Hallo Frau Schuster,
mein Sohn ist 10 Jahre alt und kommt jetzt auf die weiterführende Schule. Im letzten Jahr fing es mit Bauchschmerzen an, die sich häuften und so schlimm wurden, dass wir ihn immer öfter aus der Grundschule abholen mussten. Dann gab es eine Phase, in der er nicht mehr in die Schule gehen wollte, aus Angst vor Bauchschmerzen, dies haben wir überwunden. Seit Monaten versteckt er Lebensmittel (Brot), so dass es überall anfängt zu schimmeln. Er kann damit einfach nicht aufhören und muss ständig etwas essen, weil er meint, dass er sonst Bauchschmerzen bekommt. Wir suchen jetzt nach Lösungen, die ihn davon abhalten, Essen zu bunkern und zu verstecken. Organisch ist alles abgeklärt, befinden uns gerade in kinderpsychiatrischer Testdiagnostik, allerdings ohne Aussicht auf Weiterbehandlung bei diesem Arzt. Rennen jetzt schon seit einem Jahr damit herum. Unser Kind legt auch ein Vermeidungsverhalten an den Tag, aus Angst, nicht überall die Möglichkeit zu haben, an Essen zu kommen.
von
Kerstinwa
am 26.07.2016, 20:20
Antwort auf:
Wie halte ich meinen Sohn davon ab Essen zu verstecken?
Liebe Kerstinwa,
meine Vorrednerin hat schon sehr gut geantwortet, so dass ich dem nicht mehr viel hinzufügen kann. Nur soviel, dass statt des losen Brotes Sie vielleicht auch kleine abgepackte Brotportionen nehmen können, die nicht so schnell schimmeln, falls Ihr Sohn das Verlangen verspürt, auch das bereit gestellte Brot zu verstecken.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 27.07.2016
Antwort auf:
Wie halte ich meinen Sohn davon ab Essen zu verstecken?
Bin keine Fachfrau, würde aber da möglichst pragmatisch herangehen. Damit Dein Sohn kein Essen verstecken muss, würde ich das Brot einfach selbst bereitstellen - in der Küche, aber auch in seinem Zimmer. Wenn man die Sache problematisiert, erhält man sie vermutlich eher aufrecht, als wenn man gelassen darauf eingeht. Du kannst Vollkornbrot (feines, nicht grobes) aus dem Bioladen kaufen, dann hat die Sache sogar noch einen durchaus großen Gesundheitswert.
Die Angst vor den Bauchweh würde ich natürlich auch angehen. Zum Beispiel gibt es Kurse "Autogenes Training für Kinder", so einen habe ich mit meiner Tochter auch einmal gemacht, als sie somatoforme Beschwerden entwickelt hatte. Der Kurs wird zu etwa drei Vierteln von der Krankenkasse bezahlt (75 EUR, Kosten etwa 110 EUR). Dasselbe gilt für ähnliche Kurse (Entspannung für Kinder, Selbstbehauptung für Kinder etc.). Etwas in dieser Art wird sicher auch in Eurer Region angeboten. Es hilft wirklich!
LG
von
Windpferdchen
am 27.07.2016, 11:26