Warum ist mein Sohn nur so schwierig?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Warum ist mein Sohn nur so schwierig?

Liebe Frau Ubbens, ich habe zwei Kinder. Eine Tochter (5) und einen Sohn 19Monate. Meine Tochter ist ein sehr ausgegliches und zufriedenes Kind. War auch ein Tragebaby und hatte sehr starke Bedürfnisse. Ich habe keines meiner Kinder jemals schreien gelassen ect..... Mein Sohn allerdings war schon von Anfang an sehr extrem was seine Bedürfnisse angeht. Er ist ein Stillkind und ein Tragekind. Er geht nicht in Fremdbetreuung und ist bei mir Zuhause. Ich bin wirklich verzweifelt und ratlos. Ich dachte Anfangs noch das sind Phasen (Entwicklung, Zähne ect...)und habe ihm immer alles gegeben was er gebraucht hat. Ich hatte immer die Hoffnung das es besser wird aber es wird eher schlimmer. Er ist motorisch sehr weit und konnte sein mit 11 Monaten frei laufen. Sprechen tut er dafür kaum. Eigentlich nur Mama. Er ist generell nur unzufrieden. Ganz egal was ich mit ihm machen und wohin wir gehen. Er nörgelt, meckert, zerrt an mir herum, brüllt. Er hängt den ganzen Tag nur an mir und meckert. Ich bin einfach furchbar dünnhäutig geworden. Und habe ehrlich gesagt absolut keine Nerven mehr. Meine Tochter wird völlig in den Hintergrund gedrängt und steckt nur noch zurück. Ich kann ihn auch nirgends mit einbeziehen. Er will die volle Aufmerksamkeit. Sobald es nicht läuft wie er will wird gebrüllt und sich auf den Boden geworfen. Absoluter Zorn. Er kann sich kaum mit irgendwas beschäftigen Komischerweise aber benimmt er sich nur bei mir so. Wenn er mit meinem Mann alleine ist, ist die Situation völlig entspannt. Er spielt und ist zufrieden. Aber kaum tauche ich wieder auf gehts los. Wo liegt den nur mein Fehler? Ich bin am Ende meiner Kräfte und Nerven. Es ist kaum möglich irgendwelche sozialen Kontakte zu pflegen. Ich weiß keinen Rat mehr. Viele Grüße

von Beautyholic am 15.11.2016, 21:10



Antwort auf: Warum ist mein Sohn nur so schwierig?

Liebe Beautyholic, wenn Sie sich morgens eine Stunde gezielt mit Ihrem Sohn beschäftigt haben und dann von seiner Seite weichen, weint er dann? Können Sie sich noch auf solch eine Spielezeit einlassen oder ist auch diese Stunde schon schwierig? Holen Sie sich Ihre Entspannungszeiten, in dem Sie z.B. ausgedehnte Spaziergänge machen. Setzen Sie Ihren Sohn in den Kinderwagen/Buggy und gehen einfach so spazieren, ohne Ziel. Ist Ihr Sohn dabei entspannt und Sie selbst können die "Ruhe" genießen? Vermutlich ist Ihre Tochter am Vormittag im Kindergarten. Am Nachmittag möchte sie natürlich auch einen Teil Ihrer Aufmerksamkeit. Schenken Sie ihr diese Aufmerksamkeit und schalten ggfls. Ihre "Ohren auf Durchzug". Ihr Sohn kann sich neben Sie oder auf Ihren Schoß setzen und "mitspielen" oder er muss leider ein paar Minuten protestieren. Ihr Sohn braucht und bekommt sehr viel Aufmerksamkeit und dennoch kann er lernen, dass ein paar Minuten am Tag auch seine Schwester dran ist. Halten Sie es eine Woche lang durch. Kann sich Ihr Sohn nun schon schneller beruhigen? Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 17.11.2016