zurück| Geschrieben von Strampelinchen am 04.04.2017, 10:22 Uhr |
27+4 drohende Frühgeburt durch ss Vergiftung
Hallo ihr lieben wie ihr oben ja schon sieht habe ich seit 1 Woche v.a eine ss Vergiftung die aber noch gut behandelbar ist, leider seit heute geht es mir gar net gut Übelkeit, Sehstörungen, Müde usw.....
Ich habe einfach unheimlich Angst um meine kleine
Jetzt die Frage wie sind die Chance in dieser Woche wenn sie geholt werden muss bzw ich versuche jeden Tag noch durchzuhalten nächstes Ziel ist die 28+0!!!
Bin einfach am Boden zerstört...
Lg
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Re: 27+4 drohende Frühgeburt durch ss Vergiftung
Antwort von Minimaxi am 04.04.2017, 11:49 Uhr
Hallo,
ich kann dir nur empfehlen dich bei den Gestose Frauen zu informieren! Dort gibt es viele einfache aber wirkungsvolle Tipps http://präeklampsie-hellp.de/start
Ich wünsche dir und deiner Maus alles Gute!
Liebe Grüße Minimaxi
Re: 27+4 drohende Frühgeburt durch ss Vergiftung
Antwort von EarlyBird am 04.04.2017, 12:48 Uhr
Hi, erstmal alles Gute für euch - egal wie es weiter gehen wird. Natürlich wünsche ich euch, das ihr es schafft noch etwas weiter zu kommen (und es dir dabei auch gut geht..)..
Zu deiner Frage: Diese Frage wird hier sehr oft gestellt, es gibt allerdings keine wirkliche Antwort darauf.
Nur so viel: Die Chancen das ihr bei 27+4 weniger Baustellen habt stehen besser als wie noch vor einer Woche.
Aber auch das muss nichts heißen, denn Chancen sind nunmal keine Gewissheit/Absicherung. Es gibt auch sehr viele Spätfrühchen ab SSW 34 die mehr Baustellen hatten/haben als Frühchen die in SSW 28 kamen/kommen. Man weiß es in der Regel vorher nie (es sei denn, es ist bereits im Mutterleib etwas bekannt).
Dennoch ist die Medizin heute sehr weit fortgeschritten und selbst schlimme "Baustellen" lassen sich sehr sehr oft gut behandeln und austherapieren.
Ich nehme na, du bist in einer Klinik mit PNZ Anschluss Level 1. Dein Kleines wird vermutlich zwischen 1000 und 1300g wiegen (was schon mal gut ist).
Mit was du auf jeden Fall rechen musst und nicht ausbleiben wird, sind mehrere Wochen Klinikaufenthalt.
Dein Kleines wird erstmal notversorgt werden und in einen Inkubator müssen (dort sind die besten Bedingungen für so Kleine die eigtl noch in Mamas Bauch wären.
Ikterus (Neugeborenengelbsucht - überhaupt nicht schlimm - wird mit Lichttherapie/Phototherapie behandelt) ist sehr wahrscheinlich, ebenso Anpassungsschwierigkeiten, Bradykardien und Sauerstoffsättigungsabfälle.
Dein Kleines wird penibelst per Monitor überwacht werden und jeden Abfall lautstark mittels Piepton vermelden. Die Monitore können einen Anfangs verrückt machen, aber sie haben selbstverständlich ihren Zweck und sind vorallem am Anfang sehr feinfühlig eingestellt - also keine Panik.
Die Nahrung wird wohl vorläufig sondiert werden, das ist auch wichtig und richtig so. Die Kleinen sind noch zu schwach zum Trinken und müssen erst nachreifen und sich erholen. Im Mutterleib werden sieauch pber diePlazentaversorgt und müssen nicht an einer Flasche/Brust saugen. Daswörealso alkes nocht so wild und ganz normal in dieser frühen Woche.
Auch eine Atemhilfe ist in dieser Woche normal. Da muss man abwarten wie sich die Kleinen machen, je nach dem wird die richtige Atemhilfe indiziert. Heutesind diese Geräte so weit entwickelt, das sie genau erkennen wieviel Sauerstoff benötigt wird und helfen nach wenn es nötig ist.
Wenn die Lungenentfaltung noch nicht so klappen sollte, dann können die Ärzte heute über die Beatmungshilfe Lungenhelfer zuführen.
Es wird im PNZ wirklich alles dafür getan, das euer Kleines einen bestmöglichen Start haben wird. Dort und nur da seid ihr dann erstmal am besten aufgehoben.
Wissen solltest du, das selbst "schlimmere" Baustellen nicht das "Ende" bedeuten müssen. Bzgl Chancen hatte mein Kleiner (bei SSW28) sehr-sehr großes Pech, wobei man sich immer denken muss: Schlimmer geht immer :-/
Dennoch hatte er sich ins Leben gekämpft und trotz vielerlei unschöner Baustellen entwickelte er sich mehr als prächtig.
Um dir ein paar "Eventualitäten" zu nennen was eintreffen könnte, aber keinesfalls eintreffen muss
- Hirnblutungen (ist nicht immer eine Katastrophe! Das Babygehirn ist noch bei Null, hat also noch nichts gelernt. Das ist dann auch der Vorteil! Selbst bei drittgradigen Blutungen und Schädigungen, kann das Babygehirn - z.B. mit Unterstützung via Physio - auf gesunde Areale zurückgreifen. Ähnlich wie bei einem Computer nutzt es dann eben gesunde Areale zum Abspeichern und Ausführen des Neuerlernten, denn das Gehirn ist ja selbst bei völlig gesunden Erwachsenen alles andere als ausgelastet und hat wahnsinnig viel freie Kapazitäten.) Natürlich können sich Hirnblutungen auch negativ auswirken, das muss aber nicnt sein. Es heißt dann erstmal: Fördern und Zuversicht haben und die Entwicklung beobachten und Unterstützen.
Hirnblutungen 1 Grades sind zum Beispiel minimale oberflächliche Blutungen und bleiben i.d.R. völlig folgenlos. Nicht schlimm!
Treten Hirnblutungen auf, dann wird anfangs engmaschig kontrolliert wie sich diese entwickeln. Oft bleibt es auch bei Blutungen ersten Grades und dann ist es auch halb so wild.
- Lunge/Atmung: auch da gibt es vielerlei Komplikationsmöglichkeiten wie das Atennotsyndrom (RDS), Pneumothorax (PTX - Lungenbläschen platzen beim Entfalten der Lungenflügel und sie kollabiert - therapiert meist durch Intubation, Medikation, minimal Handling, Seitenlagerung usw), BPD (meist Folge von zu langer Hochfrequenzbeatmung) usw.
- Blut- Kreislauf: Verbindung zwischen Aorta und Lungenarterie verschließt sich nicht. Das kann hämodynamisch nicht relevant sein oder eben medikamentos behandelt werden
- Retinopathie (ROP): Netzhaut Augen nicht vollständig entwickelt. Muss auch nicht immer behandelt werden, je nach Befund. Allerdings wird auf jeden Fall der Augenarzt regelmäßig kontrollieren.
- Nekrotisierende Enterokolitis (NEC): Darmentzündung. Auch hier ist der Verlauf entscheidend. Antibiotikagabe, Nahrungspause, Magensonde wird aufgemacht bzgl Druckentlastung usw. dann wird genau geschaut wie sich die NEC entwickelt und je nachdem wird weiter therapiert - notfalls eine OP durchgeführt
- Hernien: Bauchnabel (nicht schlimm), Hüfte (einfache OP - bei uns durften Kinder mit HüfthernienOP bereits am nächsten Tag nach Hause - also nicht so dramatisch...
- Katheter; Manche Kleinen tun soch noch schwer selbst Wasser abzulassen und bekommen dann Unterstützung. Auch der Stuhlgang kann angespült werden. Nicht so wild.
Und so weiter!
GANZ WICHTIG: Nichts davon muss eintreffen, es kann aber eintreffen. Du solltest aber wissen, das nichts von alledem so wahnsinnig schlimm sein muss. All diese Baustellen werden im PNZ recht zügig erkannt und zügig therapiert und den kleinen geholfen. Nicht selten erholen sie sich zügig davon - die Kleinen sind von Anfang an kleine Kämpfer und ein Wunder der Natur.
Ich drücke euch die Daumen
und wie gesagt: Meiner hatte eine Menge von den oben genannten Baustellen und entwickelt sich wirklich prächtig. :)
Falls ihr wirklich so früh entbindet, kann ich dir das Buch "Frühgeburt - Rat und Hilfe für die ersten Lebensmonate" von Professor Dr. Jorch empfehlen. Hätte ich das buch damals schon gekannt, hätte ich es mir besorgt. Da steht alles super gut erklärt drin, was man als Eltern wissen möchte und was das alles (im PNZ) bedeutet.
Liebe Grüße
PS: ich hoffe das sich keiner an meinen Ausführungen stört, aber Strampelinchen hatte gefragt und ich hätte mir an inrer Stelle ehrliche Antworten erhofft.
Re: 27+4 drohende Frühgeburt durch ss Vergiftung
Antwort von Jani81 am 04.04.2017, 12:50 Uhr
Du bist in keiner schönen Situation :-(
Bist du denn im kh?
Ich kann nur sagen, sprich mit den Ärzten über alles was dir komisch vorkommt. Ich hatte damals im kh eine Frühchenberatung durch den Oberarzt der bei. Er hat mir viele Ängste genommen. Leider haben wir uns dann doch schneller wieder gesehen, als wir uns beide gewünscht haben. Meine Tochter wurde 25+6 mit 490g geholt. Heute ist sie 4 und hat bisher keine Auffälligkeiten, ist etwas kleiner und leichter, aber genauso frech wie andere in dem Alter. Die erste Zeit ist schwer, aber hab Vertrauen in die Ärzte und Schwestern.
Bei Fragen kannst du dich gern melden
LG
Janine
Re: 27+4 drohende Frühgeburt durch ss Vergiftung
Antwort von Strampelinchen am 04.04.2017, 13:38 Uhr
Ich danke euch für die ausführlichen Berichte ich weis das es hart werden wird aber ich werde kämpfen um jeden Tag im Bauch!!!!
Morgen muss ich wieder zur strengen Kontrolle hin!! Noch ist es im Griff aber es könnte ganz schnell sich ändern....
Positiv denken... sie sagte die 30+0 wäre sehr gut aber ich will es weiter schaffen darauf hin sagte sie, ich solle mir kleine Ziele setzen und dann immer Woche für Woche.
Ich danke euch vielmals und werde euch weiter auf den laufenden halten...
erkundige Dich beim Gyn welche HELLP Anzeichen sind
Antwort von Ellert am 04.04.2017, 19:38 Uhr
dann heisst es ganz schnell in die Klinik
LG dagmar
Re: 27+4 drohende Frühgeburt durch ss Vergiftung
Antwort von Eva88 am 05.04.2017, 22:52 Uhr
Ich finde deinen Beitrag echt super klasse und bemerkenswert, wie ausführlich und informativ du schreibst! Sehr, sehr toll!
Re: 27+4 drohende Frühgeburt durch ss Vergiftung
Antwort von EarlyBird am 06.04.2017, 19:59 Uhr
Oh danke das kam jetzt wirklich überraschend, lieb von dir.
Meist bekommt man ja nur Antworten wenn man verbessert, gerügt oder einem widersprochen wird.
Umso mehr habe ich mich jetzt über positives Feedback gefreut :)
Vielen Dank dafür
LG
Re: 27+4 drohende Frühgeburt durch ss Vergiftung
Antwort von Frühchenpapi am 08.04.2017, 22:50 Uhr
Kopf hoch und vorbereitet sein. Bei uns ging es in der Ssw 31 dann sehr schnell. Hast Du ein Blutdruckmessgerät? Würde ich zu anraten, wir mussten nachts mit über 200 ins KKH und hatten dann alle 3h CTG.
Lieber frühzeitig ins KKH wegen der Korrektur Lungenreifen.
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