Hallo!
Meine Tochter ist im Februar 3 Jahre alt geworden. Nächsten Donnerstag, am 26.03., muss sie sich einer Polypen-OP unterziehen, eventuell wird ein Paukenröhrchen gesetzt.
Der Arzt stellte die OP als einen Routineeingriff dar, ich müsste mir keine großen Sorgen machen. Die OP soll ambulant durchgeführt werden, also morgens OP, nachmittags nach Hause.
Auf dem Aufklärungsbogen habe ich jetzt von lebensbedrohlichen, eventuell sogar tödlichen Nachblutungen gelesen, die auftreten können.
Ist die Gefahr solch extremen Nachblutungen heutzutage noch gegeben oder handelt es sich dabei um Nebenwirkungen, die durch neuere Operationstechniken praktisch ausgeschlossen sind?
Wäre es bei solch dramatischen möglichen Nebenwirkungen nicht sinnvoller, zumindest eine Nacht im Krankenhaus zu bleiben? Oder ist das heute nicht mehr üblich, auch nicht bei so jungen Patienten? Könnte ich eventuell darauf bestehen?
Danke für Ihre Antwort!
von
Else2011
am 20.03.2014, 11:08
Antwort auf:
Polypen-OP
Hallo, prinzipiell ist die Entfernung der Rachenmandel risikoarm und ohne Weiteres bei Kindern ab 2 jahren ambulant durchführbar. Eine stationäre Behandlung müssen die Kassen dann bezahlen, wenn die Eltern die Verantwortung für die Überwachung in der ersten Nacht nach OP nicht übernehmen möchten (was Ihr gutes Recht ist) oder können. Auch bei großer Entfernung zwischen Wohnung und OP-Ort ist die Kasse letztlich verpflichtet, die OP stationär machen zu lassen und auch zu bezahlen.-
Wirklich lebensbedrohliche Nachblutungen nach Rachenmandelentfernung habe ich noch nicht erlebt, auch davon noch nicht gehört und im Internet keine Berichte dazu gefunden.
Das wäre auch nur vorstellbar, wenn unerwarteterweise ein großes Blutgefäß den Nasenrachen durchkreuzt, was sehr selten vorkommen kann. Dazu müßte dann aber kommen, daß dieses Gefäß nicht während der OP blutet (was kaum vorstellbar ist), sondern erst, wenn das Kind zu Hause ist. Wenn es in der OP zu einer stärkeren Blutung kommt, werden (zumindest in der Umgebung von Potsdam) die Kinder zur Überwachung zu uns verlegt.-
Also: Die OP ist nicht wirklich gefährlich, sie kann ambulant durchgeführt werden, aber niemand kann Sie dazu zwingen, die OP wirklich ambulant durchführen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christoph Erle-Bischoff
von
Dr. Christoph Erle-Bischoff
am 20.03.2014