Hallo Frau Ubbens,
Heutzutage liest man ja viel und möchte immer alles richtig machen in der Erziehung der Kinder. Meine Tochter ist fast 2 und trotzt natürlich ab und zu. Da das nicht weniger werden wird, wollte ich mal nach ein paar Tipps fragen. Man soll ja nicht mit Süßigkeiten belohnen, oder mit Liebesentzug strafen aber wie belohne oder strafe ich denn richtig? Wie zeige ich meiner Tochter, dass dieses Verhalten unerwünscht ist? Über Wort alleine ist mir zu schwach, das berührt sie auch wenig, weder Lob noch Tadel. Auch spielen als Belohnung zieht nicht richtig. Gibt es Dinge, die kurz aber wirksam sind als Lob und Tadel?
Vielen Dank!
von
monne
am 26.02.2014, 13:42
Antwort auf:
"Strafe" und Lob
Liebe Monne,
loben Sie Ihre Tochter weiterhin, auch wenn sie es jetzt noch nicht zu verstehen scheint. Sie wird älter und wird mit dem Lob umzugehen wissen.
Wichtig für eine gute Beziehung ist, sich regelmäßig Aufmerksamkeit zu schenken.
Konsequenz ist wichtig in der Erziehung. Handeln Sie immer sofort und nicht erst nach 3x Nein. Auf Dauer gesehen haben Sie so weniger "Streß", denn Ihre Tochter lernt, dass ein "Nein" ein "Nein" bedeutet und nicht ein "vielleicht doch". Überlegen Sie vorher, wann Sie konsequent sein wollen und bei welchen Dingen Ihre Tochter mit entscheiden darf. So bekommt sie das Gefühl, dass auch ihre Wünsche angenommen werden und nicht nur die Eltern die Regeln aufstellen.
Die "Strafen" sollten immer mit der vorangegangenen Handlung zu tun haben. Ein Kind, dass sich morgens nicht anziehen lassen will, mit "Sandmännchen-Verbot" am Abend erziehen zu wollen, bringt nicht viel, da die Kinder den Zusammenhang noch nicht sehen. Besser wäre, mal im Schlafanzug das Haus zu verlassen. Das Kind wirft mit dem Essen, dann ist die Mahlzeit nach einer Aufforderung es zu lassen und das Kind wirft weiter, für das Kind beendet. Das Kind nimmt anderen Kindern das Spielzeug weg oder haut gar andere Kinder, dann darf es sich am Rand des Raumes mit Ihnen zusammen eine 2-minütige Auszeit nehmen und nicht spielen. Dies nur als ein paar Beispiele.
Weiterhin ist wichtig, auf Augenhöhe in kurzen Sätzen mit den Kindern zu reden. Zu lange Erklärungen verstehen sie noch nicht und sind auch nicht notwendig.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 27.02.2014
Antwort auf:
"Strafe" und Lob
Was ich schade finde, an der Beantwortung diverser Fragen bzgl. Konsequenzen/Strafe, ist, dass dem Kind mit diesen "Maßnahmen" kein WARUM näher gebracht wird. Warum tut es etwas, was will ich stattdessen, wie kommen wir auf einen Nenner.
Warum lässt es sich nicht anziehen? Möchte es das alleine tun, die Sachen auswählen, hat es ansonsten genug Entscheidungsmöglichkeiten dem Alter entsprechend. Warum wirft es mit dem Essen? Weil es noch so klein ist und fasziniert beobachtet, wie alles immer wieder auf dem Boden landet. Ist es satt? Was bewirkt es, wenn es anderen das Spielzeug wegnimmt? Die anderen Kinder werden traurig usw.
Ich finde, bei diesen Strafen richtet das Kind seinen Blick auf sich selbst, was hat es für Auswirkungen AUF MICH, wenn ich das jetzt nicht lasse und nicht, was hat es für Auswirkungen AUF ANDERE, wenn ich das nicht lasse.
von
schnabbel
am 27.02.2014, 14:36