Geschrieben von Sabri am 02.01.2016, 14:21 Uhr

Weiterführende Schule

Hallo,
mein Sohn (Klasse 4, NRW, Großstadt) hat eine (uneingeschränkte) Gymnasialempfehlung bekommen. Nun stehen drei Schulen zur Auswahl:
1. Montessori-Gymnasium: Dort gehen seine beiden besten Freunde hin. Der Schulweg ist 2-3 Kilometer, leider auch durch den Park und an einer Hauptverkehrsstraße entlang. Große Schule mit sanfter Eingewöhung und viel Unterstützung und Förderung. Viel Freiarbeit. Nimmt Kinder mit eingeschränkter und uneingeschränkter Gymnasialempfehlung. Hohe Anmeldezahlen, Auswahl durch Losverfahren, Schulplatz deshalb unsicher und bei Ablehnung ist 2. Gymnasium dann nicht mehr möglich, weil voll.
2. Klassisches Gymnasium: Der Schulweg ist kurz (1 Kilometer), er muss aber über eine Hauptverkehrsstraße. Dort geht seine Schweter hin (zur Zeit Klasse 8) und dort gibt es einen Zweig, der ihn interessiert (Theater/Medien). Außerdem sind Naturwissenschaften groß im Programm. Außerdem Sprachen. Mittelgroße Schule, ist eher anspruchsvoll. Nimmt nur Kinder mit uneingeschränkter Gymnasialempfehlung. Dort sind gehäuft Kinder von Besserverdienenden. Dort gehen nur einige Mädchen aus seiner Klasse hin. Hohe Anmeldezahlen, Geschwisterkinder werden bevorzugt genommen, Schulplatz deshalb sicher.
3. Gymnasium mit sehr hohem Ausländeranteil und jungem, engagiertem Lehrerkolleguim: Der Schulweg ist ca. 2 Kilometer und geht auch durch den Park oder wahlweise an einer Hauptverkehrsstraße entlang. Gilt als nicht so schwer, dieses Gymnasium nimmt auch viele Kinder ohne Gymnasialempfehlung. Viel Förderung. Mittelgroße Schule. Dort gehen einige Kinder aus seiner Klasse hin, aber nicht die Kinder, mit denen er sehr gut befreundet ist, aber er mag diese Kinder schon. Nicht so hohe Anmeldezahlen, Schulplatz also sicher.
Alle drei Schulen sind Ganztagsschulen.
Wo würdet ihr euer Kind anmelden?
Mein Sohn muss den Schulweg (bei jedem Wetter und auch bei Dunkelheit) alleine zu Fuß oder mit dem Fahrrad machen.
Mein Sohn ist ein guter, nicht übermäßig ehrgeiziger oder fleißiger aber sehr wissbegieriger und intelligenter Schüler. Seine Stärken und Interessen liegen im naturwissenschaftlichen Bereich. Im sozialen Bereich ist er unauffälllig oder eher lieb/ angepasst. Er wirkt deutlich jünger als er ist (der Schulweg ist für ihn eine größere Herausforderung als die Mathearbeit).
Mein Sohn ist nach Abwägung der Vor- und Nachteile so unentschlossen wie ich.
Gruß, Sabri

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16 Antworten:

Re: Weiterführende Schule

Antwort von Steffi D. am 02.01.2016, 14:53 Uhr

Definitiv nicht Gymnasium Nr.2. Ich glaube meine erste Wahl wäre Gymnasium Nr1, wenn dies nicht klappt, Nr.3.
Freundschaften können sich ändern, dass würde ich aus Erfahrung nicht mehr als Kriterium nehmen.
Da er eher zurückhaltend ist, wie du schreibst, käme Nr.2 für mich nicht in Frage.

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von Murmeltiermama am 02.01.2016, 16:27 Uhr

Wenn ich es richtig verstehe, würdet ihr ja eigentlich am liebsten Schule 1 wählen, was allerdings das Problem mit sich bringt, dass bei Ablehnung nur noch Schule 3 übrig bleibt. Also die Prioritäten sind doch eigentlich klar, oder?

Ich persönlich würde bei Geschwistern immer zur gleichen Schule tendieren, wenn diese nicht völlig den Neigungen widerspricht. Das macht es manchmal schon leichter. Schulfest oder -konzert sind am gleichen Tag. Lehrersprechstunde auch oder von der Schule festgelegte freie Tage. Das Geschwisterkind kann auch schon mal für ein krankes Kind irgendwas klären etc. Außerdem kennt es die Lehrer und kann Tipps geben. Meine Kinder genießen es, an der gleichen Schule zu sein. Aber unser Gym ist auch so toll, dass ich es ohnehin meinen Kindern immer wieder empfehlen würde. Hätten wir schlechte Erfahrungen gemacht, würde ich es vielleicht anders sehen.

Das mit dem "schwer" oder "nicht so schwer" halte ich für einen Mythos. So sehr wie sich das bei meinen Kindern schon von Lehrer zu Lehrer unterscheidet, kann der Unterschied zu einer anderen Schule auch nicht größer sein. Mein Kind ist mal nach einem Lehrerwechsel in Mathe von 1 auf eine schlecht 3 abgerutscht in einem halben Jahr. Andersrum haben wir das auch schon erlebt. Das ist sehr abhängig vom Lehrer und dessen Unterricht. Am Ende müssen ja im Abitur ohnehin alle die gleichen Aufgaben lösen.

LG,
Stefanie

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von Snaffers am 02.01.2016, 17:28 Uhr

...ich würde für Geschwisterkinder nur die gleiche Schule wählen, wenn sie es denn wollen.
Bei uns definitiv nicht der Fall - und das finde ich gut so. Meine Bequemlichkeit bzgl. Lehrer, Sprechtage, Feste in allen Ehren, Schule und Kind sollten so gut wie möglich zusammen passen und nicht wegen Bequemlichkeitsvorteilen für die Eltern gewählt werden!
Bei uns wurde damals nicht deswegen rumgemacht, ich, als drittes Kind, war aber definitiv froh um jeden Lehrer, der wahlweise keinen meiner Brüder oder alternativ beide gehabt hatte. Es wurde nämlich immer verglichen (und da die Spannweite meiner Brüder Klassenprimus und Klassenkasper war, war es am gesündesten, wenn ich weder die Vorstellung "muss auch super Leistungen bringen" noch "macht eh bloß quatsch" als vorgefasste Meinung erstmal außer Kraft setzen musste)

Ich würde der Beschreibung nach Gymnasium 1 versuchen, das klingt nach eurer Priorität, Gmynasium 3 aber nicht so, als ob ich mein Kind auf keinen Fall drothin schicken würde.

...das Thema Schulweg wird sich vermutlich auch schnell als unproblematischer, als erwartet erweisen.

Mein Großer fährt in die nächste Großstadt zur Schule ( und das obwohl wir 2 Gymnasien vor Ort haben) - bestmögliche Schule fürs Kind. Wir hatten anfangs auch große Bedenken, 1h mit öffentlichen Verkehrsmitteln inkl. Umsteigen, Bahnstreiks, Zugausfälle etc. ein Kind, das mit unvorhergesehenen Situationen oft gar nicht, meist nur sehr schwer zurecht kommt. Unsere Sorge war vollkommen unbegründet. Kind ist jetzt in Klasse 6 und hat die letzjährigen Bahnstreiks als Fünftklässler bravourös und meist ohne elterliche Hilfestellung bewältigt. Diesbezüglich ist es sehr schnell sehr gereift und hat uns (und ich glaube auch sich selbst) sehr (positiv) überrascht.

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@Snaffers

Antwort von Murmeltiermama am 02.01.2016, 17:33 Uhr

So hat wohl jeder seine eigenen Erfahrungen. Ich musste selbst früher eine Stunde (einfache Strecke) Bus fahren und würde das meinen Kindern nie nie nie antun. Ich habe es gehasst. Vor allem als Teenie. Verschwendete Lebenszeit.

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von Goldfröschchen am 02.01.2016, 17:59 Uhr

So unterschiedlich sind Meinungen...
Ich würde Schule 2 bevorzugen...
Die Schwester geht dort hin, ein Zweig interessiert ihn, kurzer Schulweg, "nettes" Einzugsgebiet... Ich bin auch der Meinung, ein Kind wächst mit seinen Aufgaben...
Ich wünsche euch auf jeden Fall die richtige Entscheidung!

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von Carmar am 02.01.2016, 18:27 Uhr

Nr. 2
Ganz unabhängig von der Schwester und bisherigen Freunden.

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von sternenfee75 am 02.01.2016, 20:12 Uhr

Kinder werden älter, da wird der Weg irgendwann nicht mehr das Problem sein. Probiert es beim 1, wenn er keinen Platz bekommt, landet er auf einem der anderen beiden Gymnasien. Von den Freunden würde ich es nicht unbedingt abhängig machen, es sei denn, er findet nur sehr schwer Anschluss.
Wir müssen uns zwischen 2 Gymnasien entscheiden, die meisten wollen hier zum 1., in der Regel werden da 25 Kinder ausgelost, die auf das andere müssen. Mein Mann tendiert zum 2, Kind gefiel das 1. besser, mir auch. Aber wir können auch nur anmelden und abwarten. Weg ist bei beiden ca gleich, etwa 15 min mit dem Fahrrad in die Innenstadt.

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von shinead am 02.01.2016, 20:31 Uhr

Nr. 2

Liegt am nächsten, er kann sich mit Medien beschäftigen und ihr könnt sicher vor Überraschungen sein, da ihr die Schule schon kennt.

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von kati1976 am 02.01.2016, 21:21 Uhr

Bei dieser Auswahl und seinen Interessen würde ich Schule 2 nehmen.

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Re: @Snaffers

Antwort von Snaffers am 02.01.2016, 22:33 Uhr

mein Kind empfindet das durchaus auch oft als verschwendete Zeit (und ist noch nicht in der Pubertät), aber es war seine Entscheidung - und wir haben sie unterstützt, einfach, weil die Schule für ihn die besten Voraussetzungen anbietet. Er war hier in der Grundschule nie wirklich glücklich, lose Freundschaften ja, aber oft genug haben ihn die Kinder auch geärgert, wenn er etwas nicht konnte (er hat die erste Klasse übersprungen und laut Kindermeinung muss man, wenn man übersprungen hat und trotzdem noch Zusatzmaterial bekommt, wohl alles können - totaler Quatsch natürlich, auch wenn ihm sehr sehr vieles zufliegt). In seiner jetzigen Klasse (die aus lauter "solchen" Kindern besteht und in der die Hälfte der Klasse früher eingeschult und/oder gesprungen ist) sieht das ganz anders aus. Die Freundschaften sind anders, tiefer gehend, wenn einer in Mathe ein Genie ist, erwarten weder Lehrer noch Kinder, dass er das auch in Englisch ist. Die Kinder haben zu einem sehr großen Teil eine ähnliche Grundschulvergangenheit wie meiner, mit entsprechenden negativen Erfahrungen.
Glaub mir, die zwei Stunden Fahrt sind es meinem Kind letztendlich, auch wenn er oft drüber motzt, wert.
Ginge es nach dem, was ich mir für mein Kind gewünscht hätte, hätte es das alles hier an der Schule (auch die Förderung in der Schule, die es dort gibt), den Schuh haben uns aber die hiesigen Schulleiter schon bei den Kennenlerngesprächen ausgezogen, dass das klappen könnte... (und auch die Grundschule riet dringend ihn nicht hier in die Schule zu schicken),

Ach ja, sollte es meinem Kind je wirklich zu viel werden, er kann problemlos auf ein hiesiges Gymnasium wechseln, hier ist das kein Problem, nur fehlt dann halt die Peergroup, die zu ihm passt, die Klasse ist nicht mehr handverlesen und klein sondern groß und vermutlich weniger stimmig in sich, aber möglich ist es - und im Zweifelsfall die Entscheidung des Kindes.

...aber bei dem Kind der Ausgangsposterin geht es um 1km vs. 2-3 km, das ist im Verhältnis gesehen pipifax.

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von leonessa am 02.01.2016, 23:29 Uhr

Eindeutig Schule 2!

LG, Leonessa

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von binesonnenschein am 03.01.2016, 8:40 Uhr

Nr. 2

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Re: @Snaffers

Antwort von Murmeltiermama am 03.01.2016, 10:07 Uhr

Du musst Dich nicht rechtfertigen. Es gibt immer gute Gründe, warum man etwas so und nicht anders macht. Mich hat es damals zwar genervt, aber es war ja die einzige Möglichkeit, überhaupt ein Gymnasium zu besuchen. Insofern natürlich richtig. Meine Lehre daraus war nur, niemals auch nur in Erwägung zu ziehen, nach dem Studium aus der Großstadt wieder auf's Land zu ziehen.

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Re: @Snaffers

Antwort von Murmeltiermama am 03.01.2016, 10:12 Uhr

Und zu den Geschwistern nochmal: Wenn man sehr verschiedene Kinder hat, dann ist das sicher schwierig. Meine sind sich recht ähnlich. Verglichen wurden sie von Lehrern bisher nicht. Aber es ist auch eine sehr große Schule (jeweils 5 Klassen mit 28 SchülerInnen pro Jahrgang, also über 1.000 insgesamt) und wegen Geschwistervorrang gibt es viele Geschwister (sonst auch Losverfahren), sodass es wahrscheinlich kaum ein Lehrer wirklich registriert, wer die Schwester von wem ist.

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von Karin71 am 03.01.2016, 15:18 Uhr

Hi,
also ich würde sagen Nummer 2 passt am Besten.
LG karin

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Re: Weiterführende Schule

Antwort von Emmi67 am 04.01.2016, 1:52 Uhr

Ich würde Nr. 2 wählen.

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