Zweijähriger will immer das Gegenteil

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Zweijähriger will immer das Gegenteil

Hallo, Ich habe eine Frage zu dem Verhalten unseres zweijährigen Sohnes. Seit ein paar Monaten "will" er immer das Gegenteil von allem. Ich setze will in Anführungszeichen, da er es eigentlich nicht will, er sagt es nur immer. Ein Beispiel: er wird abends noch gestillt. Ich bringe ihn ins Bett und biete ihm die Brust an. An "guten" Tagen nimmt er diese an und alles ist in Ordnung. Allerdings hat er halt auch schlechte Tage. An diesen sagt er dann, dass er nicht trinken will. Sag ich dann, ok, dann eben nicht, dann schreit er rum, er wolle trinken. Und so geht es mit vielen Dingen, zudecken, rausgehen, anziehen, ausziehen usw. Ebenso schickt er mich aus dem Zimmer abends, nur um zu protestieren, wenn ich dann tatsächlich gehen will. Wie reagiert man da richtig? Ich nehme es meist gelassen, aber im Hinterkopf macht sich etwas Unwohlsein breit, weil ich Angst habe, dass seine Erziehung in falschen Bahnen verlaufen könnte. Er ist meist ein lieber kleiner pfiffiger Kerl, nur manchmal eben ein kleines Teufelchen ;-) Vielen Dank schonmal

von kirsche2 am 20.02.2017, 12:06



Antwort auf: Zweijähriger will immer das Gegenteil

Liebe Kirsche2, Ihr Sohn testet aus, wie weit er austesten kann, dass sein "Wille" Gehör findet und umgesetzt wird. Entscheidet sich Ihr Sohn dafür, dass Sie z.B. das Zimmer verlassen, dann fragen Sie gezielt nach, ob er es wirklich möchte und erklären ihm auch, dass er sich dann nicht noch einmal umentscheiden kann. Bieten Sie ihm an, bei ihm zu bleiben. Konsequent zu bleiben, gerade beim Schlafengehen, ist oft schwierig. Darum verlassen Sie das Zimmer, wenn er es so äußert. Lassen Sie ihn ein wenig schmoren, wenn er dann nach Ihnen ruft. Gehen Sie nach kurzer Zeit ins Zimmer und erklären aus ein wenig Entfernung, dass er wollte, dass Sie gehen und Sie es darum gemacht haben. Gehen Sie dann wieder raus. Mag er sich nicht beruhigen, gehen Sie natürlich zu ihm und kommen seinem Bedürfnis nach. Genauso in allen anderen Situationen. Das Ausprobieren ist normal und geht auch wieder vorbei. Darum darf Ihr Sohn gerne Ihre Konsequenz durch Worte und Taten (nicht gleich nachgeben) erfahren, aber auch, dass Sie für ihn da sind und ihm eine "zweite Chance" geben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 20.02.2017