Kann man mich zum Kaiserschnitt zwingen? Leider lang.

Question

Guten Tag. Vorgeschichte : 2012 bei ET +6 eingeleitet. Nach 28 Stunden Horror ohne Erklärungen, Anleitung und sonstigen Dingen (Hebamme immer nur 5 Sekunden alle paar Stunden gesehen, beispielsweise die ganze Zeit in Rückenlage mit hochdosierter PDA gehalten, keine Hinweise zum Pressen bei vollständiger Eröffnung - später beim zweiten Kind wurde klar, dass ich Presswehen nicht spüre bzw erkenne) wurde ein Kaiserschnitt gemacht, "weil es jetzt zu lange dauerte." Gesundes Kind. Kopf 36cm. "Das hätte nie gepasst, Becken zu klein für jedes Kind" - aber nicht ausgemessen. Monatelang Bindungsprobleme, Depressionen, Bauch bis heute taub ab Bauchnabel. Wurde 2014 widerlegt, anderes Krankenhaus, Beleghebamme. Blasensprung, 36 Stunden Wehen, aber gut angeleitet und trotz Dammschnitt und die letzten 4 Stunden Wehentropf, die dann endlich Schwung in die Sache brachten, wirklich schöne Geburt. Kopf 34cm. Kind allerdings Muskelschwäche, stellt sich als rezessiv vererbbar heraus. 2017: Angemeldet für Juni im Wunschkrankenhaus von 2014, nicht mit Problemen gerechnet. Gleiche Beleghebamme. Krankenhaus macht einen Rückzieher, Empfehlung wegen Risiko der Widerholung zur Geburt mit Perinatalzentrum. Krankheit viel zu selten, um Prognosen über zu erwartende Komplikationen zu stellen. Frage: Unser Krankenhaus mit guter Kinderklinik ist leider für unser Beleghebamme nicht machbar. Außerdem schneiden die wohl relativ früh. Jetzt habe ich ziemliche Panik, wieder so eine furchtbare Horrorgeburt wie 2012 durchstehen zu müssen ( nicht die gleiche Klinik wie 2012, sondern die dritte in der Stadt). Gesundheitsstatus des Kindes haben wir bewusst nicht getestet, weil auf jeden Fall willkommen. Kann man mich wirklich aus Zeitgründen zu einem Kaiserschnitt zwingen? Zumindest solange die Werte von Kind und Mutter noch einigermaßen ok sind? Ich befürchte nämlich, dass ich 1. wieder übertrage und 2. wieder lange Wehenzeit brauche. Die Klinik ist zwar gut, aber entsprechend unter Zeitdruck, da entbinden auch schon mal Frauen (eine weiß ich sicher) auf dem Flur, weil alle Kreißsäle besetzt sind. Und da habe ich Sorgen, dass man uns nicht die Zeit gibt, die wir brauchen würden. Bis dahin habe ich mich auf die Geburt gefreut - jetzt habe ich nur noch Panik und weiß nicht, wie ich die in den Griff bekommen soll. Danke vorab für Ihre Hilfe.

von tanzmit am 15.05.2017, 21:19

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Silke Westerhausen · Accepted Answer

Hallo, Ich hoffe ich habe jetzt die Kliniken nicht durcheinander gebracht - die "erste" Klinik scheint mir sehr sectiofreudig zu sein ,aber die zweite ist doch okay - alles lief nach Ihren Vorstellungen....?! Holen Sie sich eine zweite Meinung im Wunschkrankenhaus Nr.2 ein - die Sectioindikation erscheint mir etwas unüberlegt;lassen Sie sich einen Termin bei einem erfahrenen FA/FÄ geben,gegebenenfalls bei Chefarzt/Chefärztin,der/die auch die Verantwortung trägt - es ist ja auch immer die Frage wer die Indikation zu Sectio ausspricht. Und nein,bei fehlender manifester medizinischer Indikation kann Sie keiner zur Sectio zwingen. alles Gute,berichten Sie uns, herzliche Grüße Silke Westerhausen

tanzmit · Answer

Hallo Frau Westerhausen. Es gibt 3 Kliniken in der Stadt. Die erste, die die Horrorgeburt beim ersten Kind verursacht hat. Da gehe ich keinesfalls wieder hin. Die zweite, wo die lange, aber sehr schöne Geburt beim zweiten Kind war. Diese Klinik traut sich aber leider mangels Kinderklinik die jetzt kommende dritte Geburt nicht zu, weil ihr das Risiko einer Komplikation zu hoch ist. Sonst würde ich da auf jeden Fall entbinden wollen, aber tatsächlich mache ich mir auch Sorgen um die Gesundheit des ungeborenen Kindes. Und dann gibt es die dritte Klinik, die jetzt im Prinzip als einzige in Frage kommt, weil sie ein angeschlossenes Perinatalzentrum hat. Dort habe ich noch nicht entbunden, die Klinik ist aber eben wegen der Kinderklinik stark überlaufen und deutlich am Rand der Kapazität. Eine Sectioempfehlung wurde bislang nicht ausgesprochen (einen Termin zur Geburtsplanung konnte ich aber auch erst für in fast drei Wochen bekommen, knapp 2.5 Wochen vor ET.), aber ich habe halt fürchterliche Angst, dass die wegen des hohen Andrangs Entbindender dort unter der Geburt selbst vorschnell Druck zum Kaiserschnitt machen werden. Aber schon mal gut, dass man mich zumindest in der Theorie nicht zwingen kann. Danke.

Bianca197 · Answer

Hallo "Tanzmit", deine Geschichte zu deiner ersten Geburt kommt mir sehr bekannt vor. Einleitung bei ET+7 wg. gross geschaetztem Kind (hatte 4400g bei 53cm, KU 37cm). Damals wurde ich auch mies betreut und dann durch Angstmacherei (Kind bleibt stecken -> Sauerstoffmangel -> Lebensgefahr) in einen KS gedrängt. Kam sehr schlecht damit zurecht. Gleiche Folgen wie bei dir. Beim 2.Kind wollte ich eine Beleghebamme, die mir leider sehr spät absagte. Bin dann in ein kleines Krankenhaus, ohne Kinderklinik, zur Geburtsplanung. Dort wurde mir deutlich gesagt, dass mich keiner zu einem KS zwingen kann! Man hat mir gesagt, dass sie auf Grund der Narbe und möglicher Ruptur, früher zum Abbrechen raten würden, aber ich schlussendlich diejenige bin, die entscheiden muss. Ausser es kommt zum akuten Notfall, so dass innerhalb von Minuten ein Not-KS stattfinden muss, weil akute Lebensgefahr besteht. Schlussendlich war es dann auch so, dass Hebamme und Arzt mir nach 2 Stunden erfolgloser Austreibungsphase zum Re-KS rieten wg. der Narbenbelastung. Sie sagten mir deutlich, dass ich zustimmen und unterschreiben müsse, ansonsten würden sie keinen KS machen. (Endergebnis: Herztöne vom Baby immer o.k., aber in den allerletzten Minuten auf dem Weg zum OP hatte das Baby so viel Stress, dass das restliche Fruchtwasser grün war, Spinalanaesthesie klappte nicht, daher Vollnarkose, aber Baby und mir ging es hinterher gut. Nicht wie bei der ersten Geburt mit KS in Spinalanaesthesie. Das ganze ist jetzt 1 Woche her. Keine Anzeichen von Bindungsproblemen oder Depression. Und lt. operierendem Chefarzt würde man bei einer weiteren SS nicht zwingend eine Re-Re-Sectio machen. :-)) Liebe Grüße Bianca

Silke Westerhausen · Answer

Hallo, Naja ,Sie müssen schon einen medizinischen Grund für einen KS haben - Überlastung gehört nicht dazu,denn dieses Problem lässt sich lösen. Keiner möchte die Gesundheit Ihres Kindes gefährden,das steht außer Frage. Alles Gute und eine schöne Geburt. Silke Westerhausen