Hallo Herr Mallmann,
ich hatte mich mit Ihnen schon kurz zu einem Verdacht auf Eileiterentzündung austauschen können, Vielen Dank! (ich glaube, die Entzündung gab es nie....)
...es ging um seit 2,3 Monaten bestehende Symptome wie veränderte Haut & Haare, Zwischenblutungen ab ca. Eisprung bis Periode, leichtes Unterleibsziehen links, Gelenkprobleme & Verspannungen, trägere Verdauung mit Blähungen.
Die orthopädische Abklärung erbrachte nun eine Blockade & Entzündung des Iliassakralgelenkes links, was auch das Ausstrahlen des Schmerzes in Hüfte, Leiste & Unterleib erklärt, auch vermutlich eine engezogene KS-Narbe mit Verwachsungen. Internistisch wurde per Sonographie und Enddarmtastuntersuchung nichts gefunden. Gynäkologische Untersuchungen & 5 (!) ausführliche Ultraschalls ergaben rein gar nichts, keine Zysten, kein nichts, alles sieht wohl super aus. Blutwerte ok.
Mein FA hat mir nach zwei Zyklen mit diesen periodischen Zwischenblutungen die Pille zoely verschrieben. Vorher konnte im US ein doch recht hoher Schleimhautaufbau gesehen werden. Meine Theorie ist so ein bisschen, dass aufgrund eines evtl. Progesteronmangels in der 2. Zyklushälfte die Blutungen auftraten, evtl. gar kein Eisprung stattfand und die Schleimhaut sich immer mehr aufgebaut hat. Jedenfalls ging mit der 1. periode mit der zoely sehr viel Schleimhaut ab, und in einem US nach der Periode war die Schleimhaut nur noch dünn 3mm aufgebaut.
Habe dann einen Hormonstatus bei meinem FA machen lassen (jetzt am 3.3), also 18. Zyklustag unter der Pille (überhaupt sinnvoll?).
Das sind die Werte, die rauskamen:
SBG 76,9nmol/L o.b.
HCG < 1,00mlU/mL neg.
F4 21,1pmol/L o.b.
RTH 0,97ulU/mL sehr gute Schilddrüsenfunktion (Euthyreose)
FER 30,9ng/mL o.b.
COR 452nmol/L o.b.
PRL 6,96ng/mL o.b.
LH 0,194mlU/mL 2. Zyklusphase o.b.
FSH 3,62mlU/mL 2. Zyklusphase o.b.
PRG 0,24ng/mL 2.Zyklusphase, keine Ovulation nachweisbar (Pille)
FT3 3,64pmol/L o.b.
AND 1,8ng/dL o.b.
TES 23,4ng/dL o.b.
E2 72,9pg/mL 2. Zyklusphase o.b.
Mein FA meinte, das ist alles okay so, ich könnte ggf. auf eine stärkere Pille wechseln, vielleicht vertrage ich die zoely nicht.
Ich hatte ja berichtet, dass mir diese ganzen unklaren Symptome grosse Angst einjagen, und so habe ich den letzten 2,3, Wochen mit ganz schlimmen Panikattacken zu kämpfen gehabt (kenne ich überhaupt nicht von mir.), schrecke aus dem Schlaf hoch, schlafe fast nicht mehr, ich bin unter Dauerstrom vor Angst, was Schlimmes zu haben.
Bin zum Hausarzt, dem ich meine Theorie von den verrückten Hormonen noch einmal erklärt habe, und der hat am 09.3. auch noch einmal Blut abgenommen.
Dabei kam ein anscheinend exorbitant hoher Ö1 Wert heraus >18000 pg/ml. Mein Arzt hat das Labor angerufen, das war wohl kein Fehler...
Was bedeutet das denn?
- Ich bin 36, und hatte immer sehr viel Stress. Könnte das die Perimenopause sein, und kann es da schon so Hormonschwankungen geben?Bzw. kann meine Progesteronproduktion sich verringert haben?
- Kann mein derzeitiger Panik-Ausnahmezustand so einen hohen Ö1 Wert provozieren?
Nehme ab heute die Pille vorsichtshalber mal nicht mehr (in 2 Tagen wäre ich eh durch mit der Packung), mein FA ist nicht zu erreichen und nun mache ich mir ja echt Sorgen....
von
tütelüüt
am 13.03.2015, 10:06
Antwort auf:
Östrogendominanz & Angst?
Ihre Symptome (bestehende Symptome wie veränderte Haut & Haare, Zwischenblutungen ab ca. Eisprung bis Periode, leichtes Unterleibsziehen links, Gelenkprobleme & Verspannungen, trägere Verdauung mit Blähungen.) können viele Ursachen haben.
Man könnte erwägen:
Untersuchung auf Chlamydien.
Hormontest ohne Pilleneinfluss
Doxycyclin 100 über 10 Tage auch ohne Erregernachweis.
Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie und Ausschabung)
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 13.03.2015
Antwort auf:
Östrogendominanz & Angst?
achso, was ich mich frage: taucht in dem Befund von meinem FA der Ö1 überhaupt auf? und würde man den nicht immer mittesten?
wenn ich nun die Pille nicht mehr nehme, wäre vermutliche eine extra Progesteronzufuhr ganz gut. ich meine, tendenziell eher einen hohen östrogenspiegel zu haben, was würden Sie da vorschlagen?
von
tütelüüt
am 13.03.2015, 10:12
Antwort auf:
Östrogendominanz & Angst?
...achso: die Zwischenblutungen im 1. Monat unter zoely traten wieder ca. ab Eisprung bis zur Periode auf, jetzt im 2 Zyklus unter zoely wieder ab Eisprung, allerdings nur für 4,5 Tage.
von
tütelüüt
am 13.03.2015, 10:20
Antwort auf:
Östrogendominanz & Angst?
doxy habe ich nun schon bekommen & durchgenommen.
mich irritiert dieser hohe Ö1 - Wert, ist Ihnen schon einmal so etwas untergekommen?
von
tütelüüt
am 13.03.2015, 10:29
Antwort auf:
Östrogendominanz & Angst?
Estradiol wird in der Leber zu Estron (Ö1) umgewandelt und führt somit bei Ihrer Pille zu sehr hohen Werten. Das ist also zu erwarten.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 13.03.2015
Antwort auf:
Östrogendominanz & Angst?
aha! das ist ja interessant...da bin ich ja doch erleichtert, dass es eine einfache erklärung dafür gibt - vielen dank! mein hausarzt hat mich gestern abend auf dem handy angerufen, um mir diesen wert mitzuteilen um ihn bitte mit meinem gyn zu diskutieren. vielleicht war ihm das nicht bewusst.
...aber wenn sich Ö1 dann auch mal wieder in Ö2 umwandelt, befeuere ich dann nicht tendenziell mit der zoely noch einen hohen östrogenspiegel bzw. dominanz? (mit allen unguten derzeitigen nebenwirkungen & risiken?) (..in der annahme, nicht genügend progesteron zu haben...)
- östradiol wurde mit 52 bzw. ein paar tage vorher mit 72pg/ml gemessen, ist das eher hoch oder niedrig?testosteron war niedrig, 0.33. (unter zoely, 18. bzw. 24. Zyklustag)
habe meinen FA auf eine Ausschabung angesprochen, er meint, da gibt es bei mir absolut keinen Anhaltspunkt.hm.
ganz grossen dank noch einmal für die prompten & hilfreichen antworten!
frauenärzten bleibt heute scheinbar nicht viel zeit für erklärende gespräche...
von
tütelüüt
am 13.03.2015, 11:49
Antwort auf:
Östrogendominanz & Angst?
Zoely hat ein starkes Gestagen und mit Estradiol ein biologisch relativ schwaches Östrogen. Diese Pille ist stark gestagenbetont. Das könnte allenfalls durch die östrogenfreie Pille getoppt werden.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 14.03.2015
Antwort auf:
Östrogendominanz & Angst?
Vielen Dank,
noch eine letzte Frage (!) -
wenn ich tendenziell eher keine Pille, auch keine östrogenfreie, möchte - ich bin 36 - (mir geht es nicht um die Verhütung...sondern um den Progesteronmangel) - Kann man z.B. auch Utrogest nehmen, oder eine Creme mit natürlichem Progesteron?
Grossen Dank noch einmal!
von
tütelüüt
am 16.03.2015, 03:41
Antwort auf:
Östrogendominanz & Angst?
Progesteron wird nur schwach bis gar nicht über die Haut resorbiert.
Also Progesteron als Tabletten.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 18.03.2015