Frage: PDA abwägen / 1 Kind

Ich, 37 Jahre, bin 5 Tage vor dem ET vom 1. Kind und finde langsam keine Ruhe mehr, am meisten beschäftigt mich die Frage „PDA ja oder nein?“ Nach einiger Recherche im Internet konnte ich immer wiederkehrende Aussagen finden, die mich nun sehr verunsichern, im Geburtsplanungsgespräch im KH wurde hierzu nichts gesagt: 1. PDA reduziert die natürlichen, regelmäßigen Wehen, die Gebärmutter ist ruhig gestellt, ein Wehentropf wird angehängt, in wieviel % der Fälle ist das so? 2. PDA verlängert die Geburt, für das Kind ist dieser Vorgang belastender, Herztöne / Sauerstoffversorgung werden schlechter? 3. Unter PDA Geburten kommt es öfter zu einer Saugglocken- oder Zangengeburt oder zum Kaiserschnitt,gibt es hierzu % Sätze? Das Baby bringt sich schlechter in Geburtsposition. 4. Hat man die Wahl zu beeinflussen, ob man eine PDA bekommt unter der man fast nur noch liegen kann, oder kann man auch auf eine „Walking“ PDA bestehen, denn nur liegen und die Beine nicht mehr richtig spüren zu können wäre der Horror für mich. Ich möchte mich beim Entbindungsprozess frei bewegen können, herum laufen, verschiedenen Positionen einnehmen können und nach Möglichkeit nicht in liegender Position gebären, um die Schwerkraft nutzen zu können. 5. Stimmt die Aussage, dass durch die PDA keine Kontrolle mehr über Urin und Stuhlgang besteht und ein Urinkatheter gelegt wird? 6. Am meisten hat mich diese Fazit Aussage auf einer seriösen Seite schockiert: „Viele Frauen wissen jedoch nichts von den daraus oft resultierenden Einschränkungen: Um die genannten Risiken und Nebenwirkungen zu erkennen oder zu umgehen, kommen zur PDA meistens eine Flüssigkeits-Infusion, ein Wehentropf, ein EKG, ein CTG, ein Urinkatheter und eine Sauerstoffmessung evtl. mit Sauerstoffgabe hinzu. Unvermittelt findet sich die Entbindende in einer medizinisch geprägten Situation mit vielen Schläuchen und Kabeln wieder. Die Geburt wird durch medizinische Notwendigkeiten bestimmt, Wassergeburt, Geburtshocker oder andere Geburtspositionen als in Bett und Rückenlage sind unter diesen Bedingungen selten machbar. Der natürliche Vorgang der Geburt, auf den sich die Schwangere im Geburtsvorbereitungskurs eingestellt hat, wird zu einem medizinischen Eingriff, auf den sie nur wenig Einfluss nehmen kann.“ Genau in so einer medizinisch überwachten Position möchte ich mich nicht wieder finden. Wie lange könnte ich es denn erstmal ohne PDA versuchen, ohne das es zu spät ist im späteren Geburtsverlauf doch noch eine zu legen? Danke vorab für eine Antwort!

von Lavendel77 am 16.07.2015, 13:07



Antwort auf: PDA abwägen / 1 Kind

Hallo, Diese Surferei...klar verunsichert sie nur.... Manche Ihrer Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten - ich versuchs: 1. In ca. 80% tritt nach einer PDA eine sekundäre Wehenschwäche auf. 2. Nicht unbedingt - oft ist es so,dass die Frau mit PDA gut entspannt und das Kind kommt zügig.Generell ist eine protrahierte Geburt für das Kind belastend - mit oder ohne PDA. 3. Die Prozentzahl weiss ich nicht - richtig ist,dass bei einer PDA öfters vaginal-operativ entbunden wird,da die Gebärende oftmals sehr unbeweglich ist und oft den "Druck" ,der am Ende notwendig ist,nicht intensiv spürt und folglich weniger Gefühl zum Mitschieben hat. 4. Nein,das kommt auf den/die AnästhesistIN an.Und auf die Frau - wie schwierig oder einfach die PDA zu legen ist. Man kann trotz PDA auch im Sitzen gebären. 5. Die PDA nimmt das Gefühl für die Entleerung der Blase,so dass die Hebamme in regelmäßigen Abständen katheterisieren sollte(Katheter bleibt nicht liegen) - beim Stuhlgang ist das kein Problem,da sich der Darm bei der Geburt entleert oder aber meist schon mit Beginn der Wehen. 6. Beim Legen der PDA werden Kreislauf von Mutter und Kind überwacht - die Blutdruckmanschette kann später abgelegt werden, eine einmalige Infusion von 500ml ist bei diesen Temperaturen nicht verkehrt,der Puls wird über den Wehenknopf am CTG aufgenommen und eine Geburt auf dem Hocker oder Stuhl ist fast immer möglich,da die PDA gegen Ende "ausgeschlichen" wird.Man kann diese "Kabelei" durchaus reduzieren. Eine Wassergeburt ist mit PDA nicht möglich. Sie können es so lange wie Sie möchten ohne PDA probieren,wobei ich persönlich finde ,dass am Ende einer Geburt die PDA keinen Sinn mehr macht;da ist die Gebärwanne die bessere Alternative. Herzliche Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 16.07.2015



Antwort auf: PDA abwägen / 1 Kind

Hallo Hatte bei meiner ersten SS eine PDA wegen Totgeburt also ich kann dir nur sagen das diese so dosiert war das ich sowohl meine Beine spüren konnte als auch Kontrolle über Harn und Stuhlverlust hatte. Schmerzen hatte ich keine aber ein Druckgefühl so das ich am Schluss auch den Drang hatte mit zu pressen. Erst nach den Geburts Vorgang wurde die PDA hochdosiert sa ich eine Curettage benötigte. Ich hoffe ich durfte hier meine Meinung dazu sagen. Achja ich hatte keine Nebenwirkungen durch die PDA. Lg und alles gute für die Geburt

von Natascha 1981 am 16.07.2015, 14:06



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