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Geschrieben von Obsti am 10.03.2017, 8:35 Uhr

Französisch oder Latein?

Hallo,

heute möchte ich euch auch mal um eure Meinungen bitten.

Gestern war Info - Abend an unserem Gymnasium. Hier in Bayern geht es ja nun um den Übertritt und die Schulwahl .

Nun müssen wir schon mal eine Tendenz angeben, ob es Latein oder Französisch sein soll. Das dient dazu, damit die Kinder lange zusammenbleiben können.

Mein Sohn hat eine klare Gymnasium - Empfehlung, aber wir glauben, er ist nicht so der Typ für Sprachen. ;-) , eher so der Mathematiker.

Nun liegen hier zwar Zettel mit Infos zu den Sprachen, aber wir sind unschlüssig. Mein Mann tendiert zu französisch, ich zu Latein.
Unser Sohn selbst hat noch keine Vorstellung.


Liebe Grüße
Obsti

 
66 Antworten:

Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Lauch1 am 10.03.2017, 9:00 Uhr

Also ich hab da immer das jeweilige Kind aussuchen lassen.
Mit logisch, mathematischen Denken alleine kommt man bei Latein nicht weit. Hauptsache ist teilweise stures auswendig lernen.
Ich hätte für mich rückwirkend lieber 6 Jahre Französisch als Latein gehabt.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von anouschka78 am 10.03.2017, 9:18 Uhr

Meine mathematisch orientierten Kinder werden 2 Sprachen lernen die man brauchen kann. Urlaub fahren, im Geschäftsleben benützen.... Das ist jedenfalls nicht Latein. Und das dass Mathematiker die logischen Strukturen von Latein besser verstehen, daß ist laut einer Lateinlehrerin totaler Quatsch. Bei Sprachen egal welcher muss man konsequent Vokabeln und Grammatikregeln lernen.

A.

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Ein Gymnasium ist eindeutig sprachlastig......

Antwort von Caot am 10.03.2017, 9:52 Uhr

Was man aber letztenendes für eine Sprache wählt ist vollkommen Wurst.

Muss man für jede Sprache in der einen nicht mehr in der anderen nicht weniger.

Kann sich dein Kind für deutsche Grammatik und Geschichte begeistern ist es eher bei Latein gut aufgehoben. Ist es eher der Englischfreak dann könnte man zu französisch tendieren. Läuft aber schon in Deutsch die Grammatik schlecht, dann würde ich immer zur anderen Sprache und nicht zu Latein tendieren.

Mein großes Kind macht Latein, das hat mit Französisch nichts gemeinsam. Latein ist hauptsächlich Grammatik. Wenn das uns mal einer vorher gesagt hätte.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von 2auseinemholz am 10.03.2017, 9:59 Uhr

Hallo!

Hier habe ich ein Kind das ist mittelmäßig begabt und fleißig und ehrgeizig und ordentlich - es ist egal welche Sprache es nehmen wird, ich glaube er wird es problmelos schaffen. (Er nimmt Franz).
Dazu habe ich noch ein sehr begabtes Kind, dem fällt alles in den Schoß, aber er ist so unendlich stinkfaul - und ja die 2. FS ist Latein und er laviert sich durch ..... Seine Erkenntnis: in Franz wäre es gar nicht anders!

Latein ist nur in wenigen Dingen "logisch", das meiste sind Sonderformen, die man stur lernen muss! Und wie mein Sohn schon gut bemerkte: Latein ist nicht deswegen ausgestorben, weil es so einfach, intuitiv gewesen wäre!

Sprachen sind einfach ausschließlich ein Thema von Fleiß, strukturiertem, diszipliniertem, regelmäßigen Abarbeiten und habe eher wenig mit logischem Denken und Kapieren zu tun ....

Übrigens beiden Kindern fliegt Englisch zu, weil sie es als echt lebendige Sprache sehen dun nutzen (Chats, Filme, TV, Videos, ....).

LG, 2.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Emmi67 am 10.03.2017, 10:06 Uhr

Mathematikfans mögen schon häufiger Latein lieber. Latein ist gut für Kinder, die gern knobeln und Grammatik mögen. Meine beiden Söhne haben z.B. schon Englisch nicht sonderlich gemocht, da wäre Französisch total falsch gewesen. Wenn man "nicht so der Typ für Sprachen" ist, ist Latein ideal, weil man nur übersetzen muss. Man muss nicht selber Latein sprechen und auch keine Aufsätze in dieser Sprache verfassen.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Brummelmama am 10.03.2017, 10:15 Uhr

Hi,

bei uns war es damals so, dass die Freunde alle französisch gewählt haben. Hier gibt es Latein-/Französisch oder aber gemischte Klassen. Mein Sohn war erst einmal gefrustet, als der Infoabend war. Es gab Probestunden.....in der Probestunde französisch....viele Kinder hatten Vorwissen.....in der Probestunde Latein.....genau so. Habe ihn dann erst einmal runtergeholt. Letztlich haben viele Kinder Geschwister etc. Er hat sich dann für Latein entschieden. Die ersten 4 Wochen hat er sich fast die Zunge gebrochen. Dann hat es Klick gemacht und seit dem lernt er jeden Tag ca 10 Lateinvokabeln und ansonsten nichts! Im fliegt bislang Latein zu. Grammatik ist für einleuchtend. Für uns war Latein ein Glücksgriff. Latein 6. Klasse hat er eine 1. In Deutsch und Englisch fliegt im die Grammatik auch zu. Die Lehrer haben hier gesagt, die Lateiner provitieren zur Zeit vom Lateinunterricht. Mal schaun. In der 7. bekommt er dann noch spanisch. Wir sind bei der Entscheidung nicht danach gegangen, das wir in Frankreich auch Urlaub machen etc. Wie gesagt, bei unserem Kind war es richtig.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Salkinila am 10.03.2017, 10:33 Uhr

Hier musste man sich erst nach der 5. Klasse für die 2. FS entscheiden, auch eine Tendenz musste man vorher nicht abgeben. Die Klassen werden hier normalerweise nach der 7. Klasse nochmal neu aufgeteilt, nicht nur aber auch nach Sprachen. Für meinen Sohn war die Wahl nicht schwer - er konnte auch zwischen Latein und Französisch wählen und war von Anfang an für Französisch. Ihm hat Englisch schon immer Spass gemacht, an Latein hat ihn vor allem abgeschreckt, dass es keine gesprochene, lebendige Sprache ist. Latein wäre ihm viel zu theoretisch gewesen. Er hat seine Entscheidung nie bereut - Französisch ist immer noch eins seiner Lieblingsfächer. Außerdem hatte er so die Möglichkeit, an einem Schüleraustausch teilzunehmen. Eine kleinere Rolle spielte wohl auch, dass mein Mann und ich beide Französisch sprechen, aber nie Latein hatten, und wir nicht weit von Frankreich entfernt wohnen.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von mama von joshua am tab am 10.03.2017, 10:41 Uhr

Wie sicher ist er in der deutschen Grammatik ?

Ich hatte selbst in der Schule Französisch und lerne gerade mit meinem Sohn Latein mit (hat es jetzt das zweite Jahr). Ich persönlich finde es wesentlich einfacher als Französisch, weil viele Wörter auch im Deutschen vorhanden sind, man sich diese ableiten kann (zb audio=hören) und vor allem weil Latein genau SO ausgesprochen wird, wie es dasteht, während man bei Französisch immer auf die Accents (hoffe, es ist richtig geschrieben) achten muss, sowohl beim Schreiben als auch bei der Aussprache.

Latein ist halt ein "Knobelfach", man muss ziemlich auf die Endungen achten, weil sonst was ganz anderes rauskommt. Ausserdem gibts -zumindest beim Buch "Cursus A" einen Geschichtsteil, so über das Leben im alten Rom, wie es entstand etc. Mein Sohn findet es spannend und interessant, aber manche Kinder langweilen sich da auch furchtbar.

Ich musste damals Französisch lernen. Das Argument meiner Mutter war auch "Wenn du mal in Urlaub fährst..." und "Die Sprache wird noch gesprochen".
Nun ja, im Urlaub hätte ich die Sprache noch nie gebraucht.
Latein ist zwar bei vielen eine "tote" Sprache, weil sie nicht mehr gesprochen wird, aber man begegnet ihr noch überall. Im Deutschen findet man oft lateinische Begriffe und in der italienischen Tageszeitung versteht man auch grob, um was es geht. Im Medizin-oder Jurastudium ist es zwar nicht mehr verpflichzend, aber sehr hilfreich, wenn man es schon hat (ansonsten muss man es im Studium nachholen).

Meine Tochter steht auch in Kürze vor der Wahl Französisch/Latein. Sie hat sich jetzt schon für Latein entschieden. Ihr gefällt die Sprache ansich ( kriegt ja viel vom Bruder mit), sie ist logisch aufgebaut, der Wortschatz ist sehr eingeschränkt, es wird gesprochen wie geschrieben und umgekehrt.

Letztendlich hat jede Sprachwahl Vor- und Nachteile.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Schatz06 am 10.03.2017, 10:43 Uhr

Also ich hätte Französisch und war nicht gut... Hab aber auch zu wenig gemacht dafür... kann man vielleicht mal in den beiden Sprachen in eine Schnupperstunde gehen ? schwierige Entscheidung

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von niccolleen am 10.03.2017, 10:44 Uhr

Ich selbst hatte in der Schule noch beides, 6 Jahre Latein, 5 Jahre Franzoesisch.
Ich bin ueber beides sehr sehr froh. Ich muss dazusagen, dass ich zwar eine naturwissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen habe, aber doch sehr ein Sprachentyp bin.
Latein hat wenig mit Sprachtalent zu tun, da es nicht als aktive gesprochene Sprache unterrichtet wird, sondern rein auf Logik aufgebaut ist. Grammatik, Vokabel, verschiedene Stilrichtungen, Geschichte.

Vorteil bei Latein: Die Wortstaemme und Grammatikregeln von sehr vielen um uns herum verwendeten Sprachen werden gelernt. Man findet sich sehr schnell in romanische Sprachen ein, und vor allem hat man bei 50% aller Fremdwoerter automatisch eine Ahnung, worum es geht bzw. was sie bedeuten. Die anderen 50% sind griechisch. Das muss man extra lernen bzw. lernt man im Laufe des Lebens die wichtigsten Praefixe und Wortendungen.
Wenn man Medizin oder Architektur studieren will, ist Latein eine notwendige Basis. Wenn man in die Naturwissenschaft geht, ist Latein eine grosse Hilfe, ein Leben lang.
Mit dem Lateinlernen lernt man auch die deutsche Grammatik sehr gut und setzt sich mit ihr auseinander.
Wenn man Geschichte studieren will, hat man durch den Lateinunterricht schon einen sehr interessanten Teil mitbekommen.

Latein ist eine tote Sprache, franzoesisch eine lebende, und noch dazu eine WEltsprache. Die Frankophonie, also die Exkolonien, die franzoesichsprachigen Laender sind ein grosser Teil dieser Erde. Nach de Brexit wird in Europa Englisch als EU-Sprache wegfallen, auch hier wird Franzoesisch wieder eine groessere Bedeutung bekommen. Franzoesisch ist eine romanische Sprache aus der Familie der indoeuropaeischen Sprachen, eng verwandt mit Latein, italienisch, spanisch, rumaenisch, etc. Hier kann man leicht Bruecken schlagen und zumindest geschriebenes oft erkennen. Die franzoesische Geschichte ist interessant, die Mentalitaet anders und wird durch die Sprache viel verstaendlicher. Mit der Sprache lernt man auch die Geschichte, die Traditionen, die Werte und die Mentalitaet einer Volksgruppe kennen.
Franzoesisch kann man auch nach der Schule in einem Kurs oder direkt im Land in Sprachkursen lernen, aber die Basis, die man in der Schule bekommt, wird nicht so leicht zu erreichen sein.
Eine Sprache, im Gegensatz zu Schwimmen und Radfahren, verlernt man wieder komplett, wenn sie nicht verwendet wird.

Ich selbst fuerchte mich auch schon etwas vor dieser Entscheidung und hoffe, dass meine Kinder in eine Richtung tendieren. Die Entscheidung wuerde mir jedenfalls sehr schwer fallen, worauf ich hier verzichten wuerde.
Vielleicht hilft dir jedenfalls einiges meiner genannten Erfahrungen weiter.

lg
niki

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von niccolleen am 10.03.2017, 10:47 Uhr

"Sprachen sind einfach ausschließlich ein Thema von Fleiß, strukturiertem, diszipliniertem, regelmäßigen Abarbeiten und habe eher wenig mit logischem Denken und Kapieren zu tun ...."

Das ist der groesste Bloedsinn, den ich jemals gehoert habe.
Ich bin sprachbegabt, und ich habe noch nie was auswendig lernen muessen.
Ich kenne jede Menge Menschen, die sich in Sprachen nicht leicht tun, die gedacht haben, mit Auswendiglernen kann man kompensieren - geht eben gar nicht!

Ueben, Gefuehl dafuer bekommen, ins Land fahren, sprechen, lesen, hoeren, wenn noetig Grammatik logisch verstehen lernen, wenn noetig, Vokabeln verinnerlichen.

lg
nki

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von mama von joshua am tab am 10.03.2017, 10:52 Uhr

Also zum einen würd ich jetzt schon behaupten, dass Latein sehr logisch und auch strukturiert aufgebaut ist.

Ansonsten stimme ich nicoleen zu...
Mit stumpfen Auswendiglernen kann man vielleicht kompensieren, mehr aber auch nicht.
Meine Tochter hat zb erst seit diem Jahr Englisch. Sie schaut sich aber einen Satz an und sagt, dass er so nicht stimmen könne, er hört sich komisch an. Das hat sie einfach im Gefühl.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Carmar am 10.03.2017, 10:55 Uhr

Es wurde schon viel geschrieben.
Deshalb nur kurz von mir:
Bedenkt bei der Wahl, dass die mündliche Mitarbeit im Fach Französisch auf Französisch erfolgt, in Fach Latein auf Deutsch.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von mama von joshua am tab am 10.03.2017, 11:03 Uhr

Die Abiprüfung auch, wurde zumindest beim Elterninfoabend so gesagt.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von 2auseinemholz am 10.03.2017, 13:10 Uhr

... ach so Vokabeln und die Endungen bei den Deklinationen und den Konjugationen hast Du irgendwie .... absorbiert.

Komischerweise hat die Latein- und Altgriechischlehrerin sowie ihr Kollege der Latein- und Geschichtslehrer gemeint, dass ihnen so ein Phänomen nicht bekannt wäre, auch wenn 80% der Schüler (Tendenz steigend!) darauf vertrauen würden ....

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von shinead am 10.03.2017, 14:27 Uhr

Junior möchte später unbedingt (!) Latein lernen. Er hat sogar ganz tapfer in der "Schnupperstunde" für die aktuellen 6.-Klässler durchgehalten, weil er unbedingt wissen wollte, wie das so ist.

Im Zweifel lasst das Los entscheiden. Ihr könnt euch immer noch umentscheiden. In zwei Jahren kann viel passieren.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von niccolleen am 10.03.2017, 15:28 Uhr

Ein Klacks, kein Phaenomen, ich bin eine von vielen. Ja, ich merk mir das recht einfach und muss darueber nicht viel nachdenken. Eins klingt dann richtig und eins nicht, das geht schnell. Dafuer muss man kein Genie sein, sondern einfach sprachbegabt. Ich hab mir das nicht erarbeitet, sondern einfach geerbt. Bei uns spricht fast jeder in der Familie mehrere Sprachen, ohne viel dafuer zu tun. Dafuer hab ich in Mathe, das ja ach so logisch ist, die groessten Schwierigkeiten. Nur weil du das nicht kennst, heisst das doch nicht, dass alle so sind wie du?

lg
niki

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von niccolleen am 10.03.2017, 15:30 Uhr

Sorry, ich habe mich auf lebende Sprachen bezogen.
Bei Latein ist es sehr wohl eine logische Sache und vielfach ein Auswendiglernen.
Ich habe dich so verstanden, dass du von Sprachen generell gesprochen hast.

lg
niki

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Mariechen2015 am 10.03.2017, 17:13 Uhr

Wir haben uns als zweite Fremdsprache für Französisch entschieden.
Man kann aber später ja noch Latein wählen wenn abzusehen ist,das Interesse daran besteht.
Jetzt ist natürlich noch kein Verständnis da,das man eine Sprache lernen soll,die man nirgends sprechen kann.
Kann ich verstehen das Argument,also soll sie es eben lernen wenn sie es später noch möchte.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Lauch1 am 10.03.2017, 17:35 Uhr

Schade, wollte dich gerade um den ultimativen Tipp zum Absorbieren von Deponens und Semideponens bitten. Das erste Lauch Kind quält sich gerade damit.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Nachtwölfin am 10.03.2017, 20:09 Uhr

Ich denke eher, dass ein Kind, das sich für Sprachen nicht so sehr begeistert, eher Latein nimmt, als Französisch, weil Latein nicht gesprochen wird, man in Französisch aber Aufsätze er schreiben muss. Ich hatte beides. Latein war eher zum auswendig lernen und römische Geschichte. Aus dem stegreif einen lateinischen Text verfassen mussten wir nie. Man hat nur Texte übersetzt.

Habe Latein sobald wie möglich abgewählt, aber eigentlich nie bereut, es gewählt zu haben. Mir nutzt es teilweise heute noch im Beruf (Medizin, Chemie) und im Verständnis anderer romanischer Sprachen (zumindest in Schriftform).

Vielleicht kommt es aber auch darauf an, ob nach der einen zwangsläufig eine weitere Sprache dazu kommt, oder ob es bei der einen Sprache bleibt, je nachdem welche man wählt.
Bei uns war es so, dass diejenigen, die Französisch als 2. Fremdsprache zu Englisch gewählt haben, später keine weitere Sprache dazu nehmen mussten. Das war dann von vorneherein der math.- naturwiss. Zweig.
Diejenigen, die Latein genommen haben, konnten sich später (9. Klasse?) entscheiden, ob sie dann eher Richtung Naturwissenschaften oder Richtung Sprachen weitermachen wollten, indem Französisch als 3. Fremdsprache dazu genommen wurde.

Ich habe mich damals für die zweite Version entschieden, weil ich mir in der 6. Klasse nicht sicher war, in welche Richtung ich gehen wollte. (und weil ich als Asterix-Fan scharf auf Latein war;-))

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Anmerkung

Antwort von Nachtwölfin am 10.03.2017, 20:12 Uhr

Man beachte, dass ich, obwohl ich mich für den sprachlichen Zweig entschieden habe, dann später doch einen eher naturwissenschaftlichen Beruf ergriffen habe. Bin aber immer noch an Sprachen interessiert, jedoch nur als Hobby ;-)

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von niccolleen am 10.03.2017, 21:00 Uhr

Ein paar kann man sich ja mit "sich" merken, oder mit dem Sinn, wie "etwas gewohnt sein", aber ansonsten hab ich auch keinen anderen Tipp, als oefter ueben.

lg
niki

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Lina_100 am 10.03.2017, 22:51 Uhr

Gerade wenn ein Kind mit dem Deutschunterricht nicht so viel anfangen kann und evtl. besser in Mathe und Naturwissenschaften ist, kann Latein eine gute Wahl sein. Es ist viel Ausweniglernen aber auch das Erlernen von Sprachsystematik. Es hilft ungemein beim Lernen anderer Sprachen, fördert das Verständnis von deutscher Grammatik und hinterlässt ein Grundverständnis für romanische Sprachen. Ferner kann es je nach Studienfachwahl das Leben erleichtern und spätere Prüfungen leichter machen oder vermeiden.

Maßgeblich für mich wäre was das Kind möchte.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Badefrosch am 11.03.2017, 8:05 Uhr

Ich würde Französisch nehmen.
Ich hab mir die Zunge verknotet beim Sprechen (habs erst als Erwachsene gelernt), allerdings habe ich aufgrund vorher fließender Englischkenntnisse und dürftiger Spanischkenntnisse viel aus beiden Sprachen abgeleitet, ohne wirklich Vokabeln lernen zu müssen. Grammatik musste ich immer lernen. Satzstrukturen habe ich intuitiv aus dem Bauch heraus gebildet.

Deswegen ist für Fremdsprachen ein intuitives Sprachgefühl notwendig, der Rest kommt mit Hören, Hören, Hören, Lesen, Lesen, Lesen, das Sprechen kommt dann auch.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Susanne.75 am 12.03.2017, 12:56 Uhr

Ich hab nicht alle Antworten gelesen, kann nur sagen, dass mir als "Mathematikerin" (Mathe Leistungskurs) Latein nach den Anfängen unheimlich schwer viel.

Ich bin und war es gewohnt, alles durch Logik zu erklären und somit selten wirklich stur auswendig lernen zu müssen. Aber genau das muss man in Latein noch wesentlich mehr als bei anderen Sprachen. In Englisch und anderen Sprachen kannst du einfach Filme und Hörbücher hören und lernst es so leichter, finde ich.

Latein war so stures Auswendiglernen, was ich mir nie angewöhnen konnte.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Nala1987 am 12.03.2017, 16:39 Uhr

Ich hatte Französisch. Latein braucht man nicht mehr. Auch nicht für Medizin (da hat man das relevante für 1-2 Semester im Studium und muss sich weder kleines noch großes Latinum über Jahre in der Schule antun). Wenn das Kind keinen großen Spaß am übersetzen, deklinieren etc. hat, ist Latein nicht schön. Französisch ist schwer, aber man kann es immer mal wieder gebrauchen.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von stjerne am 12.03.2017, 19:29 Uhr

"Latein braucht man nicht mehr" kann man so absolut nicht in den Raum stellen. Ich brauche es in meinem Beruf oft und habe gerade wieder eine Stellenanzeige gelesen, in der "sicherer Umgang mit Latein" gefordert wurde. Es kommt immer darauf an, was man später machen möchte.

Der Reiz daran, Latein in Ruhe in der Schule und nicht geknüppelt in der Uni zu lernen, liegt darin, dass man in der Schule nebenbei unheimlich viel über Geschichte, Kultur, Grammatik, Rhetorik, Philosophie und Mythologie lernt, während man an der Uni stumpf Stammformen paukt.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Nala1987 am 12.03.2017, 23:46 Uhr

Gut, dann wäre jetzt interessant, was Du genau machst. "Nur", und das soll nicht abwertend sein, wwil Du es in Deinem Job täglich brauchst, heißt das nicht, dass das für das Gros der Berufe zutrifft. Ich persönlich habe nicht das Gefühl, den ehemaligen Lateinern in einem Deiner genannten Bereiche nachzustehen (was natürlich auch am Elternhaus, Interessen und der Qualität der Lehrer und Inhalte der anderen Fächer liegen mag).
Trotzdem denke ich, dass es eine tote Sprache ist, die im eher weniger Berufen in diesem Umfang wichtig ist. Ob man es wichtig findet, darüber in der Schule noch andere Dinge zu lernen oder es dann gezielt für einen Beruf zu pauken, ohne zusätzliches Wissen, ist wohl persönliches Gusto (ist ja nicht so, als würde man beim Erlernen anderer Sprachen nicht über Geschichte, Land, Leute etc. lernen). In wiefern alte Kultur und lateinische Grammatik wichtig sind, ist wohl auch Ermessenssache. Philosophie ist auch nicht in jedermanns Interesse.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und mir erklären, für wie viele Berufe "ein sicherer Umgang mit Latein " wirklich nötig ist .

Und kann ein Grundschüler, seine Eltern oder Lehrer, wirklich sicher jetzt schon sagen, er wolle Lateinlehrer o.ä. werden?

Möchte das Kind das unbedingt und hat Spaß an Grammatik, kann natürlich auch Latein die bessere Wahl sein!

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von stjerne am 13.03.2017, 7:37 Uhr

Ich bin Kulturwissenschaftlerin. So selten sind wir nun auch nicht.

Mir ging es um Deinen Satz "Latein braucht man nicht mehr", der ist in dieser Endgültigkeit nicht richtig.
Grundschüler wissen in den seltensten Fällen, was sie mal werden wollen, aber das ist ein ganz anderes Thema.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von niccolleen am 13.03.2017, 8:57 Uhr

Zum Beispiel jeder, der eine naturwissenschaftliche Bahn eingeschlagen hat, viele der geisteswissenschaftlichen Berufe, das ist immerhin schon ein sehr grosser Teil aller Berufe. Muss ja nicht jeder Aldi-Verkäufer oder Buerokauffrau werden, der im Gymnasium war.

lg
niki

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Salkinila am 13.03.2017, 11:12 Uhr

Also weder für ein Chemie- noch ein Biologiestudium braucht man Latein! Natürlich gibt es da lateinische Fachbegriffe (vor allem in Biologie, Chemie weniger), aber die lernt man halt so wie man alles andere auch lernt. Sich dafür über mehrere Jahre durch den Lateinunterricht zu quälen ist völlig unnötig.
Auch für das Studium von Fremdsprachen braucht man nicht unbedingt Latein, da hängt es nämlich sehr von der Uni ab, an der man studiert. Eine Freundin von mir hat in Frankfurt Germanistik studiert - ohne Latein.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von stjerne am 13.03.2017, 11:21 Uhr

niccolleen lebt m.W. in Österreich, da scheint das nochmal anders zu sein.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von ak am 13.03.2017, 16:27 Uhr

Hallo,


Wenn Du ein Kind hast, das gerne lernt und auch bereit dazu ist... dann ist Latein eigentlich richtig... falls er das möchte.

Wenn Du aber ein Kind hast, was sowieso nicht ganz so gerne lernt, und dann nur das Nötigste... dann nimm lieber Französisch.

Ich denke, dass ist die bessere Wahl.

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Was noch für Latein spricht....

Antwort von kuestenkind68 am 14.03.2017, 0:33 Uhr

Was auch für Latein spricht ist, dass französisch furchtbar schwer zu schreiben ist. Ich hab mich zu meiner Schulzeit immer damit rumgequält, all die Accents und die sich ändernden Endungen. Furchtbar.
Wenn dein Kind in deutscher Rechtschreibung nicht gut ist, dann würde ich auch von Französisch abraten, denn die französische fand ich noch viel schwerer. Im Lateinunterricht wird ja meist nur vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt und das ist dann auch noch eine gute Übung für Kinder die schwächer in Deutsch sind. Zumal man auch durch das Latein lernen noch einmal eine Vertiefung in deutscher Grammatik bekommt, und man vieles dann besser versteht.
Latein ist auch eine gute Basis für viele andere Sprachen. Ich habe später noch Spanisch und Italienisch gelernt und nach dem Lateinunterricht fiel mir das sehr leicht.
Und zu guter Letzt: Französisch kann man bei Bedarf und Interesse immer und überall auch später noch lernen. Das Angebot ist da groß. Aber außerhalb von Schule oder Uni noch einen Lateinkurs zu finden ist fast unmöglich.

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Latein unnötig?

Antwort von Tai am 14.03.2017, 8:28 Uhr

Naja, die Aussage, "Latein braucht man nicht mehr" ist nicht ganz zutreffend.

Für Medizin und Jura ist Latein unnötig, obwohl sich da der Gedanke hartnäckig hält.

Aber ich denke, es gibt noch genügend Studiengänge, die ein Latinum fordern.
Geschichte, Theologie, Archäologie, Kunstgeschichte, zumindest früher auch Germanistik, Romanistik, Anglistik und vermutlich noch andere Sprachen.
Aber es scheint immer mehr Unis zu geben, die davon abkommen.

Ich habe das (kleine) Latinum an der Uni damals nachgemacht. Das war gut machbar, machte mir viel Spaß - und hängen geblieben ist nicht viel...

Meine Kinder haben alle kein Latein in der Schule gewählt. Sie fahren mit Französisch ganz gut.
Aber ob eine Sprache nun schwerer oder leichter ist, kann man sicher nicht sagen. Bei allen muss man lernen!

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Re: Latein unnötig?

Antwort von niccolleen am 14.03.2017, 15:15 Uhr

"Für Medizin und Jura ist Latein unnötig,"
Bei uns nicht.
Ganz abgesehen davon, dass in meinen Augen die Frage ja nicht ist, ist ein Zettel über das kleine/grosse Latinum vorzuweisen, oder nicht, sondern dass die Medizin nur aus lateinischen und griechischen Begriffen und Sprache besteht und dass das kleine Latinum da vielleicht eine Hilfe ist wenn schon nicht mehr Voraussetzung, aber eine gute Basis in Latein aus der Schule erspart einem sehr, sehr,sehr viel Verwirrung und Auswendiglernen und erleichtert das Verstaendnis, sowohl im Studium und als auch im Beruf. Und genau darum geht es.

lg
niki

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Re: Latein unnötig?

Antwort von 2auseinemholz am 14.03.2017, 15:49 Uhr

Hallo!

Nun Altgriechisch (Graecum) war noch nie Voraussetzung für ein Medizinstudium und auch für keine Naturwissenschaft oder Mathematik, aber da wimmelt es nur so vor solchen Begriffen .... ich kenne noch keinen einzigen Studenten, der an diesem Nicht-Wissen gescheitert sein soll .... aber ich kenne Griechen, die am Graecum gescheitert sind, aber prima Mathematiker wurden!

Und für Theologie, alle Philologien romanischen Ursprungs, alle Geschichtszweige, halte ich nun mal Latein für unerlässlich - ist ja auch nur ein Tool was man dafür braucht. Aber für eine Diplomatenkarriere oder einem Job in der EU ist fließend Englisch und Franz eben auch unerlässlich.

LG, 2.

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Re: Latein unnötig?

Antwort von germanit1 am 14.03.2017, 16:55 Uhr

Hier in Italien lernen sie auf dem naturwissenschaftlichen Gymnasium Latein und auf dem klassischen Latein und Altgriechisch.

Ich hab auf dem Gym mal ein Jahr Latein als 3. Fremdsprache gelernt. Das waren 2 Stunden an einem Nachmittag in der Woche. Der Lehrer wollte mit dem Stoff schnell vorangehen, weil die, die das Jahr davor Latein-AG gehabt hatten, in den Kurs kommen sollten. Haengengeblieben ist bei mir nichts.

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Geschichte in Latein - vollkommen überbewertet

Antwort von Caot am 14.03.2017, 18:33 Uhr

Zumindest hier ist Latein stumpfsinniges lernen der Grammatik. Geschichtliche Hintergründe sind absolut nebensächlich und in den 4 großen Arbeiten mit maximal zwei Punkten, nicht der Rede wert.

Hier besteht der Hauptteil aus Grammatik 70% der Fragen, 25% Text übersetzen und 5% geschichtliche Verständnisfragen.

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Hier schon

Antwort von stjerne am 14.03.2017, 18:50 Uhr

Die Themen, die übersetzt werden, werden auch inhaltlich besprochen. Meine Tochter lernt viel über die Kultur Roms. In den Arbeiten kommt es nicht dran, aber das ist ja auch egal. Hauptsache sie weiß es.

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Medizin

Antwort von Nala1987 am 14.03.2017, 21:07 Uhr

Ich hatte kein Latein in der Schule und absolut keine Probleme im Medizinstudium. Es sind nur einzelne Fachbegriffe. Dafür braucht man kein Latinum. Ich hätte mich sehr geärgert, für das bisschen Latein und Griechisch, jahrelang Texte übersetzt haben zu müssen anstatt eine Sprache gelernt zu haben, die ich im normalen Leben gebrauchen kann. Wie gesagt, es gibt sicher Studiengänge, bei denen Latein sinnvoll ist, ob man das jetzt schon belegen muss, weil das Kind das vielleicht mal werden will, stelle ich in Frage. Kommt eben auch auf die Talente und Interessen des Kindes bezüglich Sprache, Grammatik...an.
Bei uns käme noch ganz einfach dazu. Wir hatten beide Französisch. Man könnte also zur Not auch helfen. Ist man als ein Elternteil ein Latein- As, kann eben Latein besser für ein Kind sein.

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Re: Hier schon

Antwort von niccolleen am 14.03.2017, 21:11 Uhr

Richtig! Allein, um das alles richtig uebersetzen zu koennen, muss man schon etwas über die Hintergruende kennen! Man lernt dadurch, dass man sich mit den lateinischen Texten beschaeftig, schon sehr viel Geschichte. Da muss es keine extra Geschichte-Verstaendnisfragen geben. Die gabs bei uns auch nicht. Geschichte war ein eigenes FAch.

lg
niki

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Re: Medizin

Antwort von niccolleen am 14.03.2017, 21:14 Uhr

Ich hatte beides, und im humanistischen Zweig war dann statt französisch griechisch neben Latein.
Heute wuerde ihc nicht mehr wissen, wie ich mich entscheiden wuerde, wenn ich nur eines nehmen muesste. Wahrscheinlich aber wie du Franzoesisch. Hab ich schon ganz oben geschrieben, im Zweifelsfall wohl lieber die lebende Fremdsprache als die tote.
Trotzdem sehe ich jede Menge Aspekte FUER Latein, und wie gesagt, ich brauch es jeden Tag und mir hilft es enorm, nicht nur als Basis fuer andere Sprachen, sondern vor allem im Umgang mit Fremdwoertern, in Beruf und Alltag.

lg
niki

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Latein jeden Tag?

Antwort von Tai am 14.03.2017, 21:58 Uhr

Wofür brauchst du denn täglich Latein?

Die wenigsten werden doch später noch so in der Sprache drin sein, dass sie nicht das Meiste vergessen. Oder lernt man es lebenslang?

Mein Mann ist in der Lage, jede lateinische Inschrift zu übersetzen. Er hatte nie Latein, perfektioniert aber heute noch ständig sein Englisch und Französisch. Auch spanische oder italienische Überschriften kann er zumindest dem Sinn nach lesen.
Er ist das beste Beispiel dafür, dass man nicht den Umweg über Latein gehen muss, um es mit romanischen Sprachen leichter zu haben.

Wie schon gesagt, ich fand Latein auch toll und bereichernd - aber erst mit 20!
Als Schüler wäre es der Horror für mich gewesen.

Einige Freunde meiner Kinder haben übrigens das Ziel Latinum nicht erreicht:
Entweder wegen schlechter Noten Latein schon nach vier Jahren abgewählt, oder nach fünf Jahren kein "ausreichend" erreicht.

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Re: Latein jeden Tag?

Antwort von stjerne am 14.03.2017, 22:19 Uhr

Ich habe es tatsächlich regelmäßig mit lateinischen Texten zu tun. Auch brauche ich die historischen und philosophischen Kenntnisse, die ich durch Latein erworben habe.

Der Grund, weshalb ich in der Schule alte Sprachen gelernt habe, war das aber nicht, darüber habe ich damals nicht nachgedacht. Ich habe Latein und Griechisch gelernt, weil ich es spannend fand und es mir Spaß gemacht hat.
Entsprechend habe ich auch meinen Kindern dazu geraten, nach ihren Interessen zu gehen. Da haben sich nun auch beide für Latein und mindestens die Große für Griechisch entschieden. Wenn es ihnen Spaß macht, prima. Ich weiß, dass sie es auch gebrauchen werden können.

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Ja, du

Antwort von Tai am 15.03.2017, 8:14 Uhr

Du bist Kulturwissenschaftlerin, da zweifle ich nicht am täglichen Umgang mit Latein und dessen Hintergrund (wobei es bei anderem Schwerpunkt, etwa Südamerika, wohl auch anders wäre, oder?).

Natürlich gibt es Berufe, in denen Latein unverzichtbar ist.
Aber es gibt auch Studiengänge, für die man Latinum, Graecum, Hebräicum etc. braucht und im Beruf doch nicht mehr anwendet. Mein Schwager ist Theologe, als ob er für seine Predigt die Originalschriften heranziehen würde....

Es spricht ja auch nichts gegen Latein in der Schule, es schult sicher den Geist und kann Spaß machen.
Jedem das Seine!

Meine Kinder haben - sicher auch beeinflusst von ihrem Vater - alle Französisch gewählt. Für sie war das das Richtige. Meine Jüngste freut sich gerade auf zehn Tage Frankreichaustausch - durchaus auch motivierend.

Meine Frage ging eigentlich an nicoleen, die meinte, sie brauche auch täglich Latein.

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Re: Ja, ich ;-)

Antwort von stjerne am 15.03.2017, 8:20 Uhr

Meine ganze Einmischung ins Thema beruhte auf dem Satz "Latein braucht man nicht mehr". Dem wollte ich widersprechen.

Was übrigens Pastoren betrifft, finde ich es schon wünschenswert, dass sie sich mal mit dem Originaltext beschäftigt haben und ein Übersetzungsdiskussion nachvollziehen können. Jede Übersetzung ist immer auch eine Interpretation.

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Re: Ja, ich doch auch

Antwort von Tai am 15.03.2017, 9:39 Uhr

Das ging mir doch genauso, und ich habe dieser Aussage auch widersprochen.

Mein Ideal von Pfarrern wäre nicht unbedingt die eigenständige Interpretation von Originaltexten, da dürfen sie sich gerne an kluge Übersetzungen halten.
Wichtiger wäre mir, die christlichen Werte nicht nur zu predigen und selbst ganz anders zu handeln. Also weniger Heuchelei.... Aber das ist ein anderes Thema

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Re: Latein jeden Tag?

Antwort von niccolleen am 15.03.2017, 9:50 Uhr

"Als Schüler wäre es der Horror für mich gewesen."

Vielleicht aber auch nicht!

Ich arbeite im naturwissenschaftlichen Sektor, hab ausserdem viel mit Sprachen zu tun, sehr viel mit Fremdwoertern, lese gern und habe auch viel mit Schreiben und Grammatik zu tun. Ueberall brauche ich es als Basis.
Etwas, womit man taeglich konfrontiert wird, vergisst man nicht. Klar weiss ich nicht mehr alle exakten Formen, aber das ist auch nicht immer wichtig. Es reicht, wenn man in einem Fremdwort erkennt, ob etwas eine aktive oder passive Form ist, oder was weiss ich. Und genauso, wie man in der Schulzeit viele lange Gedichte auswendig lernen musste, die man heute vergessen hat, hat auch das Lernen von Strukturen und Formen einen Sinn. Es trainiert und formt das Gehirn, es hilft im Leben beim Weiterlernen, beim Querdenken, beim Erfassen, beim Problemloesen. Klar muss es nicht Latein sein, es ist aber trotzdem eine Bereicherung, die nicht wegzudiskutieren ist.

Und klar kann man alles als Hobby nachholen! Nur wieviel macht man dann wirklich`? Bei sehr vielem bin ich froh, dass ich es in der Schule gelernt habe, denn heute wuerde ihc mich nicht mehr dazu hinsetzen. Verloren ist gar nichts, durch die Vielfalt lernt man auch.

lg
niki

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von Lita am 15.03.2017, 11:13 Uhr

Wir mussten auch schon bei der Schulanmeldung entscheiden. Wir haben die Entscheidung unserer Tochter überlassen und sie war ganz klar für Französisch. Sie war sich so sicher, dass sie das durchgezogen hat, obwohl die Klassenkameraden die (hoffentlich) mit ihr an diese Schule wechseln, Latein gewählt haben.

Hier gab es aber auch eine Info-Veranstaltung zur Sprachwahl. Da wurden das klassische Lateinkind und das Französisch-Kind (natürlich etwas überzogen) portraitiert und man konnte dann zuordnen. Hätte meine Tochter nicht sowieso eine Präferenz gehabt, wäre meine Wahl nach dieser Veranstaltung auch auf FR gefallen.

Ehrlich gesagt finde ich, dass um das Thema zu viel Wind gemacht wird. Die jeweils andere Sprache kann ja später noch hinzu gewählt werden und ist nicht für alle Zeit verloren ;) Ein Latinum kann auch nachgeholt werden, wenn es denn wirklich mal fürs Studium benötigt wird. Ich selber hatte beide Sprachen in der Schule und fand Latein immer furchtbar und den Französisch-Unterricht ganz spannend (lag aber auch an den tollen Ausflügen und Austausch-Programmen). Nichtsdestotrotz war ich im Studium dankbar für mein Latinum und froh mich nicht in den überfüllten Latein-Kurs quetschen zu müssen. Aber auch das wäre ja kein Weltuntergang gewesen.

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@kuestenkind

Antwort von Lita am 15.03.2017, 11:23 Uhr

Ich finde Latein nicht besser oder schlechter als Französisch und finde das tatsächlich auch viele gute Gründe für Latein sprechen (nämlich genauso viele wie für FR ). Wollte nur einwenden, dass es ja zum einen unwahrscheinlich ist, dass ein Erwachsener noch auf die Idee kommt, zum Vergnügen Latein lernen zu wollen. In der Regel macht man dies ja als Grundlage für weitere Sprachen oder als Studienvoraussetzung. Und in der Schule kann man Latein ja in der 9. Klasse noch zuwählen oder später in der Uni auch problemlos Lateinkurse belegen. Außerdem bietet so weit ich weiß jede Volkshochschule auch Latein an, also wäre auch das ja auch für diejenigen eine Option, die tatsächlich erst als Erwachsene ihre Latein-Liebe entdecken ;) Das Argument finde ich also hinfällig.

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Re: Latein jeden Tag?

Antwort von Tai am 15.03.2017, 11:46 Uhr

Ich habe mich hier ja nur eingemischt, weil ich die Behauptung "Latein braucht man nicht mehr" dumm finde.

Insofern sind wir uns doch einig!

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Das ist doch schön...

Antwort von stjerne am 15.03.2017, 12:03 Uhr

...dass wir uns einig sind.

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Ganz klar Latein

Antwort von EinTraumWirdWahr am 15.03.2017, 21:43 Uhr

Brauchen viele im Studium und viele andere Sprachen lassen sich ableiten.

Französisch kann man auch an der VHS lernen, platt gesagt :-)

Aber jeder muss das für sich wissen.

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von inessa73 am 16.03.2017, 10:43 Uhr

Bei uns stand das ja auch zur Debatte. Sohnemann wollte von sich aus unbedingt Latein, also haben wir ihn dafür angemeldet. Ob es im Nachhinein die richtige Wahl war, wird sich dann zeigen.

Er selber ist sehr an Naturwissenschaften interessiert und er ist ein logisch denkender Typ, der sich quasi für alles interessiert. Von daher hoffe ich mal, dass er mit dieser Sprache richtig liegt.

Englisch macht ihm keine Probleme, er hat wohl auch eine sprachliche Begabung lt. eines Testes.

Darf ich mal fragen, wie das klassische Latein- oder Französisch-Kind bei der Infoveranstaltung definiert wurde ?

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Re: Französisch oder Latein?

Antwort von stjerne am 16.03.2017, 12:47 Uhr

Das würde mich auch interessieren!

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@inessa73 und @stjerne

Antwort von Lita am 16.03.2017, 14:08 Uhr

Ja, klar. Da waren halt jeweils eine Latein- und eine Französisch-Lehrerin, die (bewusst etwas übertrieben) das klassische LA- bzw. FR-Kind portraitiert haben.

Lateinkinder lernen eher kognitiv. Sie knobeln gerne, haben ein gutes Verständnis für Logik, ein gutes visuelles Gedächtnis, eine hohe Frustrationstoleranz, eine hohe Lernbereitschaft (etwas höherer Lernaufwand als bei FR). Auch gut für Kinder die nicht so extrovertiert sind und vielleicht nicht so "mutig" sind eine fremd klingende Sprache nachzusprechen. Interesse an alter Geschichte.

Französischkinder sind kommunikativ, sprechen gerne nach, haben Spaß an Rollenspielen und Dialogen. Bereitschaft auch aktiv an kleineren Schulaustausch-Programmen mit der Partnerschule teilzunehmen. Speziell an dieser Schule kommt auch hinzu dass FR später startet als LA, insofern auch gut für Kinder, die nicht sofort im 1. Halbjahr mit einer weiteren Fremdsprache starten möchten und dafür mehr Stunden in den Hauptfächern haben.

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Re: @inessa73 und @stjerne

Antwort von inessa73 am 16.03.2017, 14:13 Uhr

Vielen Dank !

Ich glaube, da haben wir eine gute Entscheidung getroffen. Latein passt dann ziemlich gut auf meinen Großen.

Das einzige, was vielleicht abzuwarten wäre, ist das mit der Lernbereitschaft. Bisher musste er ja nicht wirklich etwas lernen, aber wenn ich ihn dazu doch mal anhalte, macht er es wenigstens bereitwillig.

Nun heisst es nur noch abwarten, ob er auch einen Platz in der Lateinklasse bekommt.

Bei ihm würde es übrigens gleich in der 5.Klasse mit Latein losgehen, während Französisch oder Russisch in der 6.Klasse startet.

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Re: @inessa73 und @stjerne

Antwort von stjerne am 16.03.2017, 15:48 Uhr

Danke!
Ich erkenne meine Töchter in den Lateinkindern wieder, das ist ja beruhigend.
Ich finde allerdings mindestens meine Große auch im Französischkind wieder.

Jedenfalls interessant!

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Früher war das ganz schlicht....

Antwort von Tai am 16.03.2017, 20:52 Uhr

In meiner lange zurück liegenden Schulzeit war die Empfehlung der Lehrer für die zweite Fremdsprache ganz schlicht:

Den guten und fleißigen Schülern wurde Latein empfohlen, den etwas fauleren und Nicht-Überfliegern Französisch.

Erstaunlich finde ich ja, dass meines Wissens niemand aus der Lateinklasse etwas studiert hat, das das Latinum erforderte.
Hingegen haben einige aus den zwei Französischklassen das Latinum nachgemacht.

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Re: Früher war das ganz schlicht....

Antwort von stjerne am 16.03.2017, 21:48 Uhr

Das ist aber auch ein bisschen platt, oder?
Ich hatte ja nie Französisch, aber meine Mitschüler haben ziemlich gestöhnt. Soo furchtbar einfach scheint mir die Sprache nicht zu sein.

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Re: Früher war das ganz schlicht....

Antwort von Tai am 16.03.2017, 22:28 Uhr

Natürlich war das Unfug!
Vor allem wurde in denn Französischklassen in der 11. Physik Hauptfach - wenn ich das gewusst hätte, das schlimmste Fach von allen....

Ich finde nicht, dass man eine der beiden Sprachen als leichter bezeichnen kann.
Nicht umsonst ist die zweite Fremdsprache, ob Latein oder Französisch, für viele Kinder der Horror und endet schnell in einer schlechten Note.

Es wäre interessant, ob es mit Spanisch als zweiter Fremdsprache besser ist. Hier gibt es keine Schule, die das anbietet, nur als dritte oder vierte.

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die korrekte Zeitform ist viel wichtiger, als der Hintergrund der Geschichte

Antwort von Caot am 17.03.2017, 9:59 Uhr

...wenn ich die Geschichte zwar kann, aber den Text in der falschen Zeit (Grammatik) übersetze, ist es falsch. Da nützt es mir auch nicht, wenn ich den geschichtlichen Hintergrund kann. Falsche Zeitform = verkackt. Nutzwert des geschichtlichen Hintergrundes: keiner.

Wo ich bei Euch bin; der geschichtliche, jedoch nur römische!, Hintergrund wird sehr intensiv behandelt. Intensiver als in Geschichte selber. Leider aber, weiß ich das dann nur, ohne das es jemals darauf eine Note gäbe, wie toll ich denn jetzt den geschichtlichen Hintergrund weiß. Hilfreich vielleicht nur, wenn ich später etwas mit Geschichte machen wollte.

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Re: @inessa73 und @stjerne

Antwort von Salkinila am 17.03.2017, 10:58 Uhr

Nach diesen Kriterien hätte mein Sohn niemals Französisch wählen dürfen :) Er ist sehr introvertiert, hasst Rollenspiele und solche Sachen, hat aber ein super visuelles Gedächtnis - was übrigens auch bei Französisch äußerst nützlich ist. Rechtschreibung war für ihn noch nie ein Problem, er sieht sofort, wenn ein Wort falsch geschrieben ist, auch in den Fremdsprachen, und das überwiegend über das Lesen.
Hier an den Schulen wählen mehr Schüler Französisch als Latein als 2. FS, obwohl Französisch so ziemlich das unbeliebteste Fach ist und sich viele darin sehr schwer tun. Es wird dann auch sehr gerne in der Oberstufe abgewählt.

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Das ist dann eben...

Antwort von stjerne am 17.03.2017, 13:25 Uhr

... ein klassischer Fall von non scholae sed vitae discimus.

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