Nach Uterusruptur eine vaginale Geburt möglich?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Frage an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Nach Uterusruptur eine vaginale Geburt möglich?

Hallo Herr Dr. Hellmeyer, ich hatte im Januar 2015 eine Uterusruptur. Die Geburt musste bei 38,5 SSW mit 4 Tabletten eingeleitet werden, da keine Herztöne mehr zu finden waren. Die Nabelschnur war um den Hals gewickelt. Es war eine Totgeburt (3500g und 53cm: Er war größer und schwerer als meine beiden anderen Kinder bei der Geburt). Es war furchtbar! Nun erwarte ich im Dezember 2016 erneut ein Kind. Ich spritze vorbeugend seit der 6. SSW Fragmin P forte. Laut dem Gerinnungsgutachten kann es sein, dass das Kind nicht sehr gut versorgut war im Mutterleib. 100% bestätigt wurde dies aber nicht. Ich habe vor 6 und 3 Jahren zwei tolle und problemlose Schwangerschaften und Spontangeburten erlebt (bei 40+0 und 40+5 SSW). Ich hoffe, Sie können mich ein wenig verstehen, wenn ich Ihnen sage, dass ich mir auch diesmal eine Spontangeburt von Herzen wünsche. Gibt es die Möglichkeit, das ich einen Gynäkologen finde, der mich dahingehend unterstützt? Wie schätzen Sie das ein? Muss es zwangsläufig ein geplanter Kaiserschnitt 2 Wochen vor dem ET sein? Beim Ultraschall sind die Narben nicht mehr zusehen. Das ist doch ein gutes Zeichen. Für eine positive Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

von Woody184 am 17.05.2016, 14:10



Antwort auf: Nach Uterusruptur eine vaginale Geburt möglich?

Hallo Woody184, Mensch, das ist ja wirklich dramatisch, so dass Sie doppelt Pech hatten. Allerdings ist es wirklich so, dass ich bei vorausgegangener Uterusruptur immer den frühen geplanten Kaiserschnitt empfehlen würde. Hier sollte man wirklich auf ganz "Nummer sicher" gehen. Eine Ruptur kann sich wiederholen und dann zum katastrophalen Notfall werden (habe ich schon ein paar mal erlebt, mit 50 Blutkonserven und totem Kind). Ich will Ihnen keine Angst machen und bin wirklich immer für die Spontangeburt, aber hier sollte man anders handeln. LG

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 17.05.2016



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