Liebe Frau Ubbens, ich habe hier schon viele interessante Beiträge von Ihnen gelesen, so eine richtige Antwort auf meine Fragen finde ich aber nicht. Auch die gängige Literatur bezieht sich immer auf Kinder, mit denen man schon richtig reden kann. Bei unserer Tochter (18 Monate) begann bereits mit 16 Monaten das "Trotzalter". Seitdem ist das Familienleben wieder komplizierter geworden ("wieder", weil sie nach der gängigen Definiton ein "Schreibaby" war). 1.) Ich versuche, derzeit möglichst wenig zu verbieten, also nur Dinge, bei denen sie sich oder andere Menschen ernsthaft verletzen oder Dinge von größerem Wert kaputt machen könnte. Mein Mann sieht das anders und meint, wir müssten bereits jetzt konsequent all das verbieten, was sie auch später als größeres Kind nicht tun soll (z. B. Essen vom Hochstuhl werfen, mit Spielzeug um sich schmeißen, uns hauen usw.). >>> Was ist richtig? 2.) Oft möchte sie etwas, das sie durchaus haben soll, aber sie protestiert praktisch sofort lautstark oder fängt fürchterlich an zu weinen, weil es ihr nicht schnell genug geht (z. B. im Buggy abgeschnallt werden, den Schneeanzug ausziehen oder die kühlschrankkalte Milch in der Mikrowelle kurz anwärmen) . >>> Bedeutet das, dass sie schon gelernt hat, dass sie mit Schreien / Tränen alles erreichen kann? Das meint jedenfalls unsere Verwandtschaft, denen zu Folge wir bereits "verloren" haben. ("Die wird euch die nächsten 20 Jahre auf der Nase rum tanzen!" usw.) 3.) Unter den gegebenen Umständen ist es schwieriger denn je, das nächtliche Stillen einzustellen [und Töchterlein vielleicht sogar aus dem Ehebett auszuquartieren.] Die allerschlimmsten, längsten und dramatischten "Tobsuchtsanfälle" hat sie nachts, wenn ich sie nach dem dritten, vierten oder fünften Stillen sanft von der Brust löse oder nicht noch mal ran lasse. [Auch wenn es mir leid tut, aber ich kann während des Stillens nicht mehr so gut einschlafen wie früher und muss mittlerweile wieder morgens ins Büro. Bis vor sechs, acht Wochen hat sie das auch akzeptiert.] Sie wirkt dann wirklich sehr verzweifelt und kann (wenn Weinen und Toben endlich abgeebbt sind) nur als kleines Päckchen auf meinem Bauch kauernd wieder einschlafen. >>> Macht es Sinn, das Abstillen aufzuschieben, bis das Kind älter und verständiger geworden ist, oder wird es nur noch schwieriger werden? Herzlichen Dank!
von hollerfee am 25.02.2015, 06:23