Hallo, der 6 Jährige bekommt zu Hause, wenn er seiner Lieblingsbeschäftigung "Brüderärgern" nachkommt, von seinem sowohl 10 als auch 8 jährigen Brüdern als Reaktion eine hinter die Ohren, oder wird getreten... Er provoziert, was das Zeug hält, obwohl er weiß, dass seine Brüder das nicht mitmachen. Zum Schluss werden alle mit den unterschiedlichsten Strafen versehen, weil der eine angefangen hat und der andere nicht gewaltfrei reagiert hat. Strafen sind unter anderem Auszeiten von den Geschwistern (allein in die jeweiligen Zimmer), eigenes Zimmer aufräumen, Hausarbeiten (altersgemäß), spazieren gehen, Teamarbeiten - um aufeinander einzugehen, Fernsehverbote, Handcomputer-Verbote (Nintendo, I-Pod), kreative Beschäftigungen .. Bzw. Belohnungsbesuche im Kino, Indoorspielplatz etc. wenn sich an Regeln eines gut funktionierenden Zusammenseins gehalten wird. Im Kindergarten ist der Kleinste dann plötzlich in der "Austeilerrolle". Selbst seine Freunde werde laut Erzieherin ohne ersichtlichen Grund getreten, geschlagen und im schlimmsten Fall sogar arztreif gebissen und da ist es egal, ob die Erzieher direkt daneben stehen. Die Erzieher wissen sich keinen Rat mehr, denn Auszeiten im Büro, hinsetzen und Basteln oder Malen (mittlerweile beim Kind keine freiwilligen Freizeitbeschäftigungen mehr, da sie nur noch negativ behaftet sind) bringen nur kurzzeitig etwas. Wird in der Gruppe etwas zusammen gemacht, ist er lieb und wird auch gelobt. Wird ihm aber die Zeitgestaltung frei gelassen, ist er wieder an anderen dran. Logisch wäre, ihm ganzzeitig zu beschäftigen, aber er braucht auch seine Bewegung und freie Entscheidungen, wie alle anderen Kinder. Abgesehen davon, sind die Erzieher ja nicht nur für ihn in der Einrichtung. Welche Möglichen bestehen, um dem Kind beizubringen, das er mit einem vernünftigen Verhalten viel mehr Spaß sowohl im Kindergarten, als auch zu Hause haben kann? Er weiß, dass es bei gutem Verhalten häufiger auf Fragen ein Ja hört, als bei schlechtem Verhalten. Denn ein unartiges Kind bekommt keine Wünsche erfüllt. Aber das zieht alles nichts. Und wie kann man den großen Brüdern beibringen, dass man selbst anders auf die Sticheleien und Provokationen des Kleinen reagieren muss, um aus diesem Teufelskreis ausbrechen zu können? Es fallen häufig die Sätze: 1.verhaltet euch so, wie ihr selbst behandelt werden möchtet! und 2. Wen ihr nicht lernt, als Erster nicht zu reagieren, verliert der Stänkerer seine Munition und hört irgendwann von allein auf! Statt dessen wird immer noch einer obendrauf gesetzt, weil ja keiner zuerst zurückstecken will. Der Kleine ist das liebste Kind, wenn er alleine mir Erwachsenen ist. Auch die beiden Großen sind untereinander gewaltfrei. Nur in der Kombination wird der Kleine immer außen vor gelassen, weil er ja sowieso bald wieder stänkert und dann geht es erst recht los. Und im Kindergarten ist er dann in der Rolle des Großen, Älteren. Teufelskreis eben... Über direkt anwendbare Tipps wäre ich sehr dankbar. MfG birkae
von birkae am 01.10.2014, 14:43