Frage:
Trennung und Treffen mit Papa
Hallo Sylvia,
nach der Trennung von meinem Partner und vom Papa unserer 2,5 Jähriger Tochter sind wir umgezogen (350km, zu meinen Eltern) und bleiben vorerst mal hier um uns zu erholen. Der Maus habe ich erklärt, dass wir uns nicht mehr verstehen, sie den Papa aber weiterhin sehen kann und wir sie lieb haben.. kurz und knapp.
Am Wochenende würde der Papa sie sehr gerne sehen, möchte aber, dass ich sie nach Hause bringe und sie bei ihm über das Wochenende lassen. Ich bin der Meinung, dass er sie hier besuchen sollte in den ersten 1-2 Monaten, so dass sie versteht, dass hier jetzt ihr Zuhause ist. Wenn sie "Zuhause" bei ihm ist, will sie ja nicht wieder zu Oma und Opa nach Hause...
Ich möchte ihr hier erstmal Ruhe und Sicherheit geben, uns hier einleben und dann erst ihn besuchen. Außerdem sie für das Wochenende 4 Stunden pro Weg zu fahren finde ich im Moment auch nicht so toll.
Was wäre das Beste für das Kind? Sie versteht schon echt alles und ist ein schlaues Mädchen und ich möchte ihr so wenig Stress wie Möglich zumuten.
Vielen Dank
von
youandme!
am 14.08.2017, 22:26
Antwort auf:
Trennung und Treffen mit Papa
Liebe youandme!,
Ihre Tochter wird am wenigsten Stress haben, wenn Sie sich in Ruhe mit dem Papa austauschen. Erläutern Sie ihm Ihre Beweggründe, warum Sie es befürworten würden, dass er seine Tochter im neuen Zuhause besucht. Mag er sich nicht darauf einlassen, einigen Sie sich darauf, wie der Weg von Ihnen zum Papa und zurück aussehen kann. Fahren Sie ggfls. zur Mittagsschlafenszeit oder mit dem Zug, so dass Sie sich mit Ihrer Tochter beschäftigen können. Zudem wird sich Ihre Tochter an die längere Autofahrt gewöhnen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 15.08.2017
Antwort auf:
Trennung und Treffen mit Papa
Hallo! Rein rechtlich: hat der Vater dem offenbar dauerhaften Umzug und der damit verbundenen Entfernung zugestimmt? Wenn nicht, könnte er dagegen klagen- insbesondere, wenn du ihm damit den Umgang derartig erschwerst oder verweigerst. Selbst wenn er zugestimmt hat, seid ihr beide-also auch du-dafür verantwortlich, den Umgang zu ermöglichen. Sprich: in der Mitte zur Übergabe treffen oder du bringst sie zu ihm, er sie wieder zurück oä.
Aber davon abgesehen: egal wie verständig- ein so kleines Kind versteht nicht wirklich, was da passiert. Sie merkt nur, daß Papa nicht mehr da ist und wird das im Zweifelsfall eher so verstehen, das Papa sie auch nicht mehr lieb hat. Tu deiner Tochter den Gefallen und erschwere den offenbar vom Vater gewünschten Umgang nicht. IHR habt euch nicht mehr lieb - eure Tochter hat damit nichts zu tun. Je selbstverständlicher ihr den Ungang handhabt, umso besser wird sie damit klarkommen. Alles Gute!
von
cube
am 15.08.2017, 11:10
Antwort auf:
Trennung und Treffen mit Papa
Mein ehemaliges Babysitterkind war damals 4 Jahre. Getrennt haben sich seine Eltern schon zuvor, da erfolgte dann der Umzug in eine andere Stadt (450km entfernt).
Jedes 2.Wochenende sah er seinen leiblichen Vater. Anfangs ist die Mutter mit ihm dort hingefahren und hat das Wochenende dort verbracht (sie bei ihren Eltern/Kind beim KV). Sonntagnachmittags/abends ist sie wieder mit Kind nach Hause gefahren. Kind hat die 5-6-stündige Fahrt sehr gut mitgemacht. Manchmal hat er während der Zeit geschlafen, ein anderes mal DVD geschaut, später sich Bücher/Zeitschriften angeschaut.
Der Junge hat die Zeit mit seinem Vater immer sehr genossen.
Die Mutter hat mal zu mir gesagt, "wir sind kein Paar mehr, aber wir bleiben Eltern. Und auch wenn mein Sohn hier mit meinem neuen Partner lebt, er hat einen Papa welcher hunderte km entfernt wohnt. Er hat nicht entschieden dass sein Papa und ich nicht mehr zusammen sind. Er hat auch nicht entschieden dass wir soweit voneinander entfernt wohnen. Das habe ich. Und ich habe als Mutter mit die Pflicht die Treffen stattfinden zu lassen. Denn ich bin Mutter und er ist Vater". Meist ist sie Freitagmorgens mit Kind los, entsprechend nachmittags da.
Teilweise war es so dass der KV beruflich in der Nähe seines Sohnes war. Dann ist die Mutter nicht gefahren sondern KV hat seinen Sohn mitgenommen. Dadurch bedingt manchmal auch ein paar Tage länger. Oder er ist im Wohnort des Sohnes und schläft im Hotel. Über Tag hat er dann seinen Sohn.
Er hat seinen Sohn zeitweise auch 1-2 Wochen am Stück gehabt.
Mit Beginn der Schule sieht er das Kind einmal im Monat am Wochenende. Inzwischen fährt der Junge selbst mit Zug dort hin. Manchmal fährt auch die Mutter bzw der Vater ist Vorort und nimmt das Kind mit oder verbringt Zeit Vorort mit ihm.Umso älter das Kind umso flexibler wurde auch die Fahrerei denn Zug fahren klappt gut (mit Begleitung von der DB). An gesetzlichen Feiertagen (bsp Himmelfahrt/Pfingsten) ist er bei seinem Vater. Die Hälfte der Schulferien auch (wobei da manchmal auch länger). Mit Schulbeginn wurde es zwar auf nur jedes erstes Wochenende reduziert, dafür ist er dann freitags von der Schule befreit.
Anfangs haben sie es mit zweimal probiert, wobei er wegen der Schule und mit dem Fahren (dann nur per Auto) erst abends gegen 20/21 Uhr beim KV ankam und sonntags mittags wieder dort weg fuhr. So ist es jetzt besser und er gewinnt einen ganzen Tag (Freitagmorgens los, nachmittags da-Sonntagnachmittags zurück, abends da). Montags ist er dann meist müde aber das ist einmal im Monat. Somit kein Problem.
Bindung zwischen KV und Sohn ist sehr gut trotz der Entfernung. Das liegt aber auch mit daran dass die beiden sich regelmäßig sehen und die Mutter keine Steine in den Weg legt sondern es mit fördert dass die beiden sich sehen können.
Und inzwischen ist das Kind 10 Jahre.
Und dass dein Kind nicht zurück zu dir möchte glaub ich nicht. Sie wird vermutlich eine Anpassungszeit wieder brauchen. Was aber durchaus normal ist nach einem Papa-Wochenende. Sie wird sich daran gewöhnen und lernen damit umzugehen.
Ob er fährt oder du. Das solltet ihr besprechen und ansonsten abwechselnd. Da gibt es auch verschiedene Modelle. Und 4 Stunden sind machbar. Auch daran wird sich dein Kind gewöhnen.
von
Ani123
am 20.08.2017, 02:18
Antwort auf:
Trennung und Treffen mit Papa
Hallo Youandme!,
ich verstehe dich voll und ganz. Bei uns war die Situation ähnlich.
Ich habe auch, wie einige andere hier anscheinend nicht, verstanden, dass es dir wie du ja auch schreibst, um die erste Anfangszeit geht.
Ich sah es genauso, dass das Kind sich erstmal in der neuen Umgebung einleben darf/muss und nicht gleich wieder dauernd hin und her fahren muss, zumal das "alte"zu Hause dann auch verwirrend für das Kind ist.
Es wäre toll, wenn der Papa die ersten Wochen/Monate sie erstmal in ihrem neuen zu Hause besucht.
Um mehr geht es doch nicht.
Deswegen sieht der Vater sie dich trotzdem!
Und dann kan sie nach und nach immer öfter imner mehr zum Vater.
Ein 2,5 jähriges Kind muss sich ja auch erdtmal nach und nach daran gewöhnen jetzt auch mal länger von der Mama getrennt zu sein.
Langsam dran gewöhnen nennt man das.
Wie gesagt, verstehe dich und deine Bedenken auch mit den langen Fahrten nur zu gut.
Wenn es dem Kindsvater auch um das Kindeswohl geht u d darum Zeit mut seinem Kind zu verbringen, und das wird ja nicht verwehrt, warum kann er dann die erste Zeit nicht zum Kind kommen? Das wäre führsorglich!
Ubd später dann nach und nach zu ihm.
Alles Gute Dir!!!
von
Lummerland1998
am 22.08.2017, 21:35