Trotzanfälle - vor allem bei der primären Bezugsperson?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Trotzanfälle - vor allem bei der primären Bezugsperson?

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn (3) ist hochsensibel. Er lebt seit letztem Jahr mit mir vom Vater getrennt. Der Kleine hat in den ersten 2,5 Jahren nicht durchgeschlafen u. in jeder nacht mehrfach geschrien. Dann hatte sich das ganze ein halbes Jahr beruhigt. Seit dem bekommt er wieder massive Trotzanfälle , auch in der Nacht. Diese können bis zu einer Stunde (!) andauern. Ich bin am Ende... Die ersten Beschwerden der Nachbarn liegen vor. Nun habe ich zwei Fragen: Diese heftigen Anfälle bekommt er nur bei mir. Dann zeigt er eine extreme Ambivalenz u. ich kann ihm nichts "recht machen". Mein Ex-Partner wirft mir vor, dass es an meinem Verhalten liegt. Allerdings habe ich gelesen, dass die Kinder diese Affektanfälle hauptsächlich bei der primären Bezugsperson bekommen. Ist das richtig?? Zum anderen wirft er mir vor, ich verhalte mich nicht richtig. Da ich den Kleinen während des Trotzanfälles ignoriere. ( Ich versuche zu Beginn des Anfalles meinem Sohn zu erklären, dass ich gerne jederzeit für ihn da bin, aber nun meine Dinge weitermache...Denn mit jeder Ansprache oder Blickkontakt schreit er mehr u. schreit "Mama weggehen, Mama nichts sagen!".. ) Er droht mit Einschaltung des Jugendamtes... Danke für Ihre Arbeit.

von Bella1999 am 24.03.2014, 09:55



Antwort auf: Trotzanfälle - vor allem bei der primären Bezugsperson?

Liebe Bella1999, wenn Ihr Sohn auf ganzer Linie so sensibel ist, dann wird er sicherlich noch dabei sein, die Trennung vom Papa zu verarbeiten. Das kann ein "Rückschritt" in der Trotzphase bedeuten. In der Tat ist es so, dass diese Trotzanfälle i.d.R. hauptsächlich bei der engsten Bezugsperson auftreten. Die meisten Kinder wollen während des Trotzanfalls nichts mit anderen Personen zu tun haben und werden höchstens noch wütender. Versuchen Sie, mit Ihrem Sohn zu üben, dass er während eines Trotzanfalls auf ein "Wutkissen" hauen, treten, beißen kann. Zeigen Sie es ihm in einer ruhigen Minute und reichen es ihm, wenn´s nötig wird. Wie oft hat er diese Trotzanfälle tagsüber und wie oft nachts? Warum trotzt er nachts? Wacht er auf und schreit oder möchte er etwas haben, sie müssen es verneinen und er wird dann wütend? Grundsätzlich sind Trotzanfälle in dem Alter ganz normal, aber die Dauer von bis zu einer Stunde und auch nachts, sind dann doch eher selten. Melden Sie sich gerne noch einmal. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 24.03.2014



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