Frage: stimmungsschwankungen

hallo mein sohn (21 monate alt) ist seit einigen wochen sehr unausgeglichen. er ist ein sehr aufgewecktes freundliches kind. seit einiger zeit weiss er oft nicht was er will ,springt von einem gedanken zum anderen. zum beispiel will er ein lied anhören , läuft es dann dann doch nicht und so hin und her. auch mit dem essen, spielen...in allen Bereichen. er tut sich auch mit dem einschlafen seit neustem sehr schwer, als hätte er trennungsängste. vormittags ist er in der krippe und dort ist alles gut und er geht gerne hin. er lernt grad extrem viel und spricht viel und saugt regelrecht neue worter auf. manchmal hat er richtige krisen aus einem nichts heraus in denen er schreit , schlägt sich steif macht und weder Nähe noch distanz erträgt. auch schwankt seine stimmung oft im spiel und er jammert plotzlich will seinen schnuller und ist weinerlich und sagt aua ohne erkennbaren schmerz. er will wieder sehr oft auf den arm. ich bin recht ratlos da ich nicht verstehe was er hat. seit 4 monaten hat er einen kleinen bruder den er sehr mag. doch mich beschleicht manchmal das Gefühl er leidet plötzlich an Eifersucht. wenn der kleine seit neustem seine flasche bekommt will er auvh unbedingt eine milchflasche. oft ist er lieb zu seinem bruder und dann aus heiterem himmrl kratzt er ihn ins Gesicht oder haut ihn. wenn ich ihn dann zurecht weise fängt er oft an zu weinen oder jammern dann nehme ich ihn im arm und im nächsten Moment macht er es wieder. ich versuche gelassen zu bleiben nicht zuviel zu verbieten , seinen kleinen buder nicht in den mittelpunkt zu stellen , ihm viel körperliche Nähe zu geben ihm einen geregelten Tagesablauf zu geben. doch es wird und wird nicht besser. was geht nur in ihm vor ? was mache ich falsch ? wie kann ich ihm helfen ? vielen herzlichen dank schonmal für ihre hilfe ! mit lieben grüßen

von isabor am 24.06.2014, 22:01



Antwort auf: stimmungsschwankungen

Liebe Isabor, Sie schreiben selbst, dass Ihr Sohn gerade sehr viel lernt. Dies gilt es für ihn zu verarbeiten. Sein Gehirn benötigt eigentlich viel mehr Zeit, um die neuen Dinge geordnet zu bekommen. Dies bringt das Gefühl der Überforderung für Ihren Sohn mit sich, der dann nicht mehr weiß, was er will und was nicht. Bleiben Sie geduldig und sind für Ihren Sohn da, wenn er Sie braucht. Bieten Sie ihm weiterhin Nähe an und gehen auf kurze Distanz, wenn er die Nähe nicht ertragen kann. Die Geburt des kleinen Bruders und der damit verbundenen neuen Rolle sowie Mama und Papa teilen zu müssen, kommen in dieser Entwicklungsphase noch hinzu, was es für Ihren Sohn nicht einfacher macht. Der kleine Bruder, so lieb ihn der Große auch hat, ist ein Eindringling. Dieses Gefühl, nicht mehr die alleinige Aufmerksamkeit bekommen zu können, überkommt Ihren Sohn und der Kleine soll dies auch zu spüren bekommen. Das passiert unbewusst und noch nicht mit Absicht. Dennoch darf er den kleinen Bruder natürlich nicht hauen oder kratzen. Versuchen Sie, Ihren Sohn vorübergehend viel mit in das einzubeziehen, was Sie gerade machen, so dass er vom kleinen Bruder abgelenkt wird. Sie kochen gerade das Essen, dann kann er helfen die Kartoffeln anzureichen. Sie erledigen sonstige Hausarbeiten, dann kann er die Sofakissen zurecht rücken, Staub wischen oder mit einem Kinderbesen die Küche fegen etc. Sie müssen sich um den Kleinen kümmern, weil er eine Flasche benötigt, dann schlagen Sie Ihrem großen Sohn eine Beschäftigungsmöglichkeit in Ihrer Nähe vor. Er kann sich beispielsweise bei Ihnen ein Buch angucken oder Sie können es vorlesen. Haben Sie noch etwas Geduld. Diese für alle Beteiligten anstrengende Phase geht bald vorüber. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.06.2014