte aber nicht.
Da war es eindeutig, dass wir ihn zum Tierarzt bringen müssen.
Aber es war gut, auf ihn zu hören und mit ihm zu gehen.
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von Fredda am 31.01.2016, 10:38 Uhr
Wie seid ihr durch die Nacht gekommen?
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von Andrea&Würmchen am 31.01.2016, 12:14 Uhr
Ihr denkt bestimmt, ich bin hysterisch oder sehe zu schnell schwarz oder so irgendetwas in der Art. Aber ganz objektiv (also, so objektiv das halt bei einem Familienmitglied geht) sah das gestern nach Abschied aus. Nach der Suche nach einem ruhigen Plätzchen, an dem man geborgen einschlafen kann. Nach dem, was Sternspinne geschrieben hat und auch vor dem Hintergrund dessen, was ich gestern noch im Internet so quergelesen habe, glaube ich auch, dass es ein Abschied auf Raten wird. Das gestern war wohl Episode 1 von x.
Dann kam am späteren Abend die Wandlung. Sie fraß, sie trank, sie schlief. Seither ist die Unruhe weg. Die Nacht war richtiggehend entspannt. Sie ist (fast) wie vorher, schläft viel, trinkt ein bisschen was. Fressen mag sie nicht wirklich viel, schlabbert aber die Sauce vom Nassfutter weg. Im Moment liegt sie draußen in ihrem Lieblingskistchen und schläft tief und fest.
Ich habe inzwischen die Entwässerungstabletten im Verdacht, die uns die Tierärztin für's Wochenende mitgegeben hatte. Im Beipackzettel stand an Nebenwirkungen jetzt nichts, was den Zustand gestern beschreiben oder erklären würde, aber ich hab die Dinger jetzt trotzdem abgesetzt. Sind ja nicht überlebensnotwendig, sondern waren "nur" zur Erleichterung gedacht.
Auf jeden Fall rufe ich morgen die Tierärztin an und berichte.
Ich bin so unendlich froh, dass gestern der Bauch über den Kopf gewonnen hat und ich NICHT in die Tierklinik gefahren bin. Bei DER Vorgeschichte und DEN Symptomen würde Jolie heute vermutlich nicht mehr leben.
Fredda, wie geht's bei Euch? Wie war Eure Nacht? Ich hoffe, dass die Ergebnisse ein bisschen schneller da sind als geplant...
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von Bookworm am 31.01.2016, 12:29 Uhr
Das ist ja herzzerreissend.
Wie auch immer es weiter geht. Denke an Euch!
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von Fredda am 31.01.2016, 13:29 Uhr
Hier alles unverändert, wir verhätscheln sie und bewegen uns ganz vorsichtig, um keine Zuckungen auszulösen. ..
@Andrea und Fredda
Antwort von stjerne am 31.01.2016, 14:02 Uhr
Ich denke an Euch und Eure Mietzen. Alles Gute!
Re: Ich glaube, sie stirbt
Antwort von miebop am 31.01.2016, 16:09 Uhr
Medikamente haben Nebenwirkungen und vielleicht, wie du vermutest, lag es gestern daran. Ob es gut ist, die Entwässerungstabletten so übergangslos abzusetzen, solltest du mit der Klinik besprechen.
Meine Erfahrung mit vielen Katzen, die ich auf ihrem letzten Weg begleitet habe, ist, dass sie selten "so leicht" sterben, wie wir es uns für sie wünschen. Und beim Einschläfern findet man, so geht es mir jedenfalls, eigentlich nie DEN richtigen Zeitpunkt. Das heißt nicht, dass das Einschläfern nicht richtig ist. Es ist bloß immer zu früh oder zu spät und ich arbeite mich immer daran ab - weil ich zu lange gezögert habe, Leid hätte verhindern können, medizinische Behandlungen versucht habe, die nicht angeschlagen haben. Oder weil ich das Ende zu früh gesetzt habe, medizinisch nicht bis zum Letzten gegangen bin, weil das Leid nicht mehr im Verhältnis zum möglichen Gewinn gestanden hätte.
Es gehört zum Trauerprozess dazu.
Ich versuche es daher so zu sehen: Wenn ein Tier ein gutes Leben hatte, dann ist es das, was zählt. Es geht nicht mehr darum, die letzten Tage oder Wochen mit eingeschränkter Lebensqualität bis zum Letzten hinauszuzögern - mir fällt unter dieser Perspektive die Entscheidung zum Einschläfern leichter.
Und es ist auch ein Pladoyer dafür, nicht zu lange zu warten. Katzen sterben selten leicht, wir können ihnen das abnehmen.
Re: @Andrea und Fredda
Antwort von Andrea&Würmchen am 31.01.2016, 20:21 Uhr
Danke Dir!
Ich habe mit der Tierärztin gesprochen...
Antwort von Andrea&Würmchen am 01.02.2016, 12:03 Uhr
...sie glaubt nicht, dass es Nebenwirkungen der Entwässerungstabletten waren, sondern eher eine innere Unruhe oder tatsächlich der Beginn eines "Abnabelungsprozesses".
Ich habe nun ihre E-Mail-Adresse, so dass ich sie von morgens bis spät abends und an den Wochenenden erreichen kann. Sie kommt dann im Zweifel auch gleich her. Nachts hat die Tierklinik Dienst, also sind wir rund um die Uhr versorgt.
Nun heißt es abwarten.
Re: Ich habe mit der Tierärztin gesprochen...
Antwort von Fredda am 01.02.2016, 13:00 Uhr
Gut, dass immer jemand erreichbar ist! Ich denke viel an euch!
Hier zuckt sie mittlerweile mehr bei Außenreizen, d.h. wenn ein Kater oder ein Hund auf sie zuläuft (mein armer Merlin, er liebt sie doch so und sie ihn, und er erschreckt sich, wenn sie "seinetwegen" umfällt, dafür besucht sie ihn ganz oft, wenn er auf seinem Platz liegt und gibt ihm Köpfchen und er leckt sie zärtlich ab). Ansonsten, also dazwischen, ist sie wie früher - lieb, neugierig, anhänglich, hungrig, ...