Starke Ahänglichkeit und Einschlafen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Starke Ahänglichkeit und Einschlafen

Liebe Fr.Ubbens, ich weiß mir gerade keinen Rat. Mein Mädchen,2,5 Jahre alt, welches immer sehr stark Mama anhänglich war, begann sich im Herbst etwas zu lösen, sodass ich auch mal ohne sie und ohne Geschrei kurze Zeit außer Haus konnte. Ich hatte dann auch den Plan, meine Abwesenheit langsam auszudehnen, damit ich für mich mal durchatmen kann. Nun bin ich schwanger und nichts geht mehr. Gehe ich nur den Müll herunter bringen, schreit sie wild und ist nicht mit Papa zufrieden. Mittagschlaf war seit sie 9 Monate alt ist, nie ein Problem. Ich legte sie hin und verliess den Raum, sie kam später erholt und fröhlich heraus. Nun kommt sie sicher seit zwei drei Wochen schreiend nach dem Mittagschlaf heraus und ruft "Mama Mama". Oft wacht sie auch früher auf als gewohnt. Nachts klammert sie sich fest an mich (schlafen tut sie fast immer schon bei mir) und rollt selbst im Schlaf dicht auf mich zu, es gibt kein Entkommen für mich und ich schlafe dicht in eine Ecke gedrängt und werde durch Bewegungen wach. Einschlafstillen hab ich Ihr relativ kürzlich mühevoll abgewöhnt, (sie wollte unzählige male pro Nacht haben und schläft nun mehrere Stunden am Stück durch) aber es ist noch immer schmerzlich für sie und häufig versucht sie, die Brust zum Einschlafen noch zu bekommen. Sie darf aber (kosequent) lediglich während des Abenrituals ein paar Minuten nuckeln und zum Aufwachen. Tagsüber außer zum Mittagschlaf darf sie auch nicht mehr stillen, da sie immer kam, wenn ich mich aufs Sofa setzte. Auch wenn die Schlafphasen nun länger sind, und sie teilweise schon durchschläft, braucht sie bis zu zwei Stunden um einzuschlafen und hält mich fest, am liebsten zupft sie dabei meine Brustwarzen oder will endlos Geschichten und Lieder von mir hören. Bin erschöpft...Habe auch alles versucht, wenigstens ein paar cm Abstand im Bett zu ihr zu haben. Schreien lassen als Notlösung war mir auf Dauer letztlich zu belastend, da ich auch spüre, dass im Moment kaum Chancen sind und der Charakter meines Kindes sowieso sehr stark ist. Was kann der Grund sein? Die Schwangerschaft, ein Entwicklungsschritt? (Es tut sich gerade einiges bei ihr) oder die Einschränkungen des Stillens auf ein Minimum mit Ziel Abstillen? Natürlich möchte ich mein Sensibelchen gerade auch ein klein wenig selbständiger haben. Ich brauche vor allem auch einen Rat wie ich mich in Bezug auf die Geburt im Sommer verhalten soll. Mir graut davor, sie vielleicht mehrere Tage alleine lassen zu müssen. Sie ist dann einen Monat vor dem dritten Geburtstag und ich weiß nicht ob vielleicht eine ernst zu nehmende Trennungsangt vorliegt. Vielen Dank für Ihre Antwort

von AntonellaCaterina am 09.01.2017, 15:05



Antwort auf: Starke Ahänglichkeit und Einschlafen

Liebe AntonellaCaterina, viele Kinder haben im Alter Ihrer Tochter noch einmal eine Phase, in der sie am liebsten nur mit ihrer engsten Bezugsperson zusammen sind. Muten Sie Ihrer Tochter dennoch gerne zu, immer mal wieder die Trennung von Ihnen erleben zu müssen. Ihre Tochter wird sich im Beisein vom Papa oder einer anderen vertrauten Person beruhigen lassen und diese Erfahrung gerne auch machen müssen. Sie geben die Grenzen vor, was das Stillen und die Nähe beim Einschlafen anbelangt. Auch, wenn es Protest gibt, sollten Sie die Grenzen konsequent einhalten. Dies ist wichtig, wenn Sie eine Veränderung wünschen. Ihre Tochter wird es schaffen. Sie schreiben, dass Ihre Tochter bis zu zwei Stunden braucht, um abends in den Schlaf zu finden. Sie schreiben aber nicht, wie lange Ihre Tochter insgesamt in 24 Stunden schläft, wieviel davon in der Nacht und wieviel mittags. Wie lange ist sie zwischen den einzelnen Schlafenszeiten wach? Überprüfen Sie, ob es sinnvoll ist, Ihre Tochter von vorneherein abends später schlafen zu legen oder sie vielleicht aus dem Mittagsschlaf zu wecken, damit das abendliche Einschlafen früher klappt. Ihre Tochter sollte nicht länger als eine halbe Stunde benötigen. Sie müssen dabei nicht zulassen, dass sie Ihre Brustwarzen zupft oder Sie stundenlang Geschichten erzählen. Auch hier heißt es, dass Sie die Grenzen vorgeben. Erklären Sie Ihrer Tochter die zukünftigen Regeln, bevor sie sich hinlegen. Sie sollten ein gutes Gefühl bei der Trennung für die Geburt haben, damit sich Ihre guten Gefühle auf Ihre Tochter übertragen können. Wie alle anderen großen Geschwister wird auch Ihre Tochter die vorübergehende Trennung gut meistern. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 09.01.2017



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