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Geschrieben von zweiacker am 29.11.2014, 18:21 Uhr

Hilfe!!! Brauche Rat für eine grenzwertige Klasse (sorry, lang)

Hallo,
ich brauche mal eure Hilfe, Erfahrungen und Ratschläge.
Folgendes Problem: Meine Tochter geht in die dritte Klasse, die 1 und 2 wurden gemeinsam unterrichtet, zur dritten wurden daher die Kinder aus 3 Jahrganggemischten nun in eine reine 3. Klasse zusammengenommen.
Vorher war alles in Ordnung, in jeder Klasse gab es immer mal ein auffälliges Kind, Quatschmacher und Streitsucher aber eben alles in einem normalen Maß.
Nun ist die Kombination so unglücklich zusammen das in der Klasse der tägliche Wahnsinn umgeht.
Laut Lehrer ist die Disziplin und der Umgang miteinander vor den Herbstferien „grenzwertig“ gewesen. Inzwischen sind die Grenzen leider alle überschritten.
Beispiele kann ich endlos nennen, von Schimpfworten, Kinder sperren andere in den Gruppenraum, Kabel vom PC wurden durchgeschnitten, in den Pausen Belästigungen, im Unterricht dauerhaftes Stören, andere nicht zu Wort kommen lassen, Briefe mit Beleidigungen rumschmeissen, bewußtes zerstören fremden Eigentumes,... es leiden fast alle in irgendeiner Weise unter den Chaoten.
Manches alleine wäre ja kein Problem aber es sind jeden Tag so viele Disziplinverstöße.
Die Lehrer werden dessen nicht Herr, reagieren mit Strafen. Einige durften nicht mit zum Ausflug, in fast jeder Pause müssen welche drinnen bleiben und Entschuldigungen oder extra Arbeiten schreiben. Von Adventskalender sollen sich nun nur die 9 Mädchen und 3 Jungen etwas nehmen dürfen, 10 (!) Jungs also nicht.
Aber es ändert sich halt nichts, im Gegenteil, es wird immer weiter schlimmer.
Nun meine Frage an euch: was nur kann man tun?
Ich habe schon mit dem Lehrer geredet und er sagte mir er redet mit den Eltern aber es ändert sich halt nichts. Es gibt einen Jungen da soll wohl das Jugendamt eingeschaltet werden, aber was bringt das? Und was kann man als Eltern und als Elternvertreter da tatsächlich erreichen?
Macht es Sinn sich an die Schulleitung zu wenden oder einen Elternabend einzuberufen?
Gibt es irgendeine Einrichtung die man hinzuziehen kann?
Ich hoffe das ganze klingt nicht wie jammern auf hohen Niveau, denn der Ärger ist wirklich täglich und dauerhaft, es überlegen schon mehrere Eltern die Schule zu wechseln, das kann ja nun nicht die Lösung sein hoffe ich.
Danke vorab.
Gruß Diana

 
23 Antworten:

Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von Putzteufel am 29.11.2014, 19:24 Uhr

Es gibt bei der Polizei ein Programm zur Gewaltprävention. Erkundige dich mal, waren bei uns an der Grundschule auch mal als eine Klasse ganz extrem war.

Viel Erfolg Putzi

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von MamaMalZwei am 29.11.2014, 21:17 Uhr

Hallo, ich denke ja. Es macht Sinn, die Schulleitung mit ins Boot zu holen.

Ein Elternabend zum Thema ist schwierig, denn die Moderation könnte leicht entgleiten. Wir hatten das mal, wenn der Lehrer schon mit den Schülern seine Schwierigkeiten hat, was ist dann erst mit den dazugehörigen Eltern...

Meist gibt es ja einen Rädelsführer, den müsste man ermitteln und dann nacheinander die Sanktionsschritte einleiten, die die Schulordnung so hergibt.
Allein das Durchschneiden des PC-Kabels müsste mit mehr geahndet werden als nur mit "Pausenordnung abschreiben" oder in der Pause drin bleiben. Sorry, aber das müsste mindestens einen Schulausschluss für mehrere Tage nach sich ziehen und die Androhung einer Klassenkonferenz.
Sofern man denn den Täter ermitteln kann...
Briefe mit Beleidigungen - auch das müsste geahndet werden. Meist kennen doch die Lehrer die Handschrift ihrer Pappenheimer.
Sammeln, Sanktionen verhängen und bei mehr als drei oder vier Vergehen einen Schulausschluss für mehrere Tage. Wiederholt es sich, gibt es eine Klassenkonferenz, die Grundlage für einen dauerhaften Schulverweis ist.

Eine weiterführende Schule geht auch so vor, es bringt nichts, Chaoten zu schützen. Zumal den Mitschülern ja ein richtiger Unterricht vorenthalten wird. Unsere GS schleppte mehrere Jahre solche Schüler mit, kaum waren die an der Real gelandet, hatten wir mindestens zwei Klassenkonferenzen (bei der letzen war ich nicht mehr Elternvertreter, aber der Junge hatte mehrere Mädchen belästigt und flog von der Schule). LG

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von kevome* am 29.11.2014, 22:00 Uhr

"Toller" Ansatz! Glaubst Du wirklich, die Kinder verhalten sich aus reiner Boshaftigkeit so? Oder warum möchtest Du Kindern/Jugendlichen ihre Schullaufbahn komplett verbauen. Sinnvoller wäre es wohl, nach den Ursachen zu suchen und diese abzustellen (und das kann durchaus auch ein Lehrer sein, der sich nicht durchsetzen kann) als die Symptome zu bekämpfen.

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von Mutti69 am 30.11.2014, 6:04 Uhr

Ich wäre da auch sehr ratlos und würde versuchen zeitnah einen Gespröchstermin mit den Elternvertretern, Lehrer und Schulleitung zu organisieren.

Wichtig wäre mir, ob es eine Strategie, ein Konzept gibt, einen Stufenplan und wie der Zustand sich verändern soll oder ob es so hingenommen wird.

Dann kann man weiter sehen.
LG

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von Miolilo am 30.11.2014, 9:33 Uhr

"Sinnvoller wäre es wohl, nach den Ursachen zu suchen und diese abzustellen"

Stimmt.
Und das beginnt damit, die Eltern zu einer Erziehungsberatung zu schicken.

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von Daffy am 30.11.2014, 10:28 Uhr

>es überlegen schon mehrere Eltern die Schule zu wechseln, das kann ja nun nicht die Lösung sein hoffe ich.

Doch, genau das ist die Lösung. Mit Weichspülpädagogik leiden eben immer die Kinder und Eltern, die für ein ordentliches Miteinander eintreten.

Im übrigen gibt es boshafte Kinder, es gibt verhaltensgestörte Kinder, es gibt unerzogene Kinder, es gibt Kinder, deren Eltern ihren Geltungsdrang und ihre Rücksichtslosigkeit voll über den Nachwuchs ausleben.

MEINE Kinder sind aber nicht dafür da, diese Leute zu therapieren, zu erziehen oder zu reformieren. Entweder die Täterkinder werden entfernt, bis sie es schaffen, sich ordentlich zu benehmen oder mein Kind geht. Und mir ist egal, ob es auf Therapie oder auf Strafe hinausläuft, das muss ich nicht wissen, muss ich nicht entscheiden, interessiert mich nicht. Bei einem Kind mit einer Infektionskrankheit erfahre ich (außer bei Freunden) ja auch nicht Diagnose und Therapie, entscheidend ist, dass diese Kind niemand gefährdet.

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von tirami am 30.11.2014, 11:16 Uhr

Es gibt die Möglichkeit sich auch an den schulpsychologischen Dienst zu wenden, der sich auch mit ganzen Klassen befasst. Dieser hilft der Schule mit schwierigen Klassen umzugehen. Vielleicht wäre es auch sinnvoll Klassenregeln einzuführen, gut bewährt haben sich in der Klasse meines Sohnen sog. Lobhamsterkarten (bei 10 Stempeln gibt es eine Kleinigkeit).

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von kati1976 am 30.11.2014, 14:03 Uhr

Hallo

Wir hatten einen Fall bei meiner kleinen Tochter 1. Klasse. Ein Kind griff alle an Eltern und Kinder, zerstörte alles, schrie/brüllte den ganzen Tag.

Wir als Elternvertreter haben uns mit der Lehrerin zusammengesetzt und entschieden das wir Schulleitung und Schulsozialarbeiter und betreffende Eltern mit ins Boot holen.

Das brachte alles nichts so das die Schule dann Jugendamt und Schulamt eingeschalten hat. Alle Kind, Eltern, Lehrer, Schulleitung, Jugendamt und Schulamt habe dann zusammen gesessen und lange um eine Entscheidung gerungen die auch gefallen ist.

Ich würde als erstes Elternvertreter zusammen kommen lassen . Dann zur Schulleitung und zur not Schulamt.

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von sun1024 am 30.11.2014, 14:08 Uhr

Ja, ich würde sehen, dass die Schulleitung hinzugezogen wird. Und alle an einem Strang ziehen.
Am besten wäre, wenn alle sich einigen würden, wie mit sowas umzugehen ist. Die Kinder stärken, so ein Verhalten nicht zu akzeptieren. Die Lehrer stärken, Konsequenzen umzusetzen. Die Eltern stärken, zuhause die gleiche Meinung zu vertreten.
Es sollten Grenzen und Konsequenzen beschlossen werden, die alle gemeinsam umsetzen.

Das so durchgehen zu lassen, hilft keinem - den "sich daneben benehmenden" Kindern nicht, weil sie nicht lernen, welches Verhalten "geht" und welches nicht, und den anderen Kindern erst Recht nicht, weil sie am Lernen gehindert werden.

Im Zweifel kann man vielleicht auch eine sonderpädagogische Fachkraft (für Verhaltensauffällige) hinzuziehen; das muss man vermutlich mit dem Schulamt abklären.

LG sun

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Re: @kevome

Antwort von MamaMalZwei am 30.11.2014, 17:07 Uhr

Hallo, es bleiben Dir aber keine anderen Mittel. Die Schullaufbahn verbauen sich die Kinder selbst, wenn sie nicht bereit sind, auf irgendeine Sanktionsmaßnahme des Lehrers zu reagieren.
Katy hatte einen Jungen in der Klasse, der ständig andere Kinder schlug, triezte und später als Messerstecher eine traurige Karriere hinlegte. Der sitzt jetzt als Mörder im Jugendknast. Toll! Was meinste, wie oft da Rücksicht genommen wurde, man wusste ja, der kommt aus schwierigen Verhältnissen.

Den Schulpsychologischen Dienst schlug jemand vor - gut, okay. Es gibt aber leider sehr wenige Schulpsychologen in D, da muss es schon sehr dringend sein, dass man schnell drankommt. Und dann kann es einem als Betroffenen blühen, dass geurteilt wird, ohne das Kind zu kennen.
Mein Sohn hat mal zu einem anderen Kind gesagt, wenn Du das noch mal machst, dann mach ich Dich alle! Das hätte ihn fast seine Schullaufbahn gekostet. Der Schulpsychologe sah ihn schon Amok laufen. Er urteilte, ohne mein Kind zu kennen.

Unberücksichtigt blieb, dass der Andere ihn jeden Tag auf dem Weg zum Bus verfolgte und bedrohte. Wir wurden gar nicht gefragt, sonst hätte ich das richtigstellen können. Lemmi ist beileibe kein Schläger, der rennt eher weg, als dass er jemanden schlagen würde. Aber wennn Du in die Ecke gedrängt wirst, was willste machen?
Es gibt ein paar Äußerungen, wenn der Psychologe die hört, dann hängt Deine weitere Schulkarriere am seidenen Faden. LG

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Re: Macht es Sinn sich an die Schulleitung zu wenden

Antwort von Franke am 30.11.2014, 19:07 Uhr

Ist die denn noch nicht einbezogen?



Mit 20 vernünftigen Kindern können die Lehrer zwei Problemfälle in den Griff bekommen. Aber wenn das zwei annähernd gleich große Gruppen sind? Da müssten die Lehrer wohl schon über ganz besondere Fähigkeiten verfügen oder Unterstützung bekommen von, ja, von wem?

Wenn einer fähig sein sollte, diese Koryphäen ausfindig zu machen, dann doch wohl das Schulamt. Das aber hoffentlich nicht von Eltern eingeschaltet werden muss, sondern von der Schulleitung um Unterstützung gebeten wird.

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von 2auseinemholz am 01.12.2014, 9:11 Uhr

Hallo!

Zum Einen finde ich es äusserst bedenklich, dass ein Lehrer ratlos unter 20 3.-Klässlern runsteht, die ihm auf der Nase rumtanzen!
Er scheint 10 Jungs in der Klasse nicht unter Kontrolle bringen zu können - und ihm fällt nichts ein!?! Nicht einmal dass er das Thema mit der Direktion zu bespricht??

Selbstverstänldich würde ich anstreben, da einen Elternabend einzuberufen. Da muss der Lehrer aber mehr parat haben als fragend rumzustehen.
Wie organisiert er sonst die Klasse: gibt es Regeln? Was wird bei Verstößen getan? Sind die Maßnahmen oder die Verfolgung der Verstöße zu lasch? (Wenn die Eltern jeden Tag mehrere Brife aus der Schule bekommen, dann kann der Druck durchaus steigen, so dass sich da was bewegt!)
Es gibt die Möglichkeit gruppendynamische Prozesse in Kursen/Programmen für Schulklassen zu trainierren / verbessern / anzustoßen - erfordert allerdings 1/2 Tag ausserhalb der Schule und ein bisschen Geld von den Eltern- Alles unter dem Stichwort "Erlebnispädagogik". - OK, ich weiß nicht ob es dauerhaft und nachhaltig hilft, aber bei so kleinen Kindern sollte es drin sein!

LG, 2.

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Re: @kevome

Antwort von 2auseinemholz am 01.12.2014, 9:19 Uhr

... wir reden hier von 10 von 20 Kindern einer Klasse .... und nicht von einem Einzelfall (ich hoffe bei Euch stellen jugendliche Mörder nicht die Hälfte der Bevörlkerung!).

Und ich glaube, die Erziehungsberatunfg würde umgehhend das Schulamt informieren, wenn die Schule mal kurz die halbe Klasse zur Erz-Beratung schickt.
Die Kapazitäten der Erz-Beratung und des Schulpsychologischen Dientses sind doch begrenzt und auf 10% der Kinder ausgerichtet nicht auf 50%.

LG, 2.

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Re: @kevome

Antwort von MamaMalZwei am 01.12.2014, 10:26 Uhr

Ich war davon ausgegangen, dass es immer einen Rädelsführer gibt... Einer tanzt vor, die anderen machen nach.
Wenn ich Klassen sehe, die derart aus dem Ruder laufen, dann gibt es den (es können auch 2 oder 3 sein) immer.
In Lemmis letzter Klasse war das auch so.

Wenn es etwas gibt, was Schulen nicht mögen, dann ist das, wenn ihnen das Schulamt zu sehr auf die Finger guckt. Das ist schon der Fall, wenn zuwenig Kinder eines Jahrgangs versetzt werden. Deshalb haben es in Lemmis letzter Klasse auch leider einige Unruhestifter ins nächste Schuljahr geschafft. Dort schreiben sie jetzt eine 6 nach der anderen...

Und nein, der jugendliche Mörder war bisher ein Einzelfall, aber schlimm genug! LG

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Re: Hilfe!!! Brauche Rat für eine "grenzwertige" Klasse (sorry, lang)

Antwort von MamaMalZwei am 01.12.2014, 10:37 Uhr

Zum Stichwort Erlebnispädagogik: Das haben wir an mehreren Schulen durch. Klettern gehen, zwei Schüler sollen den 3. sichern: "Igitt, den X will ich aber nicht sichern!" Was X natürlich besonders trifft, weil alle anderen problemlos Partner finden...
Meiner Meinung nach ist alles, was nicht am konkreten (Fehl)Verhalten der Kinder festgemacht wird, bei dem sie sich also was dazudenken müssen, für die Katz.
Viele Schüler sind heute nicht mehr so sensibilisiert dass sie sehen, wenn jemand anderer leidet. Da fehlt die Spiegelung durch Erwachsene: Was meinst Du, wie hat sich X gefühlt, als Du das gerade gesagt hast?

X fragt sich heute noch, was an ihm eklig ist... LG

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Re: @kevome

Antwort von 2auseinemholz am 01.12.2014, 12:53 Uhr

Wenn "DER" benennbar wäre, dann gäbe es schon aufgrund des Schulgestezes einige Möglichkeiten der Ordnungsmaßnahmen und Eskalationsmöglichkeiten bis in den Himmel - ob es passt ist was anderes.

Wenn die halbe Klasse "nicht spurt" und der Lehrer ratlos ist - nun ja .... dem muss geholfen werden.

Interessant wäre zu wissen, ob die Parallelklasse eine Engelchen-Klasse ist.


Mir ist nicht klar, warum Du Unruhestifter mit 6er Kandidat gleichsetzt.
Bei uns in der Klasse gibt es 4 Unruhestifter-Kandidaten - sie sind aber die 4 Klassenbesten .... Die, die in den Förderkursen sitzen sind eher brav und zurückgezogen - von denen hörst Du weder zum Thema was noch ausserhalb des Unterrichts was. - Einfach sitzen lassen geht da irgendwie nicht ....


LG, 2.

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Erstmal Danke für die vielen Antworten....

Antwort von zweiacker am 01.12.2014, 20:27 Uhr

Danke, da waren wirklich ein paar gute Anregungen bei die ich aufgreifen werde.
Ich kann ja nochmal schreiben was sich dann ergeben hat.
Gruß Diana

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Re: @kevome

Antwort von MamaMalZwei am 02.12.2014, 10:25 Uhr

Weil ich es noch nicht anders erlebt habe...Aber gut, in der GS kann man sich das vielleicht noch erlauben, in der weiterführenden Schule wird das spätestens im Chemie-LK zum Problem...
In der Parallelklasse sitzen bestimmt nicht nur Engel, aber vielleicht sind die Unruhestifter da in der Unterzahl. LG

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Re: Hintergründe von Aggression u. Gewalt - sehr bedenklich ...

Antwort von Skyla am 03.12.2014, 10:58 Uhr

... finde ich, wenn hier von (Grundschul!-) Kindern als "Täter" ^^ gesprochen wird. - Da ist im Bild schon mal was völlig verquer, sorry.

Dann: Nein, es gibt keine "boshaften" Kinder: die das "von Geburt an" sind - Kinder können aber so w e r d e n und ja, selbstredend hat das (Hinter-) Gründe. Immer.

Ich kann mich dem anschließen, dass es vielen Menschen (nicht nur Kindern!) heute an wichtiger Empathie fehlt - sich in andere einfühlen zu können und: zu wollen! ;) Denn das ist oft unbequem und konfrontiert einen mit also eigenen "Schwächen" ... . ;) Und es bedeutet mehr Mühe, weil man sich also zusammennehmen und sich rücksichtsvoll/umsichtig verhalten muss - und das täglich. Ja, das ist "anstrengend". ;) Aber es trägt auch Früchte (auch für einen selbst jeweils also) - diese Erfahrung müssen Kinder machen - können.

Nur halt nicht auf die Moralapostel-Tour: "Was denkst du, wie der Arme sich jetzt wohl fühlt, hm?" ... Das braucht schon bisschen nötiges knowhow und selber also: Einfühlungsvermögen.

Aggressive Kinder sind zumeist selbst vor allem das: h a l t l o s !

Und klar, sie brauche auch Grenzen (als "Halt", als Orientierung!), aber sie brauchen auch: Zuwendung! ...

Und es ist doch auffällig, dass das doch inzwischen überhand zu nehmen scheint: so immer mehr aggressive Kinder (vor allem ja doch mehrheitlich Jungs) schon in Kigas und in Grundschulen. - Man müsste da mal genauer hingucken, was die Ursachen dafür sind. ?

Haben Eltern heute vlt. doch zu wenig Zeit für ihre Kinder - einfach für Gespräche auch, fürs "Kuscheln", für eben: Zuwendung - nicht verplante Zeit (mit Hobbies und allen möglichen anderen Aktivitäten)?

Mit "Ordnungsmaßnahmen" wie Bußgeldern, Schulausschlüssen etc. kommt man da überhaupt nicht weiter, im Gegenteil: die Kinder werden aufgegeben, abgeschrieben, an den Pranger gestellt, geschmäht und werden infolgedessen nur noch aggressiver ... !

Klassenrat finde ich gut und wichtig - hatte mein Sohn so, hat auch meine Tochter (3. Klasse). Dass die Kinder gemeinsam (!) mit Lehrkraft (!) besprechen, was sie weshalb belastet - auch also: wer - und die "Beschuldigten" direkt etwas dazu sagen, sich verteidigen bzw. erklären können bzw. die Lehrkraft vermitteln kann - Stichwort: Mediation und Streitschlichtung. Richtig. - Grundschüler brauchen hier unbedingt noch Unterstützung von Erwachsenen, aber sollten es eben m i t e i n a n d e r auch zu klären versuchen - Stichwort (wiederum): Empathie (lernen).

Aber ein Kind, dessen wirklich basale Bedürfnisse (nach Nähe, Halt, Angenommensein ...) schon von klein auf (Säugling, Kleinkindalter) nicht oder nur unzureichend erfüllt werden oder das sich selbst nicht "ausprobieren" kann (weil zu "beengende Verhältnisse" - zu wenig "Freiraum" ...), wird sich mit Empathie sehr schwertun - es hat sie selbst nicht e r f a h r e n.

Würde auch empfehlen, einen Elternabend dazu abzuhalten - die Eltern müssen unbedingt mit ins Boot geholt werden!

Und empfehle überdies zum tieferen Verständnis der Aggressions- und Gewaltproblematik die Lektüre folgenden Buches:


"Einig sind sich traditionelle Aggressionstheorien darin, dass Aggression auf einer tief in uns lebenden, tierischen Kraft des Bösen beruht. Joachim Bauer stellt nun eine empirisch gut belegte Gegenthese vor. Demnach handelt es sich bei älteren Aggressionstheorien à la Konrad Lorenz oder Sigmund Freud um Mythen, die wissenschaftlich nicht belegbar sind.

Neurobiologisch lässt sich heute zweifelsfrei zeigen, welche Ursachen im zwischenmenschlichen Verhalten Aggression auslösen. Wie andere Primaten auch besitzt der Mensch ein Gehirn, das sich in erster Linie als soziales Organ bezeichnen lässt. Zu einer adäquaten Entwicklung braucht es nicht nur den intensiven Kontakt mit Gleichartigen, sondern darüber hinaus unverzichtbare Interaktionserlebnisse, Bindung, Zugehörigkeit, Anerkennung, Wertschätzung. Ohne diese erlebt das soziale Organ Gehirn emotionalen Schmerz, der auf Dauer zur aggressiven Abwehr gegen den Verursacher führt.

Individuelle, aber auch kulturelle Ausgrenzung, Demütigung und Verachtung werden im selben Hirnzentrum bewertet und gespeichert wie körperlicher Schmerz. Ist man in diesen Sozialstrukturen gefangen und öffnen sich keine Auswege, kann es zur Aggressionsverschiebung kommen. Wenn die durch Schmerz hervorgerufene Aggression sich nicht gegen die Schmerzursache selbst richten kann, dann richtet sie sich gegen beliebige, zufällig anwesende Artgenossen.

Joachim Bauer spannt den Bogen aber bis in die gegenwärtige Globalisierung: Sie zwingt Kulturen in die Massenressourcenerwirtschaftung, die diesen bislang fremd war. Auch das wird als Gewalt erlebt, die Aggression provoziert. Für Pädagogen, Psychologen, Profiler und Menschen, die mit Jugendlichen arbeiten, ein unersetzbares Sachbuch."

http://www.spektrum.de/rezension/schmerzgrenze/1122664

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Re: Hintergründe von Aggression u. Gewalt - sehr bedenklich ...

Antwort von Astrid18 am 04.12.2014, 8:33 Uhr

Bei den (verbal)agressiven, massiv andere ausgrenzenden Kindern in unserer Klasse ist es so, dass in einem Fall die Eltern das gut finden (das Kind zeigt Führungsqualitäten und wird mal was Großes) und im anderen Fall dem Kind in aller Öffentlichkeit eine gewisse Abwertung - von der Mutter - entgegen schlägt.

In beiden Fällen ist es wohl in der Tat so, dass diese Kinder noch nie erfahren haben, so geliebt zu werden, wie sie sind.

Danke für den Buchtip.

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Re: Hintergründe von Aggression u. Gewalt - sehr bedenklich ...

Antwort von MamaMalZwei am 04.12.2014, 17:21 Uhr

Hallo, wie willst Du Kinder, die andere massiv ärgern, denn sonst nennen? Ärgerkinder? Das stigmatisiert doch noch viel mehr!

Ich weiß, dass kein Kind als "Täter" geboren wird. Aber selbst auf Fortbildungen für Eltern und Lehrer (ich war neulich auf einer) werden "Täter" und "Opfer" unterschieden.. Wenn man da jetzt anfängt, drumrumzureden, weiß hinterher keiner mehr, was man denn eigentlich kritisieren will.
Kinder möchten klare Regeln, eine klare Sprache und nachvollziehbare Konsequenzen, Grenzen und sie lieben die, die sie ihnen setzen.
Dass man miteinander Regeln aufstellt und diese einhält, sollte selbstverständlich sein.
Nur habe ich es eben auch schon oft so erlebt: Da hängt der Klassenraum voller Benimmregeln, aber niemand kümmert sich darum, dass die auch eingehalten werden. Denn der Lehrer sagt "das machen die Kinder schon unter sich aus" oder "Dann muss Ihr Kind ja auch was gemacht haben"....

Sorry, wenn der Lehrer oder (Opfer)eltern jetzt auch noch dafür sorgen sollen, dass der Unruhestifter den nötigen Halt bekommt - damit überforderst Du sowohl Lehrer als auch (Gegen)eltern. Das ist eine Sache, die Eltern nur in entsprechenden Kursen oder bei der Erziehungsberatung lernen können. Gerade Eltern von "Tätern" sehen aber oft partout nicht ein, was sie bei der Erziehungsberatung sollen! LG

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Re: @Astrid18

Antwort von Skyla am 05.12.2014, 9:35 Uhr

... gerne :) - freue mich immer, wenn Menschen "dafür" offen/interessiert sind. :)

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Re: Hintergründe von Aggression u. Gewalt - sehr bedenklich ...

Antwort von Daffy am 07.12.2014, 15:41 Uhr

Dieses ´Heute`gegen das vermeintlich besser ´Früher` ist mir schon mal sehr suspekt.

Kein Kind kommt ´ohne Eigenschaften` zur Welt. Das können eben auch mal überwiegend negativ besetzte Eigenschaften sein (früher war das schnelle Zuschlagen nicht unbedingt ein Überlebensnachteil). Außerdem hat ein Grundschul(!)kind schon mindestens 6 entscheidende Jahre Sozialisation hinter sich. Mag sein, dass es in einem besonders grausamen Umfeld aufgewachsen ist - aber die anderen Kinder sind sicher nicht in der Lage, ein derart verstörtes Kind zu heilen, wenn das überhaupt geht.

Von den anderen Kindern würde ich nicht mal verlangen, dass sie dauernd Verständnis und Zuwendung zeigen - wenn ich angegriffen, gestört oder belästigt werde, muss nicht die erste Frage sein, was mein Unwillen darüber mit dem Verursacher macht!

Wer sich daneben benimmt (=Täter), muss mit einer gewissen Abwehr und Reserve (nicht zügellosen Angriffen!) seiner Umwelt rechnen, damit leben und auf bessere Zeiten hoffen, vielleicht auch Wiedergutmachung versuchen. Das zu vermitteln und die Grenzen zu setzen ist Aufgabe der Schule. Wenn sie das nicht schafft, ist mein Kind da falsch.

Dass es mehr aggressive Kidner gibt, könnte auch damit zusammenhängen, dass Täter zu Opfern erklärt wurden und sich dann in ihrer Opferrolle eingerichtet haben.

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