Frage: Depressionen

Sehr geehrter Herr Dr. Hellemeyer, ich hatte in der 20 SSW mit Zwillingen eine Operation mit kompletten Muttermundverschluss und liege jetzt seit 8 Wochen (habe nur sehr selten kurz gesessen, Weg zur Toilette mit Rollstuhl) Bisher ging es aber seit 2 Wochen habe ich ganz plötzlich sehr starke Depressionen. Anfangs Panikattacken mit Schweißausbrüchen in breiteren Abständen, Zittern; , jetzt Tag und Nacht Angst mit kurzen Pausen, wenn ich mal abgelenkt bin. Mein Körper ist so schwach, dass ich nicht länger als 15 Minuten im `Cafe sitzen kann obwohl es mir gut tut. Oft im Sitzen Luftmangel, kann nichts essen. Meine Frage: bin jetzt 28 plus 3 Tage SSW, ab welcher SSW könnte ich durch Kaiserschnitt von dieser Belastung erlöst werden, sodass es auch für die Zwillinge gesundheitlich o.k. wäre? Glauben Sie, dass mich jemand erlösen würde? ich baue täglich mehr ab, kann mein Leben nicht ertragen und habe Panik davor ohne Familie und ihre Hilfe/Ablenkung im Krankenhaus sein zu müssen und die Geburt ewig hinauszuzögern. Die Ärzte im Krankenhaus verstehen mich nicht, sagen ich bin undankbar, aber ich weiß, dass ich Glück habe, die Kinder habe ich lieb aber ich kann nicht mehr. Vielleicht liegt es an der familiären Veranlagung (Depressionen in der Familie) dass ich weniger Kraft habe als andere. Würde mir jemand helfen und ab welcher SSW? Medikamente möchte ich nicht nehmen, dann leiden die Kinder. Vielen herzlichen Dank für ihre Antwort Lia Marie

von Lia-Marie am 31.03.2016, 11:17



Antwort auf: Depressionen

Hallo Lia-Marie, der zu frühe Kaiserschnitt ist auf jeden Fall keine Lösung des Problems, denn dann folgen die ganzen Sorgen in der Kinderklinik. Im Moment ist ja alles erfolgreich weiter gegangen und durch den Muttermundsverschluss sollten Sie eine gewisse Sicherheit haben. Besser wäre im Moment meines Erachtens eher eine psychologische Unterstützung, ggf. sogar mit einem Medikament. Sonst ist es nur eine Verlagerung des Problems und sicher keine Lösung. LG und alles erdenklich Gute

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 31.03.2016