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Frühchen und Menschenmassen

Thema: Frühchen und Menschenmassen

Guten Morgen, Meine Tochter ist mittlerweile sieben Jahre, geht in die zweite Klasse und kam nder 28+1 SSW zur Welt. 14 Wochen Krankengaus. Ich beobachte immer häufiger, dass ihr grosse Menschenansammlungen Angst machen. Sei es der Urlaub während der Hanse Sail oder ein normaler Kleinstadt Weihnachtsmarkt. In der Schule ist sie während der Pause auch lieber für sich. Sie möchte dann lieber nach Hause und Ruhe haben. Kann das mit der Frühgeburt zusammen hängen oder ist es eher eine Charaktereigenschaft ? Lieben Dank

von annika2008 am 20.12.2015, 06:13



Antwort auf Beitrag von annika2008

Huhu, Nach 2 Kindern in der 32.ssw würde ich mal behaupten, dass es eine Charakter Eigenschaft ist. Ich selbst war kein direktes frühchen, und hasse es über Märkte oder in discos oder so zu gehen. Mein eines Kind liebt den Kindergarten und sammelt immer regelrecht die anderen Kinder um sich herum. Lg.

von kaycee am 20.12.2015, 06:48



Antwort auf Beitrag von annika2008

Hallo, ich bin kein Frühchen und kann deine Tochter so gut verstehen. Mein Sohn, 32+2, mag auch keine "Massenveranstaltungen". Erst recht nicht, wenn es auch noch laut ist. Er mag es gerne übersichtlich und klar strukturiert. Er ist da aber einfach nur wie ich, denke ich. Wir sind beide trozdem gesellig und gerne mit Freunden zusammen. Nur eben lieber im "überschaubaren Rahmen". Typfrage, würde ich sagen. Ev.

von Ev71 am 21.12.2015, 21:12



Antwort auf Beitrag von annika2008

Meine Tochter ist bald 7, und sie hat das Problem auch, allerdings nur eine Zeitlang. Das kann ein paar Minuten oder auch ein paar Monate sein, je nach Situation. Bei ihr ist das definitiv fruehchenbedingt, sie hat Schwierigkeiten, Situationen und Raeume und Menschen zu erfassen. Das braucht bei ihr eine Weile. Wenn sie sich dann auskennt, dann hat sie auch viel Selbstvertrauen. Davor ist es oft so schlimm, dass sie Panik hat und Hand braucht. Es ist, wie wenn sich ein Abgrund vor ihr auftaete und steht in krassem Gegensatz zu ihrem normalen Selbstbewusstsein. Sprich mal mit einer Ergotherapeutin, die kann das ganz gut einschaetzen. lg niki

von niccolleen am 26.12.2015, 00:12



Antwort auf Beitrag von annika2008

Die Erlebnisse rund um die Frühgeburt prägen auch den Charakter. So wie sie dich geprägt haben. Meine (36+5) war allerdings auch ziemlich lange empfindlich, Besuch zu Hause, Stimmengewirr konnte sie gar nicht haben. Inzwischen stört sie höchstens, wenn sie nicht im Mittelpunkt steht. Sie ist auch 7.

von KH am 29.12.2015, 16:09



Antwort auf Beitrag von annika2008

Hallo! kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten, weil ich selbst ein Frühchen war (30.ssw), habe (glücklicherweise) noch kein Kind zu früh zur Welt gebracht. Auch ich war bereits als Kleinkind (und bin es bis heute) eher ein Einzelgänger und grössere Menschenmengen machen mir heute noch Angst, wobei ich hier einen grossen Unterschied sehe zwischen "Angst" und dass man das einfach nicht so mag. Denn bei mir handelt es sich tatsächlich schon um eine leichte soziale Phobie. wurde aber erst im Erwachsenenalter erkannt..wenn ich dir einen Rat geben kann, dann auf jeden Fall den, die Ängste deines Kindes ernst zu nehmen. denn das haben meine Eltern nicht getan, was ein sehr grosser Fehler war. Meine Angst vor der Schule wurde als "kein Bock" abgetan. Wenn ich morgens darum bettelte, zur Schule gefahren zu werden, um dem überfüllten Bus zu entgehen, hiess es, ich sei nur zu faul, zur Haltestelle zu laufen usw. letztendlich wurde jeder Tag zur Qual und ich entwickelte eine ernst zu nehmende Panikstörung, die mich bis ca zu meinem 22.LJ begleitete und mir das Leben schwer machte. Auch diese wurde von meinen Eltern abgetan. Sieht man ja von aussen nicht, kann also so schlimm nicht sein.Mittlerweile geht es mir durch mehrere Therapien gut, brauche schon ein paar Jahre keine Medikamente mehr und würde mich als stabil bezeichnen, aber der Weg war hart! tue das deinem Kind bitte nicht an! Suche lieber frühzeitig Hilfe für ihn, zb beim Kinder- u. Jugendpsychologen. Er wird es dir einmal danken. Ich gebe meinen Eltern bis heute einen Grossteil der Schuld für einige verlorene Jahre! weil sie mich nicht frühzeitig ernst genommen haben. Und in meiner Psychotherapie war meine zu frühe, komplizierte Geburt ein grosses Thema, sie kann also nicht ganz bedeutungslos gewesen sein. Dir und deinem Kind alles gute!

von amy2107 am 15.03.2016, 13:29