Sohn 8, stellt pausenlos Fragen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Sohn 8, stellt pausenlos Fragen

Mein 8 jähriger Sohn ist schon immer sehr aktiv und neugierig. Er stellt unheimlich viele Fragen. Oft sind die Fragen auch sinnvoll und zeigen dass es mitdenkt. Seit ca. 2 Jahren fragt er aber auch sehr viele unsinnige Fragen, die man gar nicht beantworten kann. In der Familie können wir ihm erklären, das die Fragen unsinnig sind. Ich stelle aber immer öfters fest, dass er bei gleichaltrigen wegen seinen sinnlosen Fragen ausgeschlossen wird. Da fallen dann Sätze wie, heute will ich von dir keine Frage mehr hören, oder du nervt uns unglaublich. Es tut sehr weh zu hören dass er die anderen nervt. Darauf angesprochen meint er, es wäre schade, aber er frage halt viel. Können Sie uns ein paar Tipps geben, was wir machen sollen? Danke.

von stellar am 12.09.2016, 10:38



Antwort auf: Sohn 8, stellt pausenlos Fragen

Liebe stellar, fragen Sie zurück. "Kannst du mir die Antwort auf deine Frage geben?" Üben Sie mit ihm, sich über etwas zu unterhalten, ohne Fragen zu stellen. Versuchen Sie, mit ihm über Alltagsgeschehnisse im Gespräch zu bleiben. Es ist gar nicht so einfach, selbst nicht nur Fragen zu stellen, sondern Austauschpartner zu sein. Überlegen Sie sich im Vorfeld, über was Sie sich mit Ihrem Sohn unterhalten können, bei dem Sie nicht die Fragende sind und Ihr Sohn gleichgestellt erzählen kann. Mehr als beschrieben können Sie nicht tun. Meine Vorrednerin hat aber Recht, wenn Sie schreibt, dass es weniger wird. Oft zieht es sich aber tatsächlich über Monate oder sogar Jahre hin. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 13.09.2016



Antwort auf: Sohn 8, stellt pausenlos Fragen

Hallo, ich dachte fast, Du sprichst von meinen Sohn (11). Er fragt uns und den Lehrern Löcher in den Bauch, seit er etwa 8 war. Seine damalige, wirklich liebe und geduldige Grundschullehrerin sagte scherzhaft, sie könne manchmal einfach nicht mehr. Er ist jetzt auf dem Gymnasium (6. Klasse). Letztes Schuljahr hat eine Lehrerin sich geweigert, ihn bis zum Ende der Stunde überhaupt noch dranzunehmen, auch wenn er sich meldete. Sie sagte mir beim Elternsprechtag, 11 Fragen in fünf Minuten seien einfach zu viel für sie gewesen. Das Problem ist: Mein Sohn nimmt seine Fragerei selbst nicht als so ungewöhnlicih wahr, wie die Umwelt. Er war deshalb auch sehr gekränkt über das "unverständliche" Verhalten der Lehrerin, die ihn damals ignorierte. Er sagt, er wolle die Dinge halt einfach wissen. Er fragt oft aber auch Sachen, die er eigentlich - mit etwas Nachdenken - selbst beantworten könnte. DAS ist es - neben der Häufigkeit - , was sehr nervt. Ich weiß nicht wirklich, woran die viele Fragerei liegt. Ich dachte früher, es sei eine Form, Aufmerksamkeit zu bekommen. Sein Frage-Tic wird aber auch dann nicht besser, wenn er viel und positive Aufmerksamkeit (für andere Dinge) bekommt. Die bekommt er sowieso, einfach weil er gern mithilft, gern Dinge mit uns zusammen macht, sehr interessiert an allem ist, sehr kommunikativ und fröhlich und ständig im Austausch mit uns ist. Ich bin total gespannt, was die Fachfrau Dir antwortet. Ich kann Dir als Trost aber schonmal sagen, dass sich die Fragerei mit der Zeit langsam, aber sicher bessert. Sie ist bei meinem Sohn inzwischen fast auf Normalmaß, obwohl das nun mehrere Jahre gedauert hat. Auch die Lehrer bestätigen, dass sie kein Problem mit ihm haben, im Gegenteil, er arbeite eben gut mit. Das penetrante Fragen ist - auch zu Hause - sehr viel besser. Ich denke, es wird jetzt bald ganz verschwinden. LG

von Astrid am 12.09.2016, 12:32