Hallo, ich bin langsam am Ende meiner Nerven. Zu unserer Situation: Ich bin aktuell in Elternzeit, mein Mann öfter auf Montage (1-6Wochen im In- und Ausland), eine Tochter 26Monate und ein Sohn 3 Monate. Mit unserem Sohn haben wir keine Probleme. Er hatte eine schnelle Geburt ( 2h nach Blasensprung) und ist tiefenentspannt. Unsere Tochter hatte jedoch schon einen sehr schweren Start. 22h nach Blasensprung (PDA unwirksam) musste Sie per Kaiserschnitt geholt werden, da Sie nicht richtig ins Becken wollte. Laut meiner Hebamme wollte meine Tochter sich nicht dem Becken anpassen sondern, dass sich das Becken ihr anpasst. Außerdem war sie schon von Anfang an sehr schwierig. Sie war ein Schreikind, das man den ganzen Tag tragen musste bzw. nicht länger als 5min ablegen konnte. Sie hat Anfangs nur auf mir geschlafen, nach 1 Monat im Beistellbett neben mir (nur Bauchlage). Tags hat Sie gleich nur 2 Stunden geschlafen, nachts 10. Sie benötigt sehr viel Aufmerksamkeit und Action. Sie hat bereits mit 6 Monaten angefangen zu laufen und spricht bereits (noch etwas undeutlich, also z.b. Sasser für Wasser ) komplette Sätze. Zusätzlich ist Sie sehr lernwillig (z.b. Habe ich immer beim Treppen laufen die Stufen gezählt, Sie zählt inzwischen bis 14, beim Bausteine spielen kann Sie die Farben richtig zuordnen etc.) Da Sie sehr anhänglich ist wird bei uns viel gekuschelt. Zum einschlafen wird sie immernoch gestillt ( schläft Tags 30min, nachts gesamt 7h). Sie schläft bei uns im Familienbett. Sämtliche versuche Sie in Ihr Bett zu bekommen sind gescheitert. Trotzdem haben wir uns für ein zweites Kind entschieden. Die erste Zeit war Sie eifersüchtig. Dies hat sich jedoch schnell gelegt und inzwischen ist Sie sehr liebevoll zu Ihrem Bruder, bringt die Windeln, Schnuller ... Nun zum Problem. Einfach war Sie nie. Doch das letzte halbe Jahr wird Ihr Verhalten immer schlimmer. Sie klammert wieder komplett an mir und hat vor allem Angst. Angst vor Personen, Spinnen, draußen ... seit neustem gibt es auch Monster. Und ganz neu:Angst vor Wasser, obwohl Sie bisher Wasser geliebt hat. Wir gehen seit Sie 5 Monate ist zum Babyschwimmen und Sie hatte so viel Spaß. Sie hat sogar getaucht und konnte sich mit Schwimmflügeln eigenständig durchs Becken bewegen. Sie bekommt seit 4 Monaten regelmäßige Wutanfälle und schreit in einer Lautstärke, als ob man Sie verprügelt und tritt und schlägt um sich! So ein Wutanfall kann bis zu 20 Minuten dauern. Ich lasse Sie sich immer ausschreien. Meist ist der Schreianfall wegen Kleinigkeiten (z.b, wir gehen spazieren, Sie möchte getragen werden. Ich sage nein und Sie fängt an zu schreien, ich möchte Ihr die braune Jacke anziehen, Sie will die rosane ...). Im nächsten Moment ist Sie jedoch wieder das liebste Kind der Welt! Ich dachte erst, es wäre eine Phase bzw. Durch die Geburt Ihres Bruders. Ein Gedanke von mir ist auch, dass Sie mit Ihrer eigenen schnellen Entwicklung überfordert ist. Aber es wird immer schlimmer. Und wenn mein Mann auf Montage geht ist Sie noch schlimmer. Ich vermute Verlustängste. Langsam geht mir die Kraft aus! Ich habe seit 26 Monaten keine Nacht mehr durchgeschlafen und am Tag auch selten Zeit für mich da Sie nur kurz bzw. Gar nicht schläft. Und dann ist ja meist unser kleiner da, der aber seeeehr viel Geduld hat :-) Neulich habe ich sogar kurz vor Ihr geweint. Und nun merke ich auch, dass ich echt langsam immer stärker ankämpfen muss, dass ich sie nicht anschreie. Ist so eine lange Phase noch normal? Wie soll ich mich verhalten? Gibt es eventuell therapeutische Ansprechstellen oder wäre sowas zu früh? Mit dem Kinderarzt hab ich schon geredet. Aber er meint dass sich das von alleine legt und Sie halt ein aufgewecktes und weit entwickeltes Kind ist. Oder mache ich mir zu viel Gedanken? Muss ich einfach noch durchhalten? Ist es schädlich, wenn ich mal vor Ihr weine oder eventuell auch mal lauter werde? Natürlich ist ausgeschlossen, das ich handgreiflich werde. Aber die Lautstärke ruhig zu halten und sanft mit ihr zu reden wird echt langsam schwer. Danke für Ihre Antwort!
von Niki384 am 26.01.2017, 16:28