Liebe Frau Ubbens,
Unser Sohn ist 3 Jahre und 2 Monate alt und seit letzter Woche im KiGa.Ich sollte die ersten drei Tage komplett mit ihm vor Ort bleiben, er konnte sich teilweise von mir lösen und hat auch gut gespielt. Aber ich durfte nicht gehen. Am 5. Tag sagten mir die Erzieherinnen sie würden in meinem Beisein nicht an ihn herankommen und ich solle gehen.
Ich habe mich verabschiedet und unser Sohn musste unter panischem Geweine festgehalten werden. Ich habe auf dem Parkplatz gewartet und nach 10 Minuten wurde ich gebeten wieder zu kommen, da er sich nicht beruhigen ließ.
Als ich um die Ecke kam lag er in embryonalstellung, versteckt unter einem Holzpferd im Garten. Seinen plüschhund im Arm und schluchzte, bekam kaum Luft.
Das war so schlimm zu sehen. Er brauchte noch 15 Minuten auf meinem Schoß,um sich zu beruhigen. Ich sagte dann wir gehen nach Hause, aber er wollte noch mit den anderen Kindern frühstücken. Aber ich sollte da bleiben. So sind wir dann noch kurz geblieben.
Hier in seinem gewohnten Umfeld bewegt er sich frei. Spielt bei Nachbarn, bleibt bei Oma und Opa etc. und ist relativ selbstständig und sprachgewandt.
Ich weiß nun gar nicht wie es im KiGa weiter gehen soll, bzw. wie ich vorgehen soll. Ist er vielleicht noch gar nicht kindegartenreif, sollen wir pausieren und zu späterem Zeitpunkt neu starten? Auf keinen Fall lasse ich ihn da nochmal so weinen. Oder muss das sein und er lernt erst dadurch dass ich gehen und immer nach kurzer Zeit wieder da bin,dass ich ja wiederkommen?
Ich hoffe alles ist einigermaßen verständlich.
Ganz lieben Dank im Voraus
Franziska
von
Franziska27
am 23.08.2017, 22:38
Antwort auf:
Wie schaffen wir die Eingewöhung in den KiGa ohne Tränen?
Liebe Franziska,
erbitten Sie um eine weitere Woche, in der Sie Ihren Sohn begleiten dürfen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Sohn gerade schön spielt oder sich gut mit der Erzieherin versteht, dann kündigen Sie ihm an, dass Sie zur Toilette gehen und gleich wieder für ihn da sind. Ihr Sohn weiß, dass ein Toilettengang nicht sehr lange dauert und kann den Zeitrahmen einschätzen. Mag Ihr Sohn Sie nicht gehen lassen, dann zeigen Sie ihm wo die Toiletten sind und bringen ihn dann zu einer Erzieherin zurück. Verlassen Sie den Raum für zwei Minuten und gehen wieder rein. Kann er es gut akzeptieren, erweitern Sie die Zeiten der Trennung.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 25.08.2017
Antwort auf:
Wie schaffen wir die Eingewöhung in den KiGa ohne Tränen?
Oh je , ich verstehe nicht, warum so viele Kitas einfach nicht die Geduld aufbringen...
Er ist drei und nach 4 Tagen soll er einer Erzieherin, die ja schon selbst erkannt hat, dass dort noch keine Verbindung ist, unter Zwang (!!) sein Vertrauen schenken?!
Lies bitte ein bisschen zum Thema "sanfte Eingewöhnung", wo betont wird, dass Trennungsversuche erst dann stattfinden, wenn das Kind Bereitschaft signalisiert.
Irgendwann resigniert zwar jedes Kind ("mir hilft eh keiner") und hört auf zu weinen, aber oft gibt es dann unschöne Spätfolgen.
Die "sanfte Eingewöhnung" muss man als Eltern leider immer noch häufig erzwingen und es wird einem dann gerne unterstellt, man könne sich selbst nicht trennen. Da muss man dann drüberstehen...
DU kennst dein Kind - hör auf DEIN Gefühl und lass ihn da nicht einfach so zurück, weil eine Erzieherin es gerade zu blöd findet, dass du da noch sitzt. Geht dann - falls Du die Zeit hast - eben jeden Tag nur 1 Stunde zusammen hin, bis er sich von selbst öffnet oder zumindest toleriert, dass du kurz zur Toilette musst. Diese Minitrennung kann man dann ausweiten.
Bei uns hat es so geklappt: NACHDEM mein Sohn Vertrauen hatte, konnte ich gehen - und dann war es auch egal, ob ich 1 oder 3 Stunden weg war.
Jetzt kann man nur hoffen, dass das traumatische Erlebnis euch nicht zu weit zurückwirft. Auf weitere Trennungsversuche würde ich jedenfalls erstmal verzichten und wenn die Einrichtung gar nicht mit sich reden lässt, muss man sich nach Alternativen umsehen.
Alles Gute
von
schneeziege08
am 24.08.2017, 13:31