Trotz oder brauch er einfach momentan mehr Zuwendung?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Trotz oder brauch er einfach momentan mehr Zuwendung?

Hallo! Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und ich bin im 6. Monat schwanger. Er war bisher immer ein super lustiges, lebhaftes und liebes Kind. Seit Beginn der Schwangerschaft ist er aber sehr trotzig, will ständig seinen Willen durchsetzen und ist unheimlich anhänglich geworden. Zur selben Zeit fing er an, in die Kita zu gehen, dort ist er sehr glücklich, nur das morgens dort lassen ist ein ewiger Krampf. "Mami nicht weggehen!", manchmal hock ich da bis zu einer Stunde, weil ihm bei jedem "Weg-geh-versuch" gleich dicke Krokodilstränen runterkullern. Auf der einen Seite tut er mir schrecklich Leid, auf der anderen ärgert es mich total. Andererseits ist er seit Beginn der Kita ständig krank, entweder erkältet, oder Bauchweh oder was weiss ich, was scheinbar normal ist, die erste Zeit. Meine Frage: er trotzt viel, sagt zu allem NEIN (anziehen, essen, weggehen...), auf der anderen Seite ist er total lustig und froh. Liegt dieser Trotz einfach am Alter, das ich schwanger bin, usw. kurz: ist das normal??? Auch Papi ist momentan keine Lösung, er will nur Mami. Nur Mami darf ihn hinlegen, füttern, usw usw.... ganz schön anstrengend. Und ich weiss nicht, ob ich mich zusammenreissen soll und das eben alles machen, weil er mich vielleicht im Moment mehr brauch als sonst, oder ob ich ihn einfach auch ein bisschen "zwingen" soll die Dinge auch mit Papi oder alleine zu machen.... oder morgens im Kindergarten: ihn weinen lassen und den Abschied einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen, oder einfach da bleiben bis ich merke, er fühlt sich wohl, oder ihn eine Zeit lang lieber zu hause lassen.... ??? Hoffentlich können Sie mir etwas weiterhelfen!!! Danke!!!

von margaritta am 25.06.2014, 17:03



Antwort auf: Trotz oder brauch er einfach momentan mehr Zuwendung?

Liebe Margaritta, Ihr Sohn steckt in einer ganz normalen Trotzphase. Er möchte sich ausprobieren. Er hat entdeckt, dass er seinen eigenen Willen hat und den möchte er auch durchsetzen. Mit der Schwangerschaft hat das sicherlich nichts zu tun. Welche Veränderungen auf ihn zukommen, kann Ihr Sohn noch nicht abschätzen. Bzgl. des Kindergartens hat sich Ihr Sohn daran gewöhnt, dass, wenn er Tränen vergießt, Sie noch ein ganzes Weilchen bei ihm bleiben. Es ist für ihn zum Ritual geworden. Haben Sie schon einmal ausprobiert, ob er sich von einer Erzieherin trösten lässt? Sprechen Sie mit einer Erzieherin, dass Sie es die nächsten Tage probieren möchten. Kündigen Sie bei Ihrem Sohn an, dass Sie beispielsweise noch dringend etwas erledigen müssen und deshalb nicht soviel Zeit in der Kita verbringen können und gehen dann auch nach wenigen Minuten. Bleiben Sie in der Nähe, so dass die Erzieher Sie im Notfall erreichen können, wenn sich Ihr Sohn nicht nach wenigen Minuten beruhigen lässt. Die Mama-Phase ist auch ganz normal. Solange Sie die Möglichkeit haben, den Wünschen Ihres Sohnes nachzukommen, dann tun Sie es gerne. In einigen Wochen darf auch der Papa wieder füttern, wickeln, ihn hinlegen etc. Darf sich der Papa um Ihren Sohn in Ihrer Abwesenheit kümmern oder lässt er es nicht zu? Haben Sie es mal ausprobiert? I.d.R. sind die Kinder in Abwesenheit der Mama dem Papa gegenüber offen. Haben Sie noch ein wenige Geduld, auch wenn´s schwer fällt. Diese Phase geht vorbei. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.06.2014



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