Haustiere

Forum Haustiere

Dog-Sharing - die Lösung für Leute, die nicht ausreichend nachdenken.

Thema: Dog-Sharing - die Lösung für Leute, die nicht ausreichend nachdenken.

Ich bin der festen Meinung, dass man sich keinen Hund zulegen sollte, wenn man nicht wirklich Zeit für das Tier hat. Ausnahmen, dass mal jemand anderes die Pflege übernimmt, klar. Aber als dauerhaftes System der Hundehaltung finde ich das schon wieder pervertiert. Wenn man keine Zeit hat, sollte man sich ein Plüsch-Tier holen und gut ist. Alternativ kann man sich noch im Tierheim erkundigen, ob man dort als regelmäßiger Gassi-Geher nützlich machen kann, hier allemal besser, als im Zwinger zu versauern. Aber das ist mir schlichtweg zu egoistisch oder einfach der Klassiker: wieder mal nicht ausreichend nachgedacht. Vor allem, was macht die Dame nach dem Studium. Quelle: http://www.general-anzeiger-bonn.de/besser-leben/tierlieb/Ein-Hund-zum-Teilen-F%C3%BCr-Halter-mit-wenig-Zeit-article3296002.html 01.07.2016 Berlin. Einen Hund teilen wie eine Wohnung oder ein Auto? Beim Dog-Sharing treffen Hundebesitzer mit wenig Zeit auf Menschen, die sich kein eigenes Tier anschaffen wollen oder können. Für Halter und Sharing-Partner ein Gewinn - und für den Hund? Als Sophie Seifert im Internet eine Anzeige zum Thema Dog-Sharing schaltete, wusste sie noch gar nicht, dass es den Begriff gibt. "Ich habe überlegt, wie ich das eigentlich nennen soll." Ihre Junghündin Ronja hatte sie ein paar Wochen zuvor aus Rumänien bekommen, vermittelt über eine Tierschutzorganisation. Schnell merkte sie, dass sich die Hundehaltung zeitlich nicht ganz mit ihrem Studium vereinbaren lässt. Deshalb suchte sie im Internet nach jemanden, der den Hund ein paar Stunden in der Woche betreut, während sie in der Uni ist. Und fand Hilfe: Inzwischen kümmert sich eine Doktorandin an den Tagen um Ronja, an denen Seifert länger Kurse hat. Ausschlaggebend war schließlich, dass ihre neue Dog-Sharing-Partnerin in der Nähe wohnt und tagsüber auf Ronja aufpassen kann. Dog-Sharing, Teilzeithund, Leihhund - die Modelle haben unterschiedliche Namen, aber ein ähnliches Prinzip: Mehrere Besitzer teilen sich ein Tier. Private Arrangements wie das von Sophie existieren genauso wie kommerzielle Angebote. Dabei bringen Vermittlungsplattformen zum Beispiel Hundebesitzer, die Unterstützung suchen, mit Leuten zusammen, die sich zeitweise um einen Hund kümmern möchten. Es gibt aber auch Firmen, die mehrere Hunde besitzen und diese gegen Gebühr stunden-, tage- oder sogar jahresweise vermieten. Was der Hund von diesen Arrangements hat, ist fraglich. Heidi Bernauer-Münz von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) ist skeptisch: "Das ist ein neues Geschäftsmodell, nur dass man es jetzt nicht mit einem Auto oder einer Wohnung zu tun hat, sondern mit einem Lebewesen mit Gefühlen und einer Psyche", sagt sie. Kommerzielles Dog-Sharing ist ihrer Meinung nach daher grundsätzlich abzulehnen. Denn ständig wechselnde Bezugspersonen und Umgebungen bedeuteten Stress für Hunde. Das hat auch Hundetrainerin Julia Dittmers erlebt. "Man muss sich überlegen, ob das wirklich sein muss", sagt sie deshalb über das Sharing-Modell. Allerdings kann sie nachvollziehen, dass manche Hundebesitzer sich aus Zeitmangel Unterstützung suchen. Das ist laut Bernauer-Münz auch gar nicht das Problem: "Wenn man wenig Zeit hat und sich einen Gassigeher nimmt, ist das eine Win-Win-Situation", findet sie. Der Hund hat Beschäftigung, ein Gassigeher, der selbst keinen Hund halten kann, freut sich über die Spaziergänge, und der Hundebesitzer ist entlastet. Wie oft und wie lange der Hund bei einem anderen Herrchen oder Frauchen bleiben kann, hängt vom Einzelfall ab. "Es kommt auf den Hundetypus an", erklärt Dittmers, die auch Vorsitzende beim Berufsverband zertifizierter Hundetrainer (BVZ) und Inhaberin einer Hundeschule ist. Für einen sensiblen Hund, der länger braucht, um Vertrauen aufzubauen, kann der Wechsel von Bezugspersonen und Umfeld schwierig sein. "Es gibt Hunde, die sich mehreren Menschen problemlos anschließen und Hunde, die einfach alle Menschen gut finden", pflichtet Bernauer-Münz ihr bei. Allerdings warnt sie vor dem Konfliktpotential, das ein Teil-Modell birgt. "Man baut eine emotionale Bindung zu dem Hund auf, da sind Konflikte programmiert", glaubt sie. Wer zahlt bei Krankheiten? Wer haftet bei Unfällen? "Das ist ähnlich wie bei einer Reitbeteiligung, man muss sich absprechen, wer sich an was beteiligt", sagt Dittmers. Dazu gehören der zeitliche Umfang, aber auch die Kosten für Hundesteuer, Medikamente und Futter. (dpa)

von Alhambra am 02.07.2016, 16:01



Antwort auf Beitrag von Alhambra

Auch wenn ich dieses Modell nicht wirklich unterstütze, aber ich finde es besser so als das der Hund an der nächsten Tanke abgesetzt wird weil man merkt der "stört ja doch". Ich hab es nämlich Donnerstag selber mitbekommen. Habe einen Hund gefunden, gechipt aber nicht registriert. Jetzt sitzt er im Tierheim anstatt von seiner Familie betüddelt zu werden! Der Hammer: Der Polizist sagte das wäre der dritte Hund allein diese Woche! Vor 2 Monaten fand ich schonmal einen Hund, der war aber nur ausgebüchst. Frauchen freute sich tierisch ihn wieder zu haben. Der süße von Donnerstag hingegen wurde mit purer absicht zurück gelassen. Und dabei war er so ein liebes Kerlchen und fand es ganz klasse das ich mich um ihn gekümmert habe. Aber so ist es eben. Leute denken sich "Ach wie gern hätt ich doch einen Hund!" Und wenn er dann erstmal ein paar Wochen da ist merken sie das es doch irgendwie lästig ist mehrfach am Tag raus zu müssen oder dreimal so lange eine Ferienwohnung zu suchen nur weil man einen Hund mitbringt. Dann lieber mit jemandem teilen als ihn irgendwo abzusetzen. Denn selber vermitteln dauert ja zu lange und das böse böse Tierheim erdreistet sich dafür Geld zu verlangen! Natürlich wäre es am besten vorher 10 mal drüber nachzudenken was ein Hund im Haus bedeutet als einfach loszuziehen und sich einen anzuschaffen nur weil er so niedlich in die Kamera geguckt hat. Aber tatsache ist nunmal dass das nie passieren wird. Es wird immer genug Menschen geben die ohne groß Nachzudenken losziehen um sich ein Tier anzuschaffen. Und in dem Fall ist das Dog Sharing dann doch besser als ein Hund an der Raststätte.

von mausebär2011 am 02.07.2016, 22:14