Wie können wir unserem Großen bei der "Entthronung" helfen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wie können wir unserem Großen bei der "Entthronung" helfen

Schönen guten Abend, ich brauche dringend einen Rat wie wir mit dem Verhalten unseres Großen richtig umgehen sollen. Unser Großer ist fast 4 Jahre alt und ist vor 11 Tagen großer Bruder einer kleinen Schwester geworden. Der Kleinen gegenüber ist er zuckersüß, kuschelt und schaut immer nach ihr. Aber sein Verhalten - vor allem mir und meinem Mann gegenüber - ist momentan sehr schwierig. Er tritt und haut, ist immer extrem laut, provoziert extrem, macht sein Spielzeug kaputt, ist im Gegenzug aber auch schnell weinerlich... etc. So kennen wir ihn gar nicht. Wir haben während der Schwangerschaft versucht ihn so gut es geht auf die neue Situation vorzubereiten (Bücher gelesen und erklärt, dass ein Baby sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, wir ihn aber dennoch nicht weniger lieb haben). Klar, weiß ein Dreijähriger nicht was das tatsächlich bedeutet. Aber dass es uns so extrem erwischt, damit haben wir nicht gerechnet. Anfangs haben wir viel geschumpfen, ihm die Sachen weggenommen... dann haben wir aber gemerkt dass ihm das alles total egal ist und das nichts bringt. Dann haben wir es mit ignorieren seines schlechten Verhaltens probiert und einfach seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt. Kein Schimpfen oder ähnliches mehr. Aber auch jetzt ist es nicht besser. Wir nehmen uns beide - auch einzeln - viel Zeit für ihn. Beziehen ihn aber auch bei der Kleinen mit ein, wenn er es möchte. Aber nun sind wir am Ende mit unserem Latein. Mein Mann muss nächste Woche wieder arbeiten und ich weiß nicht wie ich das dann machen soll. Verhalten wir uns richtig? Oder gibt es noch einen anderen Weg, wie wir ihm helfen können mit der Situation klar zu kommen? Vielen Dank schon mal für ihre Antwort! Ganz liebe Grüße

von tani0910 am 03.11.2015, 17:53



Antwort auf: Wie können wir unserem Großen bei der "Entthronung" helfen

Liebe tani0910, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Baby. Schimpfen und ignorieren hilft nicht, wie Sie selbst schon festgestellt haben. Zudem sind 11 Tage noch keine wirklich lange Zeit, um sich an die neue Familiensituation zu gewöhnen. Versuchen Sie selbst, ruhig zu bleiben. Nehmen Sie sich viel Zeit für Ihren Sohn. Lesen Sie ihm vor während Sie das Baby stillen oder das Fläschen geben. Er darf beim Kochen und Tischdecken helfen etc. Trösten Sie ihn, wenn er weint. Macht er Spielzeug kaputt sagen Sie ihm, dass sie es nicht in Ordnung finden, ebenso, wenn er provoziert etc. Versuchen Sie ansonsten sein Verhalten, solange es nicht für das Baby oder Sie als Eltern gefährlich wird, zu ignorieren. Ihr Sohn wird womöglich noch ein paar Wochen brauchen, um sich gänzlich neu zu orientieren, doch dann wird wieder alles entspannter. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 04.11.2015