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Geschrieben von supi0978 am 17.02.2015, 11:28 Uhr

wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Bin seit längerem mal wieder hier und hoffe auf ein paar praktische Vorschläge/Ideen für folgende Situation:

Mein Sohn wurde vergangenen Sommer (regulär) eingeschult. Er besucht eine normale staatliche GS in unserem Ortsteil. Im Unterricht gibt es keine Probleme. Lt. Lehrerin ist er vor allem im Schreiben und Lesen ganz vorne dabei, im Rechnen tut er sich auch nicht schwer. Im Grunde interessiert er sich für fast alles.

Gedanken mache ich mir über die Abläufe auf dem Pausenhof. Laut Lehrerin gibt es sehr häufig Beschwerden anderer Schüler, mein Sohn hätte geschubst oder getreten. Das deckt sich allerdings überhaupt nicht mit seinen Erzählungen zu Hause. Er berichtet dauernd, er würde geschubst und getreten, hatte auch schon Verletzungen kleinerer Art. Da es dabei vor allem um Kinder geht, die ich schon aus der Zeit vor der Schule (KiGA etc.) kenne, habe ich ihm wiederholt geraten, sich von Auseinandersetzungen im allgemeinen und auch bestimmten Kindern fernzuhalten. Dann erzählt er, "die lassen mich nicht in Ruhe und laufen immer hinter mir her". Neulich wollte er sogar ein kleines Geschenk einpacken, weil eines der Kinder gesagt habe, er würde dann (für den Fall eines Geschenks) nicht mehr geärgert werden. Natürlich haben wir ausführlich darüber gesprochen, dass das auf keinen Fall geht. Das habe ich auch der Lehrerein berichtet.

Ganz generell habe ich den Eindruck, dass das Verhalten und auch der Umgangston auf diesem Schulhof sehr rüde sind. Mein Sohn hat mich schon nach der Bedeutung wirklich übler Beschimpfungen (einschließlich solcher wegen Religionszugehörigkeit) gefragt. Mich erstaunt das, da die Gegend alles andere als ein sozialer Brennpunkt ist.

Ich vermute, dass mein Sohn sich nicht immer gut abgrenzen kann und auch manchen Blödsinn mitmacht. Wenn er mit anderen spielt, äußert er allerdings oft, er sei froh, dass die Kinder x, y, z nicht da seien. Ich habe bisher hauptsächlich, versucht ihn zu bestärken, sich Freunde zu suchen, bei denen es keinen Ärger gibt. Dann sagte er mir häufiger, diese würden in der Schule nicht mit ihm spielen wollen, weil dann wieder die "anderen" auftauchen.

Nun hat mich eine Bekannte massiv verunsichert. Deren älteste Tochter war vor Jahren auf dieser Schule wiederholt zu Unrecht verschiedener Dinge beschuldigt worden. Hinterher stellte sich heraus, dass sie von zwei anderen Kindern über längere Zeit massiv geärgert wurde und sich nicht traute, offen darüber zu sprechen. Erst ein Schulwechsel brachte wieder Frieden für das Mädchen und die Familie.

Fakt ist: wenn ich die Lehrerein auf sein angebliches Schubsen oder Treten ansprach, hatte dies bisher nie ein Lehrer gesehen. Man scheint auf die Angaben anderer Schüler zu bauen. "Mir glaubt ja sowieso keiner", sagte mein Sohn neulich, als ich ihm riet, eine nicht zitierfähige Beschimpfung durch einen anderen Schüler der Pausenaufsicht zu melden. Das Gespräch mit der Lehrerin hat mir nicht weitergeholfen. sie sagte (erwartungsgemäß), dass sie nicht immer Pausenaufsicht habe und natürlich nicht alles sehen könne. Sie gab nur an, dass sie Auseinandersetzungen wie in dieser Klasse (nannte noch andere Kinder) nur selten erlebt habe und deutete an, dass sie die Ursache hierfür auch in einigen Abläufen an der Schule sehe (würde zu weit führen).

Ich bin wirklich ratlos, weil ich kein (jedenfalls kein gutes) Gefühl dafür habe, was sich außerhalb des Unterrichts in der Schule abspielt. Ich weiß nicht, ob alles zutreffend ist, was mein Sohn berichtet. Nach meiner Erfahrung sehen die wenigsten Kinder in diesem Alter ihren Eigenanteil an einer Situation. Als das Thema Schulwechsel aufkam, erklärte mein Sohn, er wolle die Schule nicht wechseln, da er dann ja erst recht keinen kenne. Ich mache mir aber zunehmend Sorgen.

 
25 Antworten:

Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von zschnecke am 17.02.2015, 12:00 Uhr

Hallo,

bei uns kann man von der ersten Etage des Schulgebäudes ganz gut den Schulhof überblicken.
Vielleicht gibt es bei euch auch einen Platz. Ich würde die Lehrerin ansprechen und fragen ob du mal "spionieren" darfst, um Dir ein eigenes Bild zu machen. Die Lehrerin hat bestimmt auch einen Vorschlag wie man das am Besten machen kann.

Ich kann dich gut verstehen, daß du dir ein eigenes Bild machen möchtest. Wenn ich vormittags in der Schule bin schaue ich mir das Treiben auf dem Pausenhof und in den Gängen auch immer ganz interessier tan.

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Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von Ivette am 17.02.2015, 13:34 Uhr

Ob man durch heimliches Spionieren auf dem Pausenhof (ist das überhaupt erlaubt?) ein realistisches und dauerhaftes Bild vom Geschehen erhält, bezweifle ich ganz stark.

Hier an der örtlichen GS ist das Gewaltlevel ebenfalls hoch und die Ausdrucksweise der Kids entsprechend. Mein Sohn litt da sehr stark drunter und einen Schulwechsel habe ich in Ermangelung an verfügbaren Nachmittagsplätzen nicht realisieren können.

Hier werden jede Menge Angebote und Trainings zur Konfliktvermeidung angeboten, z.B. "Fauslos" - Das klingt zunächst erstmal sehr toll, steht und fällt jedoch mit dem Engagement der Lehrer, denn solche Trainings müssen immer wieder nachgehalten werden, was sicherlich den Lehrkräften viel Mühe/Energie abverlangt. Zumindest hier wird das nicht ausreichend getan, weil irgendwie alle von der Problematik "genervt" zu sein schein und niemand richtig Verantwortung übernehmen will; zusätzlich hatte ich immer das Gefühl, dass die ganzen Ärgereien, Streits, Ausgrenzungen und Beleidigungen von den Lehrern bagatellisiert werden. Zumindest sind das meine Erfahrungen.

Im Endeffekt kannst du nur immer wieder das Lehrergespräch suchen und auf die Probleme aufmerksam machen, gerade wenn dein Sohn anfängt darunter zu leiden! Gibt es an der Schule einen Sozialarbeiter? Streitschlichter?

Die Aussage "die lassen mich nicht in Ruhe und laufen immer hinter mir her" habe ich von meinem Sohn auch jedes Mal gehört, wenn ich ihm riet, bestimmten Kindern aus dem Weg zu gehen. Ich denke, dass das auch gar nicht so einfach ist, gerade wenn Kinder ein anderes Kind "auf dem Kieker" haben. Diese Ratschläge, genau wie "Ignoriere die anderen" lassen sich eh nicht umsetzen, weil sie dafür noch viel zu klein sind.

Bleib mit deinem Sohn im Gespräch und versuche ihn zu stärken.

Ich bin einfach nur froh, dass die Grundschulzeit bei uns nun ab Sommer vorbei ist!

Alles Gute

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Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von 2auseinemholz am 17.02.2015, 15:23 Uhr

Hallo!

ich glaube kaum, dass Mütter irgendein "realistisches" Bild vom Treiben in der Pause erlangen können ... und sei mal ganz sicher, dass Deine Problematik nicht wirklich selten ist.

Du wirst nicht umhin kommen öfters mit Deinem Sohn zu sprechen, mit der Lehrerin, etc.
Dein Sohn muss sich wehren lernen, falls er geschubst, verfolgt, ... werden sollte. (Dabei lassen wir mal Mobbing in der 1. Klasse außen vor.) Das geht mit Worten und mit Taten und einem starken Selbstbewusstsein und das ist eine Dauerlernaufgabe, so wie Lesen ....
Wenn die Lehrerin schon meint es gäbe da überproportional Probleme in der Klasse, wäre es ihre Aufgabe das in der Klasse zu thematisieren (etwa in HSU, Religion, etc.)

Ich denke, mit einem Schulwechsel erreichst Du nur dann etwas wenn was grundlegend und gravierend schief läuft ...

LG, 2.

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Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von MamaMalZwei am 17.02.2015, 16:14 Uhr

Hallo, Mobbing gibt es auch in der 1. Klasse...
Gerade, wenn Du von anderen schon gehört hast, dass man bei den Lehrern kein Gehör findet, wenn man sich beschwert und es außerdem diesen Fall gab, dass ein Mädchen erst Frieden fand, nachdem sie die Schule gewechselt hatte wäre ich hellhörig.
"Die anderen rennen mir immer hinterher" - ja das gibt es. War bei meinem Kind auch so.
Irgendwann später, nach einigen Jahren, hörte ich dann von Lemmis Ex-KL "Ihr Sohn war immer Opfer". Ja toll, dann hätte man ja vielleicht mal was unternehmen können, sich die anderen Kinder zur Brust nehmen zum Beispiel.
Judo und andere Kampfsportarten hat er auch gemacht, aber was nützt einem das, wenn man die Griffe nie in der Schule anwenden darf, wie sich der Trainer versprechen ließ...

Der Fisch stinkt vom Kopf her - in diesem Fall von der Schulleitung. Die hätte nämlich längst etwas tun müssen um Ruhe auf dem Pausenhof herzustellen.
Ob Du das jetzt selbst beobachten kannst, was da passiert, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es eine Hecke, hinter die Du Dich stellen kannst, oder Du radelst dort mal vorbei.
Ich bin damals zusammen mit meiner Mutter mal zur Schule gefahren und habe mich an den Schulhofrand gestellt - allerdings hatte ich das mit der Lehrerin abgesprochen. Es war recht erhellend. LG

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Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von wolfsfrau am 17.02.2015, 17:45 Uhr

Ein realistisches bild zu kriegen wird sehr schwer.
Wir haben hier ähnliches durch, dazu kamen bei unserem Sohn noch zwischenmenschliche Probleme mit der Klassenleitung.

Seit gestern steht fest, dass er die Klasse wechseln wird, weil es von beiden Seiten keine Aussicht auf Besserung gibt. Am liebsten würde ich die Schule wechseln, er ist aber in der 4. und wir müssen nur noch den Rest des Schuljahres durchhalten.

Im Nachhinein wünsche ich mir, dass ich die Probleme schon eher erkannt hätte und wir den Wechsel schon eher durchgeführt hätten.

Ich würde an deiner Stelle drauf achten, ob dein Sohn leidet - manche kommen ja trotzdem gut zurecht, lernen, sich abzugrenzen und finden sich im Laufe der Zeit in einer schützenden Gruppe.

Ansonsten habe ich gerade gelernt, dass Informationen - auch schriftlich - nicht immer beachtet werden bzw. nicht weitergegeben werden, also ruhig auch direkt an die Schulleitung schreiben oder sprechen.

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Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von reblaus am 17.02.2015, 23:30 Uhr

Mal blöde gefragt, kannst Du nicht ungesehen, die Pausen großteils observieren, eine Zeitlang?

So etwas hatten wir auch in der ersten Klasse, aber die Klassenlehrerin hat sich dann heimlich ans Fenster gestellt und unseren Sohn entlastet und mit den "Anderen" tacheles geredet. Danach hatte der Spuk ein Ende.
Aber man muß Ihr zugunsten halten, sie hatte ein echtes Interesse Ihre Kinder kennenzulernen.

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Re: Der Mütterblick, und der Väterblick...

Antwort von Bonnie am 18.02.2015, 10:12 Uhr

Hallo,

Kinder erzählen Begebenheiten zu Hause natürlich immer so, dass sie selbst dabei nicht schlecht wegkommen. Dein Sohn mischt also vermutlich bei den Rangeleien in der Pause durchaus mit. Ich glaube, man macht sich als Mutter etwas vor, wenn man glaubt, das eigene Kind mache nur mit, weil es sich schlecht "abgrenzen" könne oder von bösen anderen Kindern verleitet werde. Das ist Wunschdenken, wenn auch sehr verständlich, weil man als Mutter natürlich das eigene Kind favorisiert bzw. es zu Hause nicht von der wilden Seite erlebt.

Ich habe auch einen Sohn (9), der zu Hause sanft, gerechtigkeitsliebend und lieb ist - und nach meiner Meinung nie von sich aus bei Schubsen und Treten mitmischen würde. Und wenn, dann selbstverständlich nur, weil Andere ihn dazu verführt haben... Jungs dürfen aber zwei Persönlichkeiten haben: die für zu Hause, wo sie friedvoll und liebebedürftig sind - und die für die Kumpel, wo sie eben auch mal ruppig, unfair oder aggressiv sind. Kinderpsychologen sagen, dass diese Doppelrolle für Jungs nicht nur normal, sondern auch wichtig ist. Sie müssen beide Seiten leben dürfen. Dazu gehört auch, dass sie zu Hause anständig reden, bei den Kumpels aber auch mal Gossensprache ausprobieren, um groß und cool zu tun.

Ich würde deshalb davon ausgehen, dass Dein Sohn sich nicht wirklich zurückhält bei der Sache. Natürlich gibt es da eine Gruppendynamik, aber hier zieht wohl jeder jeden mit. Er kann solche Situationen hinterher auch nicht objektiv darstellen, das gibt seine Reife in diesem Alter nicht her. Er kann immer nur eine Seite schildern, und das ist die, bei der er eher in der Opferrolle ist. Das ist für sein Selbstbild angenehmer und er weiß außerdem, dass es das ist, was Du hören willst.

Du sprachst von dem anderen Mädchen, das die Schule gewechselt hat. Das ist doch aber eine ganz andere Situation, das Mädchen wurde offenbar gemobbt. Ich glaube aber, dass Dein Sohn durchaus wehrhaft ist und überhaupt nicht gemobbt wird. Natürlich ist der Ton und auch das Treten auf dem Pausenhof nicht okay, das gab ja offenbar auch die Lehrerin schon zu. Ich würde es trotzdem nicht überbewerten. Wir Frauen tun uns ja generell sehr schwer damit, dass Jungen Konflikte und Rangkämpfe nicht immer nur verbal, sondern auch motorisch austragen. Appelle, sich doch da fernzuhalten, fruchten nicht. Diese Selbstkontrolle kommt erst später.

Es ist kein Zufall, dass die betreffenden Väter (vielleicht ja auch Dein Mann?) die Sache meist bei weitem nicht so dramatisch finden, wir wir besorgten Mütter. Denn sie wissen noch aus eigener Erfahrung, dass Jungs auch mal zulangen müssen, wenn sie von den anderen Jungs respektiert werden wollen. Und dass körperliche Auseinandersetzungen - trotz aller Friedenserziehung - bei Jungen phasenweise dazu gehören. Das sag' übrigens nicht ich, sondern Andreas Engel, Dipl.-Psychologe und Vorsitzender der Deutschen Konferenz für Erziehungsberatung (zu der hunderte von Erziehungsberatungsstellen gehören) in einem Interview, bei dem es genau um die Sorgen der Mütter ging.

Von daher: Klar ist die momentane Situation bei Euch auf dem Schulhof ungut und unschön, und man darf sie auch nicht schönreden. Ich würde aber trotzdem nicht allzu sehr paniken. Dein Sohn scheint mir gar nicht so schlecht zurechtzukommen, und er möchte ja die Schule auch nicht wechseln.

LG von einer Jungsmutter, die weißt, was Du fühlst!

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Re: Der Mütterblick, und der Väterblick...

Antwort von shinead am 18.02.2015, 10:25 Uhr

Ist der mein-Junge-hat-bestimmt-mitgemischt-Blick nicht genauso falsch wie der mein-Junge-ist-ein-Unschuldslamm-Blick?

Ehrlich gesagt finde ich, dass es Aufgabe der Lehrkraft ist bei anhaltenden Vorwürfen gegen ein Kind, eben dieses mal näher im Auge zu haben um eben nach zu prüfen was da genau passiert. Immerhin hat man zwei Aussagen.

Auch Jungs können gemobbt werden. Und genau das gilt es hier m.E. zu überprüfen. Einfach mal darzustellen, dass ein Kind doch wehrhaft wäre (ist ja ein Junge) kann es ja auch nicht sein.

Unser Junior würde NIEMALS zulangen. Das sage nicht nur ich, das sagt auch seine Lehrerin. Er will sich gar nicht gegenüber anderen profilieren oder beweisen. Die sind ihm nämlich ziemlich wurscht.

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Re: Der Mütterblick, und der Väterblick...

Antwort von Maxikid am 18.02.2015, 11:25 Uhr

Das habe ich auch mal über meine Große behauptet, bis sie nach 2 Jahren mobben in der Grundschule zum Schluss einmal zuschlug - zum Abschied. Dabei war sie aber selber über sich erschrocken und ist zusammengebrochen. Bei meiner Tochter haben die Lehrer auch alle gedacht, dass alles von meiner Tochter aus geht, bis den Lehrkräften endlich mal ein Licht aufging, dass sie total unschuldig ist.

P,S. Bis jezt hat sie nie wieder jemanden geschlagen.

LG maxikid

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@ all

Antwort von supi0978 am 18.02.2015, 11:28 Uhr

Wenn es sich so verhält wie Bonnie schreibt, hätte ich ja kein Problem, sondern allenfalls die Aufgabe, meinen Sohn bei seiner Entwicklung zu unterstützen. Und dazu würde natürlich auch gehören zu erfahren/lernen: wer ständig dabei ist, wenn es Ärger gibt, muss damit rechnen, dass er auch mal zu Unrecht verdächtigt wird.

Problem aber: ich weiß nicht, ob es eine Situation ist, in der alle (im Wesentlichen) "gleichberechtigt" mitmischen. Meine Bekannte dachte offensichtlich auch, ihre Tochter (zu Hause eher wilder Feger) wäre genauso wie alle anderen, war aber - wie sich erst nach längerer Unklarheit herausstellte - eindeutig das Opfer.

Generell ist mein Sohn ein eher unsicheres, ängstliches Kind, versucht aber immer wieder, dies durch lautes Auftreten zu "vertuschen". Klappt ja auch öfter. Wenn er zu sehr unter Druck gerät, würde er m.E. zurückschubsen, eben aus einer Position der Schwäche heraus. Trifft der Ärger dann immer den der sich zuletzt wehrt? (so bei anderen Kindern - mein Sohn war nicht beteiligt - zufällig in der OGATA gesehen, da wurde überhaupt nicht nach dem warum gefragt). Und wenn mein Kind weinend aus der Schule kommt, weil der eigene Schulranzen von Klassenkameraden versteckt wurde, wird man schon hellhörig. Ganz zu schweigen von Geschenken für "nicht ärgern".

Ich gebe zu, ich wäre gern Mäuschen auf dem Pausenhof und weiß, ich könnte dann auch ein Ergebnis annehmen, das ich als Mutter nicht unbedingt sehen möchte. Solche Beobachtungen halte ich aber für nicht realistisch, zumal in mehreren Pausen am Tag (gibt meist auch noch Kurzpausen zwischen den Stunden) und berufstätig bin ich auch.

Überlege, ob es Sinn macht, die Rektorin anzusprechen, ob es möglich ist generell bei der Pausenaufsicht ein Auge auf diese besondere Konstellation im ersten Schuljahr zu haben.

Danke supi

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Re: @ all

Antwort von Maxikid am 18.02.2015, 11:35 Uhr

Ich war oft bei Ausflügen dabei und konnte mir so oft ein Bild machen. So habe ich alles mitbekommen und auch, wie abgebrüht die Mädels bei ihren Angriffen und Behauptungen waren. Die Lehrerin konnte immer nur mitbekommen, wie meine Tochter sich verbal gewaert hat. LG maxikid

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Re: @ all

Antwort von Carmar am 18.02.2015, 11:47 Uhr

"Solche Beobachtungen halte ich aber für nicht realistisch, zumal in mehreren Pausen am Tag (gibt meist auch noch Kurzpausen zwischen den Stunden) und berufstätig bin ich auch."

Ich bin eine von den Müttern, die oft auf dem Schulhof stehen (aus verschiedenen Gründen, aber nicht aus dem Grund, Kinder zu beobachten; mit einigen anderen Müttern und Vätern).

Die Situation wird sich dir sehr realistisch zeigen. Die Kinder sind immer "gleich". Es sind immer dieselben, die schubsen und treten. Es sind immer dieselben, die damit nichts zu tun haben. Jungen wie Mädchen!
Es ist völlig egal, ob die Erwachsenen bzw. sogar die eigene Mutter dort rumsteht.
Was ich damit sagen will: Sobald du mal Zeit hast, stell dich da mal hin. Du musst dich noch nicht mal in einem Gebüsch verstecken.

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Re: @ carmar und maxi

Antwort von supi0978 am 18.02.2015, 12:04 Uhr

@carmar: Sehr interessante Feststellung. Vielleicht sollte ich in der Tat ein- oder zweimal in der Pause auftauchen. Das wäre bestimmt möglich. Grundsätzlich sollen aber die Eltern den Schulhof nicht betreten, sondern sich am Tor verabschieden.

@ maxikid: Ausflugsbegleitung ist auch eine gute Idee. Hatte sich bis jetzt noch nicht ergeben. Deine Tochter hat dann die Schule gewechselt?

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Re: @ carmar und maxi

Antwort von Maxikid am 18.02.2015, 12:09 Uhr

Ja, hat sie. Noch jetzt kommen immer mehr Dinge ans Licht. Sie ist froh, dass sie jetzt einfach nur in Ruhe gelassen wird. LG maxikid

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Es ist ihm nicht mehr wurscht...

Antwort von Petra28 am 18.02.2015, 12:46 Uhr

wenn er das Opfer ist, welches tagtäglich schikaniert wird. Mein Sohn hatte erst Ruhe, als er sich gewehrt hat.

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Und ich habs gemacht....

Antwort von Holzkohle am 18.02.2015, 14:50 Uhr

zu einer Zeit, wo es mir damals noch möglich war, bin ich zu den Hofpausen hingegangen und habe aus einer nahen Entfernung, aber unbemerkt, das Geschehen auf dem Pausenhof beobachtet. Nicht allzu sehr oder nicht nur MEINEN Sohn, der damals immer als Rabauke auffiel (oder auch heute noch) sondern wirklich auch mal um einen Gesamteindruck zu bekommen, für jeweils 20 min, was so auf dem Hof abgeht, nachdem ja auch mein Sohn zum Teil die haarsträubendsten Storys erzählte - und ich muss sagen, also ich bin echt kein Alphatier oder glaube, dass mein Sohn ein Unschuldslamm ist, aber was DA abging - das verschlug mir wirklich die Sprache.

Unser Hof ist sehr verwinkelt, mir ist auch klar, dass nicht in jeder Ecke ein Lehrer stehen kann. Aber wenn es - offensichtlich unbemerkt - so weit geht, dass Schüler durch den Zaun klettern, sich ausm Gebüsch Äste holen und dann im Spalier auf andere Schüler eindreschen, Gesichter in Pfützen gedrückt oder Kinder von der Schaukel geschmissen werden, ist auch meine Toleranzgrenze überschritten.

Zur damaligen Zeit war ich Elternsprecherin und hatte, mit anderen Eltern, das Problem in den Schulsitzungen angesprochen. Auch kam hier die Idee auf, offensiv das Problem anzugehen (was ja auch in der Schule bekannt war) und dass Eltern, die Zeit haben, sich als Pausenaufsicht ehrenamtlich hinstellen. Dies wurde aus versicherungstechnischen Gründen abgelehnt. Auf unserem Hof haben sich zum Teil wirklich sehr blutige Zwischenfälle ereignet, so dass zum Teil der Krankenwagen kommen musste - keiner der Lehrer hats bemerkt und/oder keiner will was gesehen haben.

Das Hauptproblem besteht aber wahrscheinlich darin, was ja grundsätzlich auch nicht schlecht ist, dass die Kids erstmal immer alles alleine lösen möchten als gleich wie ne Petze zum Lehrer zu rennen. So handelt (leider) auch mein Sohn, der sich gern als kleiner Robin Hood aufspielt und am Ende aber die Strafe kassiert. Weil er helfen will, aber dabei z.B. gegen die Schulordnung verstößt. Bestes Beispiel war ja das, was ich hier schon mal angeführt hatte, dass im Mädchenklo die Türen von innen verriegelt waren und mein Sohn zwei Mädels helfen wollte und über die Klowände kletterte, um von innen die Türen zu öffnen. Nur - er hat einmal aufm Mädchenklo nix verloren und zweitens ist es natürlich auch untersagt da über die Wände zu klettern. Aber anstatt n Lehrer zu holen hat er die sich-fast-in-die-Hose-machenden-Mädels für den Moment erlöst und das eben selber GElöst... Als Quittung gabs übrigens n Tadel.

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Re: Und ich habs gemacht....

Antwort von MamaMalZwei am 18.02.2015, 17:22 Uhr

.. ich auch.
wir hatten bei Katy in der Sprachheilschule einen sehr verhaltensauffälligen Jungen (Pflegekind, von den leiblichen Eltern misshandelt) und ich wollte wissen, was da in den Pausen abgeht nachdem sich meine Tochter wiederholt bei Freunden auf dem Klo einschloss und rausrief, sie würde nie wieder mit Jungs spielen).
Der Junge war schulbekannt, offensichtlich auch bei den Kindern der benachbarten GS. Es war sehr erschütternd. X rannte über den Hof, ständig auf der Flucht vor irgendwelchen Kindern. Vorn gingen zwei aufsichtführende Lehrer Arm in Arm über den Schulhof, wenn die weg waren, wurde Jagd auf X gemacht. Der schnappte sich dann irgendein Kind (wohl auch oft meine Tochter) und verschwand mit der im Schlepptau. Angegriffen wurde er allerdings weiterhin. Jetzt konnte ich mir Katys Verhalten erklären...
Der Lehrerin habe ich das natürlich erzählt, sie haben dann dafür gesorgt, dass X meine Tochter in Frieden ließ. Ich glaube, sie haben ihn in der Pause auch öfter drinnen gelassen.

In der GS habe ich dann nicht mehr geguckt was abgeht, aber die storys, die Katy erzählte, decken sich mit denen von Holzkohle.
An Katy trauten sich die Rabauken nicht mehr ran, die machte inzwischen Judo und hat mal einen der Jungs geworfen. Danach war Ruhe.

Drei von denen hatten eine Gang, die über den Schulhof patroullierte. Einen am Bauch frisch operierten Jungen traten sie mal so in den Unterleib, dass der Krankenwagen kommen musste. Später erlangte diese Gang traurige Berühmtheit weil einer der drei - der Kleinste - an einem Samstagabend auf dem Weg in die Stadt einen Unbeteiligten erstochen hat. Dabei ist unsere GS nicht mal eine Brennpunktschule....

Das Argument, dass man aus versicherungstechnischen Gründen keine Eltern auf dem Schulhof will ist m.E. vorgeschoben. Dann dürfte es ja auch keine "Gesundes-Frühstück-Eltern" oder "Lesemuttis" geben.

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich bei der Schulhofplanung darauf achten, dass es keine verwinkelten Ecken oder Sträucher gibt, in denen es sich gut verstecken und ärgern lässt. Wenn es denn schon nur 1 Lehrer ist, der Aufsicht hat, dann muss der von jedem Punkt des Schulhofs aus auch alles einsehen können. LG

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Re: Der Mütterblick, und der Väterblick...

Antwort von shinead am 19.02.2015, 7:19 Uhr

Ich würde den Schlag ehrlich gesagt als Notwehr sehen.

Junior steckt nicht in einer solchen Notsituation. Wie er eventuell dann reagieren würde steht auf einem anderen Blatt.

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Re: @ all

Antwort von 2auseinemholz am 19.02.2015, 9:09 Uhr

Hallo!

Ich denke Pausenbeobachtungen sind hier verkehrt - kurz und bündig!

ABER ihr habt ja Fakten: Geschenke zum Nicht-Ärgern, Schulranzen versteckt. Das würde eigentlich ausreichen um die KL damit zu konfrontieren. Das ist nämlich nicht der normale Wahnsinn an der GS! Das würde auch ausreichen die Direktion damit zu konfrontieren, falls Euch die Maßnahmen der KL zu weich sind.

ihr könnt ja noch weiter solcher Dinge protokollieren, am besten mit Datum und vermeintlichen Beteiligten bzw. Zeugen. Hat Dein Kind in der Klasse Freunde?

LG, 2.

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Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von Ivette am 19.02.2015, 9:38 Uhr

Was ich noch schreiben wollte, schaff dir ein Buch an und schreibe alles auf! Denn wenn es zu einem Lehrer/Schulleitergespräch kommen sollte, kannst du besser argumentieren also die Vorfälle schildern.

Ich habe das auch gemacht und war entsetzt, wie viel da zusammengekommen ist, und das man doch die eine oder andere Sache schnell vergisst.

Hier an der GS gibt es von 5 Tagen an mind. 3 oder 4 Tagen handfesten Ärger, wenn nicht in der Schule dann aber spätestens in der Nachmittagsbetreuung. Mittlerweile ist meine eigene Stimmung gegen diese Schule völlig auf dem Nullpunkt angelangt und ich weiß, dass sich dort nichts ändern wird. Die leeren und resignierten Gesichter und Phrasen der Lehrer sprechen einfach Bände und jeder neu eingeschulte Erstklässler tut mir von Herzen leid!

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Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von Maxikid am 19.02.2015, 9:44 Uhr

Bei uns an der Schule gab es keine Schlägerei, nichts Handfestes. Das war total auf Psychoterror ausgerichtet. Da haben z.B. die Mädchen Geld gesammelt und meiner Tochter gegeben, damit sie nicht mehr mit ihnen spielt. Die Jungs sind da aber auch nicht besser. LG maxikid

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Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von Maxikid am 19.02.2015, 9:47 Uhr

und die Horden von Müttern die auf mein Kind jeden Tag eingeredet haben. Das alles kommt jetzt nach und nach ans Tageslicht. LG maxikid

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Re: wie gewinnt man realistisches Bild von Geschehen auf dem Pausenhof?

Antwort von Ivette am 19.02.2015, 9:47 Uhr

Unglaublich!

Und das an Grundschulen (!!!!)

Ich würde mich durchaus als realistischen Menschen bezeichnen, aber das was an vielen Schulen abgeht, schockiert mich zutiefst!

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Re: @ all

Antwort von MamaMalZwei am 19.02.2015, 10:05 Uhr

Hallo, eine Pausenbeobachtung ist für mich ja auch erst in Frage gekommen, als meine Tochter auffällig wurde und es von Seiten der Schule hieß "Nein hier ist alles in Ordnung!".
Lehrer WOLLEN gar nicht alles sehen. Ich war wegen anderer Dinge (vergessener Turnbeutel, Flöte, Mathebuch) öfter mal zwischendurch in der GS und traf dann die Lehrer in Pausen regelmäßig im Lehrerzimmer beim gemeinsamen Frühstück. Ins Lehrerzimmer kam man gar nicht ohne weiteres, da musste man an der Tür warten, bis man abgeholt wurde. Im Sekretariat konnte man nichts abgeben, das war fast nie besetzt.

Nicht dass ich ihnen ihre Pause missgönnen würde: Aber alle Argumente, für den Schulhof bräuchte man mehr als 1 Lehrer als Aufsicht, prallten von ihnen ab.
Ich bekam jetzt das Protokoll der letzten Kreiselternsitzung, in der es um Mobbing ging: Nur 1/4 aller Schulen haben überhaupt ein Krisen-Intervenierungsteam. Das muss man sich mal vorstellen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie viel Kinderleid dadurch hervorgerufen wird, dass man dieses blöde Mobben nicht konsequent und fachgerecht unterbindet. LG

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Danke....

Antwort von ssb am 21.02.2015, 18:14 Uhr

Bonnie, ich hätte es nicht treffender formulieren können........
Bin auch Jungsmama,....und mein Sohn tut "sowas" nicht

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