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Geschrieben von ohno am 23.02.2016, 18:38 Uhr

Psyche oder Charakter?

Hallo!

Heute habe ich mal eine Kopf-Frage. Es geht um das generelle Verhalten meiner Arbeitskollegin.

Folgende Auffälligkeiten sind vorhanden (auszugsweise):

Kontrollzwang:
Ständige Versuche, immer und überall am Ball zu sein, nichts zu verpassen oder als Letzte zu erfahren;

Sparwahn:
Abgesichert bis ans Lebensende, aber jeden ct 5 Mal rumdrehen, zb Fahrtkostenabrechnung auch für zb 0,60 ct machen; andererseits Ausgaben für zb Handtaschen, Schuhe etc in immenser Höhe; so finanzielle Überlegungen, die widersinnig sind;

Reden nur über sich:
Hängt sich oft in Gespräche, was grundsätzlich kein Problem wäre, wenn sie nicht ausschließlich nur über sich sprechen würde;

Anfang 50 und redet viel über ihre verstorbenen Eltern, was diese zu diesen oder jenem immer sagten;

Unmõglich, sie in Unternehmungen oder Weiterbildungen einzubinden, da alles, was weiter wie 20 Min. von ihrem zu Hause und OHNE Ehemann stattfindet, in unüberbrückbarem Harndrang endet, oder in Aufgedrehtheit oder "nassen Augen". Auch unsere Betriebsausflüge finden ständig ohne sie statt, da immer außerhalb.

Sie ist vom Typ her laut, und mittlerweile auch so, dass sie krankheitsbedingte Ausfälle unsererseits mit sich vergleicht und wir daher nur wehleidig oder gar faul sind. Da so Aussagen nur hinten rumkommen, sehe ich das als schlechte Charaktereigenschaft.

Aber die anderen genannten Dinge machen mir langsam mehr Sorgen. Passt das irgendwie zusammen? Es ist eine Kollegin und nicht nur ich habe das Gefühl, dass es als schlimmer bzw anstrengender wird.

Wir sind nur zu 4. in unserer Abteilung + 1 Azubi, der von ihr nichts lernen kann, da sie ihm ständig vorgreift aus Angst, er könnte was anders machen wie sie... Oder sie gar ersetzen.

Kann das Geschilderte an ein psychisches Krankheitsbild angelehnt sein? Kennt jemand sowas? Das liest sich jetzt lapidar, aber die Kollegin tagein/tagaus "zu ertragen" ist richtig anstrengend für uns alle.

VG ohno

 
7 Antworten:

Re: Psyche oder Charakter?

Antwort von Saraid am 23.02.2016, 19:17 Uhr

Hallo,
Also ich finde es auffällig und hab echt Mitleid mit dir, dass du oft mit ihr zu tun hast.
Wie Hilfe aussähe - tja, Therapie wäre nicht schlecht, aber zu der Erkenntnis kann nur sie selbst kommen.

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Re: Psyche oder Charakter?

Antwort von Trini am 24.02.2016, 8:00 Uhr

So richtig normal (und nur nach meisem Charakter) klingt das nicht.
Da könnte eine persönlichkeitsstörung dhinter stecken:
http://www.apotheken-umschau.de/Psyche/Persoenlichkeitsstoerungen-Ein-Ueberblick-332773.html

Trini

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Re: Psyche oder Charakter?

Antwort von kanja am 24.02.2016, 10:57 Uhr

Ich finde es müßig, über mögliche Krankheitsbilder zu spekulieren. Was soll das bringen, wenn sie selbst keinen Handlungsbedarf sieht?

Die Kollegin ist auffällig. Wenn das die Zusammenarbeit beeinträchtigt, würde ich den Chef ins Boot holen.

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Re: Psyche oder Charakter?

Antwort von Schlabinsky am 24.02.2016, 11:14 Uhr

Hallo!

Als ich deinen Text gelesen habe, musste ich echt mal lachen, weil bei uns arbeitet scheinbar die Schwester deiner Kollegin!

Ich kann bei dir komplett alles unterschreiben und noch vieles hinzufügen. Meine Kollegin guckt z.B. unsere Papierkörbe durch, damit wir nichts wegwerfen, was vielleicht noch zu gebrauchen wäre. Sie macht die Lampen in den anderen Büros aus, wenn sie meint es wäre hell genug.
Sie überfällt morgens jeden Kollegen um wie ein zu schnell gestellter Plattenspieler ihr Leid zu klagen.

Irgendwann haben wir beschlossen, dass einer mit ihr reden muss. Und weil ich so nett, liebenswert und freundlich bin - man könnte auch sagen, weil ich beim Spiel "Stein-Schere-Papier" verloren habe - hatte ich das Vergnügen, mit ihr mal über ihre Macken reden zu dürfen.
Es hat ehrlich gesagt nichts gebracht! Sie ist halt so wie sie ist.

Wir nehmen es jetzt mit Humor. Was anderes bringt nichts. Klar hat meine sowie deine Kollegin ein Problem, aber solange die nicht merken, dass was nicht stimmt hast du keine Chance.

Macht nicht den Fehler und "schießt" euch auf die Probleme ein, nach dem Motto "die hat schon wieder". Wenn meine Kollegin mir zu sehr in meinen Bereich eingreift, dann sag ich ihr was, aber ansonsten lass ich sie machen.

LG
Schlabinsky

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Re: Psyche oder Charakter?

Antwort von Postit am 24.02.2016, 12:31 Uhr

Ich sehe da nicht unbedingt ein Krankheitsbild.

Die Fahrtkostenabrechnung von 60 Cent und teure Handtaschen mögen im Widerspruch stehen. Jedoch wird die Fahrtkostenabrechnung dienstlich sein, Handtaschenkäufe sind privat. Was sie privat kauft, ist ihre Sache, und die dienstlichen Angelegenheiten nimmt sie halt sehr genau. Dazu passt auch das Verhalten gegenüber dem Azubi und die generelle Angst, jemand könnte in geschäftlichen Angelegenheiten etwas falsch oder anders machen als sie selbst (was sie ggf. eben auch als "falsch" auffassen wird).

Dass sie nur über sich redet, nun, da ist sie beileibe nicht die einzige. Das ist ein häufiger Charakterzug.

Das sie ständig über ihre verstorbenen Eltern spricht, ist auch leicht zu erklären. Sie hat den Tod der Eltern nicht verarbeitet... Vielleicht fühlt sie sich von den Eltern allein gelassen, oder aber sie hat vielleicht irgendwelche Schuldgefühle gegenüber ihren verstorbenen Eltern. Wahrscheinlich braucht sie einfach noch diesen ständigen familiären Kontakt bzw. Unterstützung. Dazu passt auch, dass sie nicht ohne ihren Ehemann kann. Ist natürlich in dieser Art völlig übertrieben, aber naja.

Was Du "unüberbrückbaren Harndrang" nennst, habe ich auch. Einerseits ständige Blasenentzündungen (gegen die kein Arzt etwas machen kann, auch Antibiotika helfen nicht), andererseits reagiere ich selbst auch auf negativen Stress mit solch ständigem Harndrang. Ich kann Dir versichern, dass ist der betreffenden Person unangenehmer, als den anderen Leuten drum herum... !
Dass sie Betriebsausflüge nicht mitmacht, nun, ist doch ok. Sie weiß halt selbst, dass ihr die aus verschiedenen Gründen extrem unangenehm sind. Und nicht jeder mag "privat angehauchte" Geselligkeiten mit den Kollegen. Schon gar nicht, wenn man sich im Kollegium nicht wohlfühlt. Ich finde es eine moderne Unart, dass jeder solche Betriebsausflüge toll zu finden hat.
Und wenn Ihr sie sowieso nicht leiden könnt, dann seid doch einfach froh, dass sie da nicht mitfährt. Seid ihr doch sicher auch, also was beschwert Ihr Euch?

Was die Auswirkungen im Arbeitsverhalten und in der Arbeit betrifft, dafür sind die Vorgesetzten bzw. die Firma zuständig.

Ansonsten ist diese Kollegin sicher schwierig, und sicher auch nicht gerade angenehm als Kollegin. Aber sie deswegen nun als krank zu bezeichnen, halt ich für übertrieben. Die Frau mag gewisse Psychosen haben, aber wer hat die nicht?!!

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Vielen Dank

Antwort von ohno am 24.02.2016, 17:26 Uhr

zunächst einmal für Eure Antworten.

Sagen wir mal so: Das Verhalten der Kollegin im Geschäftsbetrieb ist mit einer seit Monaten anhaltenden Tendenz nach oben auffällig. Unser Team besteht seit 5! Jahren aus uns 4en. Weder kann ich behaupten, dass wir nicht gern mit ihr zusammenarbeiten, noch dass wir oder einer aus dem Team sie nicht leiden kann, wie "postit" so daneben reininterpretiert hat. Das ist absoluter Blödsinn. Sofern da wirklich etwas krankhaftes dahintersteckt, ist sie trotzdem noch ein Mensch und unsere Kollegin, was wir darunter auch genauso verstehen!

Die Frage ist aber auch, bis zu welchem Punkt das einem Kollegium zuzumuten ist. Sie sagt A, meint innerlich B und im Endeffekt kommt x raus. Man weiß momentan nicht, in welche Richtung es stündlich geht. Ob sie überfordert ist, ob die Tischplatte heil bleibt, ob lautstarke Auswürfe kommen. Wenn der Chef oder einer von uns sie direkt in der Situation anspricht, rudert sie entweder komplett zurück oder flippt total aus. Ich persönlich werde mir nicht anmaßen, ihr meine Befürchtung einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung mitzuteilen. Aber sofern die Situation mit ihr für uns als Kollegen nicht mehr tragbar ist, muss der Chef reagieren. Der "verbucht" es momentan noch anders. Aber er hat Aufsichts- und Fürsorgepflicht für sie. Aber was er machen kann, weiß ich nicht.

Kontrollzwang, Toilettenzwang, ausgeprägtes Geltungsbedürfnis, das kann man auch beim besten Willen nicht unter "Normal" verbuchen.

Viele Grüße ohno

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Re: Die Diagnose ist doch ganz uninteressant! Entscheidend ist...

Antwort von Hexhex am 25.02.2016, 11:06 Uhr

Hallo,

ich finde es komplett wurscht, ob das nun schon eine psychische Erkrankung ist oder nicht, vermutlich ist es grenzwertig. Aber was hilft es Dir, da eine Eigen-Diagnose zu erstellen? Entscheidend ist, ob ihr Verhalten das Betriebsklima belastet, und das tut es ja offenbar.

Deshalb finde ich, Du solltest ruhig mit Eurem Vorgesetzten mal darüber sprechen. Um fair zu sein, kannst Du vorher mit ihr selbst sprechen und sagen, was Dich warum belastet - ganz freundlich natürlich. Offenheit ist bei solchen Dingen oberstes Gebort. Nur wenn sie ein Feedback bekommt, hat sie die Chance, etwas zu verändern.

Wenn sich aber nichts ändert, würde ich den Chef/die Chefin um Vermittlung bitten, das heißt, er/sie sollte sich die Kollegin mal zur Brust nehmen und über ihr Verhalten sprechen.

LG

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